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Transalp.info by Andreas Albrecht

Das Nachfahren der Touren geschieht auf eigenes Risiko. Siehe auch die Hinweise im Haftungsausschluss.

München - Venedig Gravel

Teil 5: Von den Dolomiten zum Col Visentin in den Prealpi

Strecke: 77,4 km, 2170 hm
Passo Duran - Agordo - Forcella Franche - Lago del Mis - Mis - Piz - Sois - Mier - Belluno - Val Barlon - Nevegal - La Casera - Col Visentin

  • 43 %: Straße
  • 43 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 14 %: Feldweg, Schotter
  • 0 %: Trail, Pfad
  • Schiebepassagen
    - je nach Kondition, technische Ausstattung des Gravelbikes und Zustand des Untergrunds zwischen La Casera und Col Visentin
  • GPS-Track: 05-MV-Duran-Prealpi-Gravel.gpx

siehe auch Varianten: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte

  • GPS-Track: 05-Var-1-Praderadego-Gravel.gpx

Hinweise zur Hauptroute

  • einfache Abfahrt auf schmaler Nebenstraße nach Agordo
  • Transfer über Forcella Franche zum Valle del Mis
  • schöne Fahrt entlang des Lago del Mis
  • in Piz Entscheidung, ob Hauptroute oder Variante über Passo Praderadego (siehe auch weiter unten)
  • auf Nebenwegen nach Belluno
  • stramme Auffahrt auf Nebenstrecken in die Prealpi Bellunese
  • ab La Casera steile Rampen aus grobem Waschbeton gefolgt von teils groben Schotterpisten - eine echte Herausforderung für Gravelbiker
  • Belohnung durch tolle Panoramafahrt entlang des Kammes der Prealpi
  • siehe auch MTB-Route München-Venedig 6. Tag

Übersichtskarte

  • die unterschiedlichen Farben des aktuellen Tracks der Etappe stellen den jeweiligen Untergrund der Strecke dar analog der Legende in den Höhenprofilen

05 Gravel Transalp Munich Venezia

Höhenprofil

05 MV Duran Prealpi Gravel


Heute verlassen wir die Dolomiten. Ein Blick vom Passo Duran zurück.

Passo Duran Blick zuruck


Der Tag beginnt mit der Straßenabfahrt vom Passo Duran nach Àgordo in morgendlicher Frische. Die wird im Laufe des Tages bald verschwinden und drückender Hitze im Tal Platz machen. Aber das Tagesziel liegt ja wieder hoch genug, um der Sommerschwüle zu entgehen.
Die Nebenstraße ist stellenweise so schmal, dass keine zwei Autos nebeneinander passen. Demzufolge ist sie auch nicht stark frequentiert.

Passstrasse Duran

Abfahrt vom Passo Duran nach Àgordo


In Àgordo vertue ich keine Zeit mit der Wegsuche. Es ist dieselbe Strecke wie bei der ersten Recherche, als ich mit dem MTB unterwegs war. Auffahrt auf einer kaum befahrenen Nebenstraße in Richtung Valle del Mis. Das Tal ist durch den Fluss Mis tief eingeschnitten und hat dadurch im oberen Teil den Charakter eines Canyons. Die Straße schlängelt sich an den Abgründen entlang, führt durch einige enge Tunnel und ist offiziell für den Autoverkehr gesperrt - perfekt. 

Valle del Mis

Valle del Mis


Der Lago del Mis ist ein Stausee, der am Talende die Wassermassen auffängt.

Lago del Mis

Ungefähr in der Hälfte der Strecke entlang des Sees gibt es einen schönen Rastplatz an einem Campingplatz (SP2, Loc. Pian Falcina, 32027 Sospirolo BL, Italien).

Campingplatz Lago del Mis

Im Örtchen Mis sind wir aus den Alpen heraus und es wird schlagartig warm. Mit der Wegsuche hatte ich mich bei meiner MTB-Transalp schwer getan.

Wegsuche ist in der Ebene am schwierigsten.

Wegsuche ist in der Ebene am schwierigsten - hier bei meiner ersten Recherche mit dem MTB


Nun habe ich die Strecke mehrere Male recherchiert und bin endlich zufrieden. Weitgehend abseits von vielbefahrenen Straßen schlängele ich mich nach Belluno durch. Sogar ein Hauch von Trail ist am Fluss Cordevole dabei. Er ist wie die Piave einer der wenigen naturbelassenen Flüsse, die aus den Alpen herausführen. Weiter geht es über schöne Nebenwege unter anderen durch schattige, antike Schottersträßchen (die berühmten strada bianca) nach Belluno. Das architektonisch sehenswerte alte Ortszentrum liegt malerisch auf einer Anhöhe über der Piave.

Belluno

Belluno


In Belluno sollte man auf jeden Fall rasten und sich verpflegen. Es folgt eine stramme Auffahrt in die Prealpi Bellunese. Aus dem Stand heraus geht es stetig bergauf. Zunächst über rund 1000 Höhenmeter bis zum Ende der Fahrstraße beim Ristorante La Casera. Zwischendurch gibt es einen schönen geschotterten und schattigen Waldweg durch das Val Barlon. Den Schatten wird man zu schätzen wissen, falls das Wetter brütend heiß sein sollte.

Val Barlon

Val Barlon


Weiter oben wird es dann etwas kühler und angenehmer.

Auffahrt Val Barlon nach Nevegal

Auffahrt abseits der Straße über Val Barlon nach Nevegal


Im La Casera wird man wiederum wohl kurz Rast machen.

La Casera

La Casera


Danach folgt gleich eine steile Rampe an der Grenze des Fahrbaren, bis man den Kamm der Prealpi erreicht. Der Blick geht zurück zu den Dolomiten, die sich an diesem klaren Tag in ihrer vollen Pracht vor meinem bewundernden Blick ausbreiten.

Dolomitenblick

Aber auch die Blicke in die anderen Richtungen sind einfach nur toll.

Lago di Santa Croce

Lago di Santa Croce


Der nun folgende Schotterweg in Richtung Col Visentin, der höchsten Erhebung der Prealpi, ist gut fahrbar und liegt zunächst auf der Südseite. Bei klarer Sicht hat man einen fantastischen Blick bis zur Lagune von Venedig, einfach traumhaft.

Blick nach Süden

Blick über die Prealpi, links im Süden ist die Lagune von Venedig zu erahnen


Dann wechselt die Piste auf die andere Kammseite und eine Flachstrecke beginnt.

Schotterpiste zum Col Visentin

Schotterpiste zum Col Visentin


Unterwegs passiert man das Rifugio Bristot. Auch hier hat man ein tolles Panorama.

Rifugio Bristot

Schließlich nähern wir uns dem Col Visentin.

Col Visentin

Eine letzte Rampe wartet. Und dann ist es auch gleich geschafft. Eine Übernachtung im Rifugio Col Visentin ist ein Erlebnis, vor allem wenn man im heißen Hochsommer unterwegs sein sollte.

Rifugio Col Visentin

Das Rifugio auf dem Col Visentin ist auf einem kurzen Stichweg zu erreichen und liegt direkt auf dem höchsten Punkt - Rundumsicht also inklusive.


Das Rifugio Col Visentin ist auch ein beliebter Etappenort für die Weitwanderer auf der Strecke München - Venedig. Eine Reservierung kann also nicht schaden. Alternativ kann man auch im Rifugio Bristot übernachten, dass man zuvor passiert hat.


Variante 1: Passo Praderadego

Im Örtchen Piz geht es zunächst geradeaus Richtung Feltre. Bei Sedico werden die beide Flüsse Cordévole und Piave überquert. Danach pirschen wir uns über Feldwege und Nebenstrecken an den letzten größeren Anstieg auf dieser Variante vor Venedig heran, den Passo Praderadego. Die Passhöhe liegt auf 916 m. Das sind vom Tal aus ca. 500 Höhenmeter Aufstieg. Nach dem Örtchen Valmaor wird es ziemlich steil. Das kleine Sträßchen ist asphaltiert. Wir befinden uns wieder auf der Via Claudia. Hier haben die alten Römer den Übergang über die Berge gesucht. Der Weg durch das Flusstal am Piave erschien ihnen wohl zu riskant. Oben am Pass gibt es kein Gasthaus mehr. Auf der serpentinenreichen Abfahrt nach Valmareno ist kaum ein Auto unterwegs. Dort ist das Tal erreicht und diese alternative Strecke trifft nach einem Anstieg bei Zuel di Qua wieder auf die Hauptroute (6.Teilabschnitt).
Mit dieser Variante über den Passo Praderadego könnte man die Etappe bis nach Treviso verlängern. Das Höhenprofil stellt dies dar. Damit ergäbe sich die Möglichkeit einer kurzen letzten Etappe ohne Gepäck nach Venedig, wie es im Abschnitt "Relax" beschrieben ist.

Strecke: 126,5 km, 1701 hm
 Passo Duran - Agordo - Forcella Franche - Lago del Mis - Mis - Piz - Dussano - Bribano - Longano - Piavebrücke - Samprogno - Valmaor - Passo Praderadego - Valmareno - Zuel di Qua - Rolle - Molinetto della Croda - Refrontolo - Barbisano - Collalto - Ponte della Priula - Spresiano - Villorba - Treviso 

  • 40 %: Straße
  • 52 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 5 %: Feldweg, Schotter
  • 3 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: GPS-Track: 05-Var-1-Praderadego-Gravel.gpx.gpx

05 Var 1 Praderadego Gravel komplett bis Treviso


Torrente Cordevole

Torrente Cordevole bei Bribano


Praderadego besteht nur aus ein paar wenigen Häusern und einer Kapelle. Das frühere Gasthaus rechts daneben hat leider schon lange geschlossen.

Praderadego

Praderadego


Die Passhöhe ist markiert und weist auf die historische Bedeutung des Passo Praderadego als Teil der römischen Via Claudia hin.

Via Claudia


Die Abfahrt erfolgt auf einer schmalen Nebenstraße, die kaum von Autos befahren wird.

Abfahrt nach Valmareno

Kurz darauf passiert man eine Kletterstelle direkt in der Felswand an der Straße und gleich danach ein Mahnmal im Gedenken an die Frontlinie, die hier im 1. Weltkrieg verlief.

Mahnmal

Das Mahnmal erinnert an die Stelle, wo einst die Österreichisch-Ungarische Armee eine Kanone postiert hatte, mit der sie die Venetische Tiefebene bedrohen konnte. Das sieht man gut auf dem folgenden Bild.

Valmareno Follina

Im Talgrund sieht man am Talausgang Valmareno und kurz darauf Follina. Die folgenden Hügelketten sind Teil der Colli del Prosecco, den letzten Erhebungen vor der Venetischen Tiefebene. Dort trifft diese Variante wieder auf den 6. Teilabschnitt der Hauptroute.


Übernachtungstipps in der Reihenfolge der Strecke

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen - siehe Kontakt

Belluno

Prealpi - Nevegal

  • Rifugio Bristot, 32100 Nevegal, Province of Belluno, Italien, Tel.: +39 338 9553434 (sehr einfacher Standard, wenige Schlafplätze)
  • Rifugio Col Visentin, 32100 Belluno, Province of Belluno, Italien, Tel.: +39 0437 27110