Eisjöchl

Erkundungstour: Eisjöchl, Naturnser Alm

Eisjöchl mit Stettiner Hütte
Eisjöchl mit Stettiner Hütte

Das Transalpfieber hatte mich nach den ersten beiden Touren durch die Schweiz und an den Gardasee voll erwischt. Mir war aber klar, dass ich alpine Erfahrungen sammeln musste. Dazu war diese Kurztour gedacht. Nach der Testfahrt allein auf’s Eisjöchl im September 1996 kristallisierte sich die Idee einer Rundtour über drei Etappen heraus. Interessant sind in den minimalistischen Roadbooks die Preise für die Übernachtung in der damaligen Zeit. Die Bilder vom Eisjöchl sind von Papierabzügen gescannt. Die Bilder von der Naturnser Alm stammen von einer erneuten Befahrung, bei der ich eine Digitalkamera dabei hatte.

Strecke

Pfelders – Lazins – Eisjöchl – Pfossental – Schnalstal – Etschtal – Naturnser Alm – Ultental – Meran – Passeiertal – Moos – mit Bus bis Pfelders

Länge: 129 km
Höhenmeter: ca. 3940 hm
Etappen: 3

1. Tag: 45 km, 1480 hm
Pfelders – Lazins – Stettiner Hütte – Eisjöchl – Pfossental – Schnals-Tal – Naturns

2. Tag: 53 km, 1810 hm
Naturns – Ploner – Naturnser Alm – St. Vigil – Pawigl – Ulten-Tal – Lana – Meran – Dorf Tirol

3. Tag: 31 km, 650 hm
Dorf Tirol – Passer-Radweg – St. Leonhard – Moos in Passeier – mit Bus bis Pfelders

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Andreas Albrecht

gefahren vom 1. – 3. August 1997: Andreas Albrecht, Dieter Stein

Die Bilder vom 1. Tag wurden bei der Erstbefahrung analog aufgenommen. Später habe ich sie von Papierabzügen eingescannt. Dadurch ergibt sich ein authentischer Blick auf die Erkundungstour. Die Bilder am 2. Tag stammen von einer späteren Befahrung.


Prolog

Suche dir eine Arbeit, die du gern tust. Dann brauchst du keinen Tag in deinem Leben mehr zu schuften.

Konfuzius

Transalp von Toni Wölfinger
Transalp von Toni Wölfinger

Angeregt durch das Buch „Transalp – Alpenüberquerungen mit dem Mountainbike“ von Toni Wölfinger nahm ich seit 1994 die ersten Wege in den Alpen und am Gardasee unter die Stollenreifen. Zu Anfang fuhr ich einfach erprobte Touren nach. Diese Vorgehensweise wählte ich aus Vorsicht. Meine Erfahrungen sollten mir Recht geben.
Touren im hochalpinen Raum, sei es zu Fuß oder mit dem MTB, bergen naturgemäß Risiken und Gefahren in sich. Leichtsinn, mangelnde Sorgfalt und ungenügende physische und mentale Vorbereitung können schwerwiegende Folgen haben (siehe meinen Bericht 1996er Transalp-Tour).
Wer sein Maß gefunden hat, wird schnell feststellen: Mit dem Mountainbike lassen sich einzigartige Erlebnisräume in den Alpen entdecken. Pfade weitab jeglichen Massentourismus vermitteln im Herzen Europas das Gefühl von Weite und Größe. Trotzdem ist man bergab mit dem MTB oft in nur einer halben Stunde wieder mitten im pulsierenden Leben.


1. Tag: Eisjöchl – 2908 m

Beginn des Aufstiegs an der Lazinser Alm
Beginn des Aufstiegs an der Lazinser Alm
Stettiner Hütte
Stettiner Hütte

Ausgangspunkt war das Gasthaus „Bergkristall“, ca. 2 km vor Pfelders im Hinteren Passeiertal. Die Anfahrt zur Lazinser Alm ist durchweg gut fahrbar. Beim Aufstieg zum Eisjöchl sind nach der Alm gut 1.000 Höhenmeter durch Schieben, selten durch Tragen zu überwinden. Die Route geht auf alte Militärpfade des 1. Weltkrieges zurück. Es ist kein größeres Problem, die Strecke bei entsprechender Ausdauer zu schaffen. Unsere einzigen Hindernisse in diesem Jahr waren ein paar größere Schneefelder, sowie eine kleine Ziegenherde, die von Pfelders her Wanderer begleitete. Als wir sie passierten, hängten sich die Ziegen an uns dran, wahrscheinlich weil wir so vertraut rochen. Bald begannen sie an unserem Gepäck und schließlich an den Reifen herumzuknappern. Glücklicherweise erreichten wir kurz darauf die Stettiner Hütte. Die Ziegen trollten sich zurück in Richtung Pfelders auf der Suche nach neuen Opfern. Nach ausgiebiger Rast ging es danach durchs Pfossental rasant ins Schnalstal hinab. An der Burg Juval, dem Wohnsitz von Reinhold Messner, war das Etschtal erreicht.

Abfahrt vom Eisjöchl
Abfahrt vom Eisjöchl
Viel Wasser in den Bächen
Viel Wasser in den Bächen
Abfahrt vom Eisjöchl ins Pfossental
Abfahrt vom Eisjöchl ins Pfossental
Eishof
Eishof
Höhenprofil aus EXCEL
Höhenprofil aus EXCEL
OrtkmhmZeitBemerkungen
Bergkristall0156608:45ÜF in Bar Bergkristall 34.000 Lit, 2 km vor Pfelders
Pfelders21622 Weg 8, Forststraße
Lazins51782  
Lazinser Alm7188209:50ab hier ca. 1000 hm alter Militärweg, schieben, selten tragen, kaum fahren
Stettiner Hütte14287513:20Rast bis 15:00, viel Schnee
Eis-Jöchl14,5290815:20schwierige Passage wegen Schnee, sonst kein Problem
Eis-Hof21207616:40Traum-Weg durchs Pfossental
Mitterkaser231954 Forstweg
Jägerrast261676 ab hier Straße
Karthaus311327 erreichen Schnals-Tal
Etsch-Tal40620 Etschtal bei Burg Juval (Reinhold Messner’s Wohnsitz)
Naturns4555418:10Garni Sonja, Kompatscher Str. 25, 39025 Naturns bei Meran
  1480 hm gesamt

2. Tag: Naturnser Alm

Naturnser Alm
Naturnser Alm: Blick in nördliche Richtung zur Texelgruppe

Hinweis: Diese Bilder stammen von einer späteren Befahrung.

Zum Übergang ins Ultental benutzten wir den Weg ab Naturns über die Naturnser Alm. Im Jahr zuvor hatte ich den Weg über den Tarscher Pass genommen (siehe Eisjöchl-Tour 1996), der nicht berauschend ist. Deshalb studierte ich intensiv die Landkarte und „entdeckte“ einen Weg, der ein Sträßchen darstellen musste. Diese Route hatte ich in keinem Bericht gelesen. Nachfragen vor Ort bei Einheimischen bestätigten mir, dass dieser Weg bergauf zum größten Teil fahrbar sein müsste. Tatsächlich konnten wir die 1400 Höhenmeter zur Naturnser Alm komplett fahren. Auf dem Bergrücken ging es in Richtung St. Vigil. Traumhafte Sicht auf die Dolomiten belohnte den gelungenen Versuch, selbst eine Route zu finden. Ab St. Vigil rollte es wie von selbst abwärts über Pawigl und das Ultental nach Meran. Unterkunft bezogen wir in Dorf Tirol, dem Balkon von Meran.

Naturnser Alm
Naturnser Alm: Blick in Richtung Dolomiten
Panorama an der Naturnser Alm
Panorama an der Naturnser Alm
Höhenprofil aus EXCEL
Höhenprofil aus EXCEL
OrtkmhmZeitBemerkungen
Naturns055409:10Weg 16 Richtung Naturnser Alm
Labeben3756  
Ploner61041  
Ende Aspalt9120011:05ab hier guter Forstweg
Rast12143011:40Körper braucht Energie
Naturnser Alm17192213:10Rast, idealer Übergang ins Ultental, da komplett fahrbar, weiter Höhenweg 9/9 A Richtung St. Vigil
St. Vigil211700  
Hotel Vigil-Joch251486  
Pawigl281164  
Ulten-Tal-Straße35500 Tourvariante Richtung Gardasee, durchs Maraun-Tal
Lana41300  
Tscherms42315  
Marling44363  
Meran4632516:30 
Dorf Tirol5356517:30ÜF Schneidl-Hof
  1810 hm gesamt

Tourenvorschläge

Die sorgfältig recherchierten und sauber dokumentierten Tourenvorschläge spiegeln den Zeitpunkt der Erstellung wider. Für die Aktualität und Richtigkeit der Informationen kann ich aus verständlichen Gründen nicht garantieren. Ich freue mich über jeden Hinweis zu aktuellen Veränderungen.
Das Nachfahren der Routenvorschläge geschieht auf eigene Gefahr. Jegliche Haftung aus der Benutzung der Informationen aus den Tourberichten, den Detail und sonstigen Informationen ist ausgeschlossen. Das gilt vor allem für Unfälle, angerichtete Flurschäden oder begangene Ordnungswidrigkeiten. Einzelne Streckenabschnitte können zwischenzeitlich einem Fahrverbot unterliegen oder nur für Fußgänger erlaubt sein. An diesen Strecken muss das Fahrrad geschoben werden. Schieben kann man sein Fahrrad immer, dann ist man nämlich Fußgänger.

Tipps für Unterkünfte und Raststationen

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt.


3. Tag: Passeier-Tal

Kurhaus Meran
Kurhaus Meran an der Passerpromenade

Hinweis: Das Bild stammt von einer späteren Befahrung.

Die letzte Etappe startete mit der Abfahrt von Dorf Tirol nach Meran. Danach weiter auf dem gut ausgebauten Radweg im Passeiertal leicht bergauf bis St. Leonhard. Ab hier wurde es etwas steiler bis Moos und dann mit dem Bus zum Ausgangspunkt in Pfelders zurück.

Höhenprofil aus EXCEL
Höhenprofil aus EXCEL
OrtkmhmZeitBemerkungen
Dorf Tirol056509:10bergab zum Passer-Radweg
Meran 2450 Passer-Radweg
St. Leonhard1969310:50Rast bis 11:45
Moos31101913:20Bus-Transfer bis Bergkristall in Pfelders
  6503940Gesamthöhenmeter


Ab Ende Juli, besser jedoch im August bis September ist diese Rundtour ein absolutes Highlight in den Alpen. Eine gute körperliche Vorbereitung und ein intaktes, möglichst vollgefedertes Mountainbike machen die Eis-Jöchl-Tour zu einem einmaligen Erlebnis, sofern das Wetter mitspielt. Bei 3 Tagen braucht man nicht viel Gepäck im Rucksack.
Eine Überlegung ist es auch, die Tour andersherum zu fahren, den Aufstieg durchs Pfossental zu machen. Ich denke, dass man dabei sehr viel mehr fahren kann, statt schieben zu müssen.

Tourenvorschläge

Die sorgfältig recherchierten und sauber dokumentierten Tourenvorschläge spiegeln den Zeitpunkt der Erstellung wider. Für die Aktualität und Richtigkeit der Informationen kann ich aus verständlichen Gründen nicht garantieren. Ich freue mich über jeden Hinweis zu aktuellen Veränderungen.
Das Nachfahren der Routenvorschläge geschieht auf eigene Gefahr. Jegliche Haftung aus der Benutzung der Informationen aus den Tourberichten, den Detail und sonstigen Informationen ist ausgeschlossen. Das gilt vor allem für Unfälle, angerichtete Flurschäden oder begangene Ordnungswidrigkeiten. Einzelne Streckenabschnitte können zwischenzeitlich einem Fahrverbot unterliegen oder nur für Fußgänger erlaubt sein. An diesen Strecken muss das Fahrrad geschoben werden. Schieben kann man sein Fahrrad immer, dann ist man nämlich Fußgänger.

Tipps für Unterkünfte und Raststationen

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt.

Seit dem 10. Oktober 2003 liegt eine Info dazu vor. Christian Förster schrieb dazu:

Ich bin in diesem Sommer zweimal von Naturns aufs Eisjöchl gefahren. Die besondere Herausforderung ist halt, dass du da 2400 Höhenmeter am Stück bergauf hast. Das ist schon der Kick… Jedenfalls ist es bis zum Eishof auf ungefähr 2000 Metern Höhe nur ein rein konditionelles Problem. Die Straße und der Schotterweg bis dahin sind problemlos fahrbar. Ab dem Eishof beginnt dann die Militärpiste bergauf. Ungefähr eine halbe Stunde kann man noch fahren, dann stehen 1,5 Stunden Schieben mit kurzen Fahr-Passagen an. Ich empfand diese 1,5 Stunden Schiebepassage als angenehm: Man muss nicht tragen und die Landschaft ist fantastisch. Insgesamt muss man 4-5 Stunden Nettofahrzeit von Naturns bis zum Joch einplanen, dazu kommen natürlich noch die Zeiten für Pausen. Beim ersten Mal bin ich unten um kurz vor 7 los und war um 14 Uhr am Joch. Beim zweiten Mal bin ich um 8 los, habe längere Pausen als beim ersten Mal gemacht, und war um 15 Uhr oben.