5. Tag: Königsetappe durch das Herz der Dolomiten
Strecke: 61 km, 2369 hm
Fanes - Limojoch - Ponte Felizon - Fiames - Cortina d'Ampezzo - Croda da Lago - Forcella di Ambrizzola - Passo Staulanza - Pecol - Valle della Grava - Passo Duran
- 20 %: Straße
- 26 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 47 %: Feldweg, Schotter
- 7 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 05-MV-Fanes-Duran-eMTB.gpx
siehe auch Varianten: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte
- GPS-Track: 05-Var-1-Plaetzwiese-Cortina-eMTB.gpx
- GPS-Track: 05-Var-2-Col-dei-Baldi-eMTB.gpx
- GPS-Track: 05-Var-3-Rifugio-Talamini-eMTB.gpx
Hinweise zur Hauptroute
- wie am 4. Tag soll die Etappe als Hüttenübernachtung enden, deshalb wieder viele Höhenmeter
- egal, ob man in der Fanes oder auf der Plätzwiese startet
- bei Gefahr von Schlechtwetter ist die Hauptroute und Variante 2 nicht zu empfehlen, dann die Variante 3 über Rifugio Talamini fahren
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot/blau: alternative Strecken
Höhenprofil Hauptroute
Eine Königsetappe steht heute bevor. Die Strecke ist zwar nicht extrem lang, hat aber deutlich über 2000 Höhenmeter. Da heißt es rechtzeitig Pausen zum Nachladen einzuplanen. Ich bin zwar mit Doppelakku unterwegs, nutzte aber trotzdem jede Rast. Sicher ist sicher.
Faneshütte
Los geht es mit dem Anstieg zum Limojoch.
Der Anstieg zum Limojoch hat reichlich 100 Höhenmeter und ist bis auf einige Stellen mit eMTB gut fahrbar. Da sollte man die Fahrlinie gut treffen. Nach dem Joch entspannt sich die Lage.
Abfahrt am Limojoch
In Richtung Große Fanesalm ist die Abfahrt zunächst sehr moderat. In Sichtweite der Alm wird es steiler.
Große Fanesalm
Vor der Alm geht es links das Tal hinunter. Die Abfahrt erfolgt auf einer teils groben Schotterpiste. Zu hoher Luftdruck in den Reifen sollte nicht sein, dann fühlt es sich ungemütlich an. An einem Rastplatz kann man einen Abstecher zu Fuß zum Wasserfall machen.
Cascate di Fanes - Foto: Albert Krementz
Kurz darauf mündet der Rio Travenanzes in den Rio di Fanes. Das Ampezzo-Tal ist schnell erreicht. Hier wechseln wir auf den Radweg, der das Pustertal mit Belluno verbindet. Er wurde auf der alten Trasse der Dolomitenbahn angelegt und nennt sich logischerweise auch Dolomitenradweg. Cortina d'Ampezzo ist schnell erreicht.
Panorama über Cortina d'Ampezzo zur Tofana
In Cortina d'Ampezzo sollte man dringend eine Rast zum Nachladen nutzen, auch wenn auf der bisherigen Strecke noch nicht viel verbraucht sein sollte. Die Auffahrt zur Forcella Ambrizzola hat es in sich. Sie beginnt mit steilen Rampen auf einer geteerten Forststraße bis zur Malga Fedara.
Malga Fedara - im Hintergrund Cima Ambrizzola
Ab der Malga Federa wird dann der Weg zu einer Schotterpiste, bald sehr grob und mit kurzen extrem steilen Rampen um die 25%. Die vorerst letzte führt zum Rifugio Croda da Lago.
Rampe zum Rifugio Croda da Lago
Das Rifugio Croda da Lago ist ein toller Rastplatz mit gut zugänglicher Ladestation.
Schon auf dem Weg dorthin habe ich mit italienischen eMountainbikern ein paar Worte gewechselt. Jetzt wird etwas ausführlicher gefachsimpelt, was den weiteren Weg angeht.
Sie wollen nur bis zur Forcella Ambrizzola. Dort werden sie wieder umdrehen. Doch zunächst ist Pause angesagt.
Traumkulisse am Rifugio Croda da Lago
Frisch gestärkt geht es weiter. Am Lago Federa beginnt der Saumpfad zur Forcella Ambrizzola.
Lago Federa
Die Auffahrt ist zum allergößten Teil mit eMTB fahrbar. Mit meinem sehr schweren eMTB hatte ich ca. 3 - bis 4 kurze Schiebestellen von jeweils 5 - 10 Meter Länge (nicht Höhenmeter). Da war es etwas verblockt. Manch einer wird vielleicht alles fahren. Auf jeden Fall ist es ein absoluter Highlight-Trail in den Dolomiten. Die Aussicht ist traumhaft.
Was für ein Traumtag in den Dolomiten!
Schließlich bin ich oben. Die Passage durch das Drehkreuz ist etwas tricky. Am besten geht es, wenn man das eMTB auf dem Hinterrad durchschiebt.
Forcella Ambrizzola: 2277 m
An der Forcella Ambrizzola darf man sich nicht verleiten lassen und dem breiten Wanderweg bergab nach rechts folgen. Nach meiner Erfahrung ist es am sinnvollsten, auf dem linken Weg Nr. 436 weiterzufahren (Ausschilderung: Richtung Prendera, Senes, San Vito di Cadore).
Forcella Ambrizzola: Weg 436
Der Höhentrail ist zunächst fahrbar bis auf eine vielleicht 30 m lange Schiebepassage durch ein flaches Schotterfeld.
Wanderpfad 436 - im Hintergrund Monte Pelmo
Schließlich ist nach weiteren knapp 50 Höhenmetern der höchste Punkt erreicht und es geht abwärts auf einem Kuhpfad. Der Trail ist verblockt und nicht flüssig fahrbar, aber es ist der direkte Weg. Lieber einmal zu viel absteigen als Gefahr zu laufen, auf den S2-Abschnitten des Trails zu stürzen. Der Pfad führt auf direktem Weg zur Malga Prendera, die man bald schon weiter unten liegen sieht. Wir halten auf den Monte Pelmo zu, der uns mit seinen charakteristischen Felsformationen eine Orientierung bietet. Ab der Malga Prendera folgt eine gut fahrbare Schotterpiste.
Monte Pelmo im Bildvordergrund - halbrechts im Hintergrund die Civetta. Links daneben das Tagesziel, der Passo Duran.
Am Rifugio Città di Fiume (www.rifugiocittadifiume.it) kann man eine Rast einschieben.
Rifugio Città di Fiume - im Hintergund die Marmolada
Es folgt eine kurze Abfahrt auf der Schotterpiste bis zu einem Wanderparkplatz an der Straße zum Passo Staulanza. Die paar Höhenmeter zur Passhöhe sind schnell erledigt. In einer Kehre zweigt bei km 41,2 die Variante 2 über den Col dei Baldi ab. Wir entscheiden uns heute für die leichte und schnelle Abfahrt auf der Straße nach Pecol. Noch einmal geht es steil hinauf. An der Flanke der Civetta entlang quert die Strecke das Skigebiet am Pian del Crep. Es gibt also erwartungsgemäß ein paar knackige Rampen auf einer Schotterpiste.
Pian del Crep mit Monte Pelmo - an der kleinen Hütte am linken Bildrand befindet sich die Ladestation
Schließlich geht es weiter auf einem schöner Trail zur Forcella della Grava, der von einem groben Karrenweg ins Tal hinunter abgelöst wird - sehr fein. Ab der Malga Grava geht es weiter das Valle della Grava hinab. Das ist ein einsames Tal, dass wir auf einer Mischung aus Schotterpiste und zerbröckelnden Asphalt hinunterrollen. Bei den paar Häusern von Le Vare erreichen wir die Verbindungsstraße zwischen Passo Cibiana und Passo Duran. Alles wird gut, wir schaffen noch die rund 300 Höhenmeter zum Rifugio Sebastiano am Passo Duran. Wir bekommen ohne Probleme ein Zimmer und ein ordentliches Abendessen. Schön, dass wir es heute so weit geschafft haben. Die Übernachtung am Passo Duran im Rifugio San Sebastiano ist eine gute Wahl.
Variante 1: Plätzwiese - Schluderbach - Cortina
Die Abfahrt von der Plätzwiese erfolgt auf der alten Militärpiste, ehe man bei Schluderbach die Straße zum Passo Cimabanche erreicht. Hier erfolgt der Wechsel auf den Dolomiten-Radweg, auf dem es wie von selbst bergab rollt. Bei km 19,6 stößt man auf die Hauptroute, die in der Fanes gestartet ist.
Strecke: 64,6 km, 2250 hm
Dürrensteinhütte - Passo Cimabanche - Cortina d'Ampezzo - Croda da Lago - Forcella di Ambrizzola - Passo Staulanza - Pecol - Valle della Grava - Passo Duran
- 23 %: Straße
- 26 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 45 %: Feldweg, Schotter
- 6 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 05-Var-1-Plaetzwiese-Cortina-eMTB.gpx
Egal, in welche Richtung man schaut, beim Start von der Plätzwiese hat man in alle Richtungen ein beeindruckendes Panorama.
Blick zurück zum Großen und Kleinen Rosskopf
Die Piste schlängelt sich ins Tal hinuter - im Hintergrund der Monte Cristallo
Start in den Tag an der Dürrensteinhütte
Abfahrt auf leichter Piste von der Plätzwiese nach Schluderbach
Dolomiten Radweg auf der alten Bahntrasse
Variante 2: Col dei Baldi
Bei der Abfahrt vom Passo Staulanza geht es bei km 41,1 der Hauptroute in einer Linkskurve der Straße weiter ins Gelände. Die sacksteile Auffahrt zum Col dei Baldi wird belohnt mit einer tollen Rundumsicht auf die umliegenden Gipfel der Civetta, des Monte Pelmo und vieler anderer Berge in den Dolomiten. In der Ferne ist sogar die Marmolada zu sehen. Die Abfahrt beginnt auf einer breiten Schotterpiste, ehe ein etwas versteckter Abzweig (Weg 516) auf einen Trail mit wurzeligen Abschnitten (max. S2) hinunter nach Pecol führt. Bei Nässe nicht zu empfehlen. Notfalls bleibt man auf der Schotterpiste nach Palafavera. Von dort auf Straße hinab nach Pecol und rechts rein zur Hauptroute.
Strecke: 62,6 km, 2568 hm
Fanes - Limojoch - Ponte Felizon - Fiames - Cortina d'Ampezzo - Croda da Lago - Forcella di Ambrizzola - Passo Staulanza - Pecol - Valle della Grava - Passo Duran
- 12 %: Straße
- 27 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 52 %: Feldweg, Schotter
- 9 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 05-Var-2-Col-dei-Baldi-eMTB.gpx
Col dei Baldi - im Herzen der Dolomiten
Variante 3: Schlechtwettervariante über Rifugio Talamini
Bei absolut schlechtem Wetter bleibt einem nichts anderes übrig als die hochalpine Strecke über die Forcella di Ambrizzola auszulassen. Diese Routenvariante zweigt in Vodo di Cadore vom Dolomiten-Radweg ab und führt auf einer steilen Nebenstrecke zum Rifugio Talamini. Dort hinauf warten Rampen mit um die 25% Steigung auf deren Bezwingung. Eine echte Herausforderung, dafür kaum Verkehr auf der schmalen Nebenstraße mit einzelnen Schotterabschnitten. Als eMountainbiker muss man wissen, dass im Rifugio Talamini keine Möglichkeit zum Nachladen des Akkus besteht (autarke Versorgung mit Photovoltaik und Generator nur für den Hüttenbetrieb).
Über Zoppe di Cadore und Forno di Zoldo erreicht die alternative Strecke bei Le Vare wieder die Hauptroute mit dem Schlussanstieg zum Passo Duran.
Strecke: 67,9 km, 1802 hm
Fanes - Limojoch - Ponte Felizon - Fiames - Cortina d'Ampezzo - Dogana Vecchia - San Vito di Cadore - Vodo di Cadore - Rifugio Talamini - Zoppe di Cadore - Forno di Zoldo - Dont - Le Vare - Passo Duran
- 18 %: Straße
- 59 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 22 %: Feldweg, Schotter
- 1 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 05-Var-3-Rifugio-Talamini-eMTB.gpx
Alte Olympiaschanze in Cortina d'Ampezzo
Rifugio Talamini - schöner Rastplatz, aber keine Möglichkeit zum Nachladen
Zoppe di Cadore: Automat zum Nachladen für 1 Euro bei max. 120 Minuten Ladezeit
Übernachtungstipps in der Reihenfolge der Strecke
Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen - siehe Kontakt
Cortina d'Ampezzo
- Hotel Cristallino d'Ampezzo, Via Roma, 89, 32043 Cortina d'Ampezzo BL, Italien, Tel.: +39 0436 4690
- Hotel Olimpia, Strasse, Largo delle Poste, 37, 32043 Cortina d'Ampezzo BL, Italien, Tel.: +39 0436 3256
Malga Federa
- Malga Federa, Malga Federa, Località Federa, Tel.: +39 324 9249678
Croda da Lago
- Rifugio Croda da Lago, Tel.: +39 0436 862085
Passo Staulanza
- Rifugio Passo Staulanza, Localita' Passo Staulanza, 1 Val di, 32012 Zoldo alto BL, Italien, Tel.: +39 338 7900120
Passo Duran
- Rifugio San Sebastiano, Localita' Passo Duran, 32010 Val di Zoldo BL, Italien, Tel.: +39 0437 62360
- Rifugio Passo Duran "Cesare Tomè", Passo Duran, 32020 La Valle Agordina BL, Italien, Tel.: +39 349 6848307
auf der Variante 3 Rifugio Talamini
Rifugio Talamini
- Rifugio Gian Pietro Talamini, Località Col Botei, 32040 Vodo di Cadore BL, Italien, Tel.: +39 380 9081496
Forno di Zoldo
- Hotel Zoldana, Piazza 4 Novembre 1918, 32012 Forno di Zoldo BL, Italien, Tel.: +39 0437 794200
Nachlademöglichkeiten und Einkehrtipps entlang der Strecke
- km 20,9: Cortina d'Ampezzo, Bar Toto - Via Cojana 4/A
- km 27,8: Malga Federa
- km 29,4: Rifugio Croda da Lago
- km 40,3: Passo Staulanza
- km 50,4: Rifugio Pian del Crep
- km 61,0: Passo Duran - Rifugio San Sebastiano
auf der Variante 1 Plätzwiese-Cortina und Variante 2 Col dei Baldi
- wie Hauptroute, km entsprechend den jeweiligen Varianten
auf der Variante 3 Rifugio Talamini
- km 20,8: Cortina d'Ampezzo, Bar Toto - Via Cojana 4/A
- km 31,5: San Vito di Cadore - Osteria da Massarotto (direkt am Radweg)
- km 48,1: Zoppe di Cadore - Ladeautomat 1 EUR
- km 55,7: Dozza - Bar Sport
- km 67,9: Passo Duran - Rifugio San Sebastiano