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Das Nachfahren der Touren geschieht auf eigenes Risiko. Siehe auch die Hinweise im Haftungsausschluss.

München - Venedig Gravel

Teil 6: Von den Prealpi nach Venedig

Strecke: 134 km, 674 hm
Col Visentin - Forcella Zoppel - Longhere - Revine - Lago di Lago - Fratta - Zuel di La - Zuel di Qua - Rolle - Molinetto della Croda - Refrontolo - Barbisano - Collalto - Ponte della Priula - Spresiano - Villorba - Treviso - Casier - Casale sul Sile - San Liberale - Zuccarello -  Quarto d'Altino - Forte Bazzera - Campalto -  Parco San Guiliano - Forte Marghera - Mestre - Bhf. Porto Marghera - Ponte della Liberta - Venedig

  • 23 %: Straße
  • 46 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 23 %: Feldweg, Schotter
  • 8 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 06-MV-Prealpi-Venezia-Gravel.gpx

Hinweis zur Einfahrt von Mestre nach Venedig

Durch den Neubau einer Brücke zwischen Mestre und Marghera kommt es immer wieder zu Änderungen an der Einfahrtsroute, so dass der GPS-Track nicht immer exakt sein wird. Örtliche Hinweise beachten zur Radstrecke via Ponte della Liberta nach Venedig.
Derzeit ist außerdem eine Umleitung notwendig zwischen Campalto und Parco San Guiliano. Grund: Bau einer neuen Radwegbrücke über einen Wasserlauf. Man kann sich an der Stelle nicht vorbeischleichen.

GPS-Track: 06-Umleitung-Mestre-Baustelle.gpx


Hinweise zur Hauptroute:

  • eindrucksvolle Abfahrt über mehr als 1500 Tiefenmeter vom Col Visentin, zunächst ca. 350 Tiefenmeter auf breiter Schotterpiste bis Forcella Zoppel
  • danach kann man es laufen lassen auf geteerter Nebenstraße bis Longhere
  • im Tal schöne Passage entlang der beiden Seen mit Badestelle am Lago di Lago
  • Anstieg auf Nebenstraßen ohne nennenswerten Verkehr zu den Colli del Prosecco
  • Traumabfahrt durch Weinbaugebiet mit Abstecher zur Molinetto del Croda
  • von Refrontolo nach Barbisano, letzter Anstieg nach Collalto
  • letzte Abfahrt nach Colfosco
  • abwechslungsreiche Fahrt nach Treviso mit Möglichkeit der Zwischenübernachtung (siehe Hinweise bei "Relax")
  • ansonsten schöne Fahrt entlang der Sile nach Quarto d'Altino
  • ab Forte Bazzera entlang der Lagune auf Dammweg nach Mestre
  • Finale über Ponte della Liberta nach Venedig

Übersichtskarte

  • die unterschiedlichen Farben des aktuellen Tracks der Etappe stellen den jeweiligen Untergrund der Strecke dar analog der Legende in den Höhenprofilen

06 Gravel Transalp Munich Venezia

Höhenprofil

06 MV Prealpi Venezia Gravel


Der letzte Abschnitt beginnt mit der Abfahrt vom Col Visentin.

Col Visentin

Col Visentin


Die ersten ca. 350 Tiefenmeter legt man davon auf einer breiten Schotterpiste zurück, die einst aus militärischen Gründen angelegt wurde. Die Weitwanderer auf der Strecke München - Venedig und die Radfahrer haben auf den ersten drei Kilometern eine identische Strecke. An der Forcella Zoppel trennen sich die Wege.

Abfahrt Col Visentin

Ab der Forcella Zoppel, die man hinten in der Bildmitte zwischen den beiden Bergspitzen sieht, ist die Bergstraße dann geteert. Weitere 200 Tiefenmeter hinunterstößt man auf eine Weggabel. Bergab geht es nun auf einer kleiner Teerstraße weiter, die hinunter ins Tal nach Longhere und Revine führt. Danach folgt eine Passage im Tal entlang von zwei Seen.

Lago di Santa Maria und Lago di Lago

Lago di Santa Maria (links) und Lago di Lago (der heißt wirklich so)


Ich habe das in der Sommerhitze recherchiert. Je tiefer man kam, umso heißer wurde es, bis ich in Longhere das Gefühl hatte, durch das Gebläse eines Föns zu fahren. Da kommt die schöne Passage entlang der beiden Seen im Tal gerade recht.

Lago di Santa Maria

Lago di Santa Maria


Für den Fall der Fälle gibt es eine öffentliche Badestelle am Lago di Lago.

Lago di Lago

Lago di Lago


Es folgt die vorletzte Höhenwertung auf dieser Transalp, über Fratte nach Rolle in den Colli del Prosecco, die ich für mich "Klein Toskana" getauft habe. Bei dem Ort Rolle blickt man über Hügel und Täler, die weithin mit Trauben bebaut sind.

Rolle Kleine Toskana

Rolle


Die Abfahrt erfolgt auf einer kaum befahrenen Nebenstraße. Und es kommt noch besser, wenn man den Abzweig zur Molinetto della Croda nicht verpasst. Falls ja, anhalten, umdrehen und zurückfahren.

Molinetto della Croda

Molinetto della Croda


Malerisch liegt die alte Mühle auf einem Stichweg, kaum 200 Meter von der Straße entfernt. Ein schöner Picknitzplatz. Informationstafeln erzählen von der Geschichte des Ortes.
Weiter geht es über Refrontolo nach Collalto. Der Ortsname riecht schon nach Höhenmetern. Tatsächlich muss man ein Stück hinauf, wird oben aber belohnt mit einer wunderschönen Schotterallee, die direkt in südlicher Richtung dem Ziel näherkommt. Außerdem ist es in der Tat die wirklich allerletzte Bergwertung bei dieser Transalp.

Collalto letzte Bergwertung

Schotterallee nach der letzten Bergwertung am Collalto - hier bei meiner Recherche mit eMTB


Am Ende der Allee geht es noch kurz links bergauf auf einer kleinen Teerstraße in Richtung Colfosco. Das war es dann auch schon mit Höhenmetern. Es geht rasant hinab nach Colfosco, das am Ufer der Piave liegt. Einmal die Hauptstraße überquert und schon ist man auf dem Uferdammweg des Piave - perfekt.

Dammweg

Dammweg kurz vor Ponte della Priula


Auf dem Dammweg radelt man bis Ponte della Priula. Hier überquert man die Piave.

Piave bei Ponte della Priula

Radweg über die Brücke bei Ponte della Priula


Gleich nach der Brücke über die Piave muss man sich kurz durch den Verkehr wühlen und dann geht es auf dem Uferweg am Fluss weiter.

Abbruchkante Piave

An der Abbruchkante der Piave


Die Piave ist einer der letzten weitgehend naturbelassenen Flüsse, die aus den Alpen herausführen. So sucht sich das Flussbett immer mal wieder einen neuen Weg.
Über schöne Schotterpisten, Nebenstraßen und Radwege geht es über Spresiano nach Treviso.

Treviso

Treviso


Treviso ist von Kanälen durchzogen und erinnert dadurch ein wenig an Venedig. Für eine kurze letzte Etappe nach Venedig wäre die Stadt auch ein guter Übernachtungsort (siehe meine Hinweise im Punkt "Relax").
Ansonsten ist die Strecke von Treviso nach Venedig Genussradeln in seiner feinsten Form. Die Strecke verläuft bis Quarto d'Altino auf dem wunderschönen Radweg entlang des Flusses Sile. Der ruhig dahinfließende Fluss bietet Gelegenheit für manche Art von Wassersport.

Treiben auf der Sile

Gemächliches Treiben auf der Sile


Die Ruhe überträgt sich und man freut sich über die entspannte Strecke, die dem Wasserlauf der Sile folgt und mit einigen Sehenswürdigkeiten aufwartet. Das geht gleich los mit dem Friedhof der Treidelboote. Im Mittelalter war Treviso ein wichtiger Umschlagplatz für den Warenhandel per Schiff. Die flachen Lastkähne wurden von den Uferwegen aus von der Lagune bis nach Treviso gezogen. Als man die Kähne nicht mehr brauchte, blieben sie hier liegen. Die Stelle wird auf einem Steg überquert, auf dem man das Fahrrad schieben muss (ca. 400 Meter).

Friedhof der Treidelboote

Friedhof der Treidelboote bei Casier


Gleich folgt die nächste Attraktion. Eine echte Wasseruhr im Wortsinne. Die hat mir der Venezianer Stefano di Marchi dereinst gezeigt, als ich mit ihm bei der ersten Recherche für die MTB Transalp München-Venedig unterwegs war.

Stefano de Marchi vor der Wasseruhr in Casier - Danke für die Inspiration zur letzten Etappe!

Stefano de Marchi vor der Wasseruhr in Casier - Danke für die Inspiration zur letzten Etappe!


Ohne Stefanos Ortskenntnis hätte ich mich sehr schwer getan, einen vernünftigen Weg an die Lagune von Venedig zu finden, besonders für den Abschnitt hinter Quartó d`Altino. Dazu später mehr. Doch zunächst genießen wir die tolle Fahrt.

Alter Hafen von Casier

Alter Hafen von Casier


Radweg Sile

Radweg Sile - auf der anderen Uferseite eine herrschaftliche Villa umrahmt von einem prächtigem Wassergrundstück


In Quartó d`Altino verlassen wir den Sile-Radweg und folgen wiederum dem von Stefano vorgeschlagenen Weg. Er bringt uns unter weitgehender Vermeidung von stark befahrenen Straßen der Lagune von Venedig näher. Für mich ist am eindrucksvollsten die Passage am Flughafen vorbei und dann weiter auf einem Dammweg. Von dort sieht man schon die Türme der Serenissima über dem Wasser schimmern.

Blick über die Lagune hinüber nach Venedig

Blick über die Lagune hinüber nach Venedig


Schließlich erreichen wir den Parco San Giuliano. Von hier aus führen Radwege durch das industriell geprägte Mestre zur Brücke Ponte della Liberta. Das ist die Verbindung vom Festland über die Lagune nach Venedig. In Mestre ist die Orientierung nicht ganz einfach, da ständig gebaut wird. Schlussendlich sind wir auf der Brücke "Ponte della Liberta" und rollen die letzten Kilometer in Hochstimmung auf Venedig zu. Die Lagunenstadt liegt schimmernd in der nachmittäglichen Sonne. Von weitem ein friedliches Stillleben. Am Ortseingangsschild gehört natürlich das obligatorische Beweisfoto zum Pflichtprogramm.

Venezia

Finale Venezia


Ein Traum wird wahr: eine eindrucksvolle Transalp für Gravelbikes von München nach Venedig. Der Blick schweift zurück über die Ponte della Liberta, die Venedig mit dem Festland verbindet.

Ponte della Liberta

Ponte della Liberta - am Horizont die Prealpi


Wir reißen uns los und schieben das Fahrrad über die Fußgängerbrücke zum Bahnhof St. Lucia (siehe auch die folgenden Hinweise). Dabei erhaschen wir einen Blick auf den Canal Grande.

Canale Grande

Canal Grande


Jetzt ist Zeit und Gelegenheit, auf das Ende dieser langen Reise anzustoßen.

Prost

Prost


Mit dem Fahrrad in Venedig

Es ist streng verboten (und auch nicht sinnvoll) mit dem Fahrrad in Venedig unterwegs zu sein. Nach der Ponte della Liberta ist an der Piazzale Roma Schluss. Auch das Schieben ist nicht erlaubt. Nur zum Bahnhof St. Lucia ist es gestattet.
Es existiert ein sogannter Bici-Park in einem Parkhaus gleich am Ende des Radweges über die Ponte della Liberta. Der GPS-Track: 06-MV-Prealpi-Venezia-Gravel.gpx macht einen Schlenker dort hin.
Im Bici-Park kann man Fahrräder in abschließbaren Boxen sicher verwahren - siehe die folgenden Bilder:

bicipark

bikeboxen

Zum Bahnhof Venezia Santa Lucia gelangt man von der Piazzale Roma nur schiebenderweise über die Fußgängerbrücke Ponte della Costituzione.

Ponte della Costituzione

Am Bahnhof Venedig St. Lucia fahren Züge fast im Minutentakt.

Bahnhof Venedig Santa Lucia


Übernachtungstipps in der Reihenfolge der Strecke

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen - siehe Kontakt

Col bei Follina/Valmareno

  • Agriturismo Al Col, Via Col, 10, 31051 Follina TV, Italien, Tel.: +39 0438 970658
    Es wird von Stefan Weigand empfohlen, der dort mit seinen Transalpfreunden Station machte, als sie auf meiner Route unterwegs waren. Er schreibt dazu: "Nach Follina von der SP 4 links abbiegen, angeschrieben. Die zusätzlichen Höhenmeter (keine 100) nimmt man gerne in Kauf. Sehr zu empfehlen! Äußerst nette Gastgeber; schöne, großzügige Zimmer; wann kann man die Räder schon neben Weinfässern über Nacht abstellen?; Essen ganz vorzüglich - mit allem, was das Agriturismo hergibt, bis zum Abschluss nach dem Espresso noch ein ganz vorzüglicher Heidelbeer-Grappa gereicht wird. Dies führt allerdings auf der letzten Etappe noch zu einer zusätzlichen Belastungsprobe für den Rucksack, da natürlich jeder von uns noch eine Grappaflasche mit nach Hause nimmt. Super Frühstück - können gar nicht alles essen, Käse/Salami/Schinkenplatten, Eier, Saft, Cappuccino, selbstgebackenes Brot, Kuchen, … - Hilfe!"

Spresiano

  • Hotel Spresiano, Via Giambattista Tiepolo, 10, 31027 Spresiano TV, Italien, Tel.: +39 0422 887060

Treviso

  • AVOGARI B&B, Via Avogari, 19, 31100 Treviso,  TV,  Italien,  Tel.: +39 0422 56513
  • Hotel Carlton, Largo Porta Altinia, 15, 31100 Treviso TV, Italien, Tel.: +39 0422 411661

Venedig

Wer sein Fahrrad wie oben beschrieben im Bici-Park abstellen möchte, hat natürlich die freie Wahl von Unterkünften aller Kategorien und Preisklassen in Venedig. Eine Empfehlung möchte ich nicht aussprechen.

Eine Möglichkeit ist es auch, mit der Autofähre ab Tronchetto auf die vorgelagerte Insel Lido zu fahren und dort zu übernachten (nach der Brücke Ponte della Liberta rechts in Richtung "Ferry Lido"). Auf dieser Autofähre sind Fahrräder kein Problem, auf den Vaporettos (den berühmten Wassertaxis) schon.
Lido ist viel ruhiger und auch günstiger. Und außerdem kann man hier am Strand im sauberen Wasser baden. Mit dem Vaporetto dauert die Fahrt vom Lido zum Markusplatz nur ca. eine Viertelstunde. Wer die Stadt und die Lagune ausgiebig erkunden will, für den empfiehlt sich eine Tages- oder Mehrtageskarte für den Nahverkehr in und um Venedig. Dafür gibt es verschiedene Angebote, aus denen man das passende auswählen kann.
Infos bekommt man auf diesen offiziellen Websites (auch in deutsch und englisch):
www.actv.it
www.veneziaunica.it