8. Tag: Venedig - Die Stefano de Marchi-Etappe
Strecke: 55,5 km, 68 hm
Treviso - Casier - Casale sul Sile - San Liberale - Zuccarello - Quarto d'Altino - Forte Bazzera - Campalto - Parco San Guiliano - Forte Marghera - Mestre - Bhf. Porto Marghera - Ponte della Liberta - Venedig
- 21 %: Straße
- 36 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 28 %: Feldweg, Schotter
- 15 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 08-MV-Treviso-Venezia-MTB.gpx
Mein besonderer Dank gilt dem Venezianer Stefano de Marchi, der mir mit seiner Ortskenntnis den Roten Faden dieser schönen Schlussetappe gezeigt hat.
Hinweis zur Einfahrt von Mestre nach Venedig
Durch den Neubau einer Brücke zwischen Mestre und Marghera kommt es immer wieder zu Änderungen an der Einfahrtsroute, so dass der GPS-Track nicht immer exakt sein wird. Örtliche Hinweise zur Radstrecke via Ponte della Liberta nach Venedig beachten.
Derzeit ist außerdem eine Umleitung notwendig zwischen Campalto und Parco San Guiliano. Grund: Bau einer neuen Radwegbrücke über einen Wasserlauf. Man kann sich an der Stelle nicht vorbeischleichen.
GPS-Track: 08-Umleitung-Mestre-Baustelle.gpx
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot/blau: alternative Strecken
Höhenprofil Hauptroute
Die letzte kurze Etappe von Treviso nach Venedig ist Genussradeln in seiner feinsten Form. Die Strecke verläuft bis Quarto d'Altino auf dem wunderschönen Radweg entlang des Flusses Sile. Das ist aber nicht der einzige Grund dafür, dass meine Wahl auf Treviso als letzten Etappenort vor Venedig gefallen ist. Ich war im heißen Sommer zweimal zur Recherche unterwegs. Dabei habe ich jeweils die Rückreise nach Deutschland per Regionalzug erledigt, was ohne langfristige Reservierung möglich ist. Wie das von Treviso am besten funktioniert, wird im Punkt Rückreise genauer erklärt.
Der ruhig dahinfließende Fluss bietet Gelegenheit für manche Art von Wassersport.
Gemächliches Treiben auf der Sile
Die Ruhe überträgt sich und man freut sich über die entspannte Strecke, die dem Wasserlauf der Sile folgt und mit einigen Sehenswürdigkeiten aufwartet. Das geht gleich los mit dem Friedhof der Treidelboote. Im Mittelalter war Treviso ein wichtiger Umschlagplatz für den Warenhandel per Schiff. Die flachen Lastkähne wurden von den Uferwegen aus von der Lagune nach Treviso gezogen. Als man sie nicht mehr brauchte, blieben sie hier liegen. Die Stelle wird auf einem Steg überquert, auf dem man das Fahrrad schieben muss (ca. 400 Meter).
Friedhof der Treidelboote bei Casier
Gleich folgt die nächste Attraktion. Eine echte Wasseruhr im Wortsinne.
Stefano de Marchi vor der Wasseruhr in Casier - Danke für die Inspiration zur letzten Etappe!
Ohne Stefano hätte ich mich sehr schwer getan, einen vernünftigen Weg an die Lagune von Venedig zu finden, besonders für den Abschnitt hinter Quartó d`Altino. Dazu später mehr. Doch zunächst genießen wir die tolle Fahrt.
Alter Hafen von Casier
Radweg Sile - auf der anderen Uferseite eine herrschaftliche Villa umrahmt von einem prächtigem Wassergrundstück
In Quartó d`Altino verlassen wir den Sile-Radweg und folgen wiederum dem von Stefano vorgeschlagenen Weg. Er bringt uns unter weitgehender Vermeidung von stark befahrenen Straßen der Lagune von Venedig näher. Für mich ist am eindrucksvollsten die Passage am Flughafen vorbei und dann entlang auf einem Dammweg. Von dort sieht man schon die Türme der Serenissima über dem Wasser schimmern.
Blick über die Lagune hinüber nach Venedig
Schließlich erreichen wir den Parco San Giuliano. Von hier aus führen Radwege durch das industriell geprägte Mestre zur Brücke Ponte della Liberta. Das ist die Verbindung vom Festland über die Lagune nach Venedig. In Mestre ist die Orientierung nicht ganz einfach, da ständig gebaut wird. Schlussendlich sind wir auf der Brücke "Ponte della Liberta" und rollen die letzten Kilometer in Hochstimmung auf Venedig zu. Die Lagunenstadt liegt schimmernd in der nachmittäglichen Sonne. Von weitem ein friedliches Stillleben. Am Ortseingangsschild gehört natürlich das obligatorische Beweisfoto zum Pflichtprogramm.
Finale Venezia
Ein Traum wird wahr: eine eindrucksvolle Transalp für eMountainbikes von München nach Venedig in 8 wundervollen Etappen. Der Blick schweift zurück über die Ponte della Liberta, die Venedig mit dem Festland verbindet.
Ponte della Liberta - am Horizont die Prealpi
Wir reißen uns los und schieben das Fahrrad über die Fußgängerbrücke zum Bahnhof St. Lucia (siehe auch die folgenden Hinweise). Dabei erhaschen wir einen Blick auf den Canal Grande.
Canal Grande
Jetzt ist Zeit und Gelegenheit, auf das Ende dieser langen Reise anzustoßen.
Prost
Mit dem Fahrrad in Venedig
Es ist streng verboten (und auch nicht sinnvoll) mit dem Fahrrad in Venedig unterwegs zu sein. Nach der Ponte della Liberta ist an der Piazzale Roma Schluss. Auch das Schieben ist nicht erlaubt. Nur zum Bahnhof St. Lucia ist es gestattet.
Es existiert ein sogannter Bici-Park in einem Parkhaus gleich am Ende des Radweges über die Ponte della Liberta. Der GPS-Track: 08-MV-Treviso-Venezia-eMTB.gpx macht einen Schlenker dort hin.
Im Bici-Park kann man Fahrräder in abschließbaren Boxen sicher verwahren - siehe die folgenden Bilder:
Zum Bahnhof Venezia Santa Lucia gelangt man von der Piazzale Roma nur schiebenderweise über die Fußgängerbrücke Ponte della Costituzione.
Am Bahnhof Venedig St. Lucia fahren Züge fast im Minutentakt.
Übernachtungstipps
Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen - siehe Kontakt
Hier nochmals mein Hinweis und meine Empfehlung zur Übernachtung in Treviso aus den oben genannten Gründen. Wer sein Fahrrad wie beschrieben im Bici-Park abstellen möchte, hat natürlich die freie Wahl von Unterkünften aller Kategorien und Preisklassen in Venedig. Eine Empfehlung möchte ich nicht aussprechen.
Eine Möglichkeit ist es auch, mit der Autofähre ab Tronchetto auf die vorgelagerte Insel Lido zu fahren und dort zu übernachten (nach der Brücke Ponte della Liberta rechts in Richtung "Ferry Lido"). Auf dieser Autofähre sind Fahrräder kein Problem, auf den Vaporettos (den berühmten Wassertaxis) schon.
Lido ist viel ruhiger und auch günstiger. Und außerdem kann man hier am Strand im sauberen Wasser baden. Mit dem Vaporetto dauert die Fahrt vom Lido zum Markusplatz nur ca. eine Viertelstunde. Wer die Stadt und die Lagune ausgiebig erkunden will, für den empfiehlt sich eine Tages- oder Mehrtageskarte für den Nahverkehr in und um Venedig. Dafür gibt es verschiedene Angebote, aus denen man das passende auswählen kann.
Infos bekommt man auf diesen offiziellen Websites (auch in deutsch und englisch):
www.actv.it
www.veneziaunica.it
Nachlademöglichkeiten und Einkehrtipps entlang der Strecke
- km 45,9: Mestre - Parco San Guiliano