7. Tag: Passo di Campelli - Passo di Croce Domini - Idrosee
Strecke: 85,6 km, 2968 hm
Schilpario - Rifugio Bagozza - Passo di Campelli - Breno - Passo di Croce Domini - Passo di Maniva - Passo Dosso Alto - Anfo - Idrosee
- 35 %: Straße
- 29 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 36 %: Feldweg, Schotter
- 0 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 7-Schilpario-Idrosee.gpx
Varianten:
- GPS-Track: 7-Var1-Vivione-Bagozza.gpx
- GPS-Track: 7-Var2-PassoManiva-Idrosee.gpx
Details dazu weiter unten im Textbericht.
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot: Varianten (falls vorhanden)
Was uns heute im mittleren Teil der Strecke erwartet, wissen wir schon, die ellenlange Auffahrt zum Passo di Croce Domini. Der erste Teil der Etappe ist mit dem Passo di Campelli Neuland für uns. Die Etappe beginnt mit der Auffahrt auf der meist einspurigen Teerstraße hinauf in Richtung Rifugio Bagozza. Ist man nicht gerade am Wochenende unterwegs sein, ist kaum mit Verkehr zu rechnen. Trotzdem kann man Gesellschaft haben.
Ziegenherde als Gesellschaft bei der Auffahrt - Achtung nicht stehen bleiben: Ziegen knappern gern an allem rum!
Hatte man sich am Tag zuvor für die Übernachtung am Passo Vivione entscheiden, geht es zunächst bergab zurück zum Rifugio Bagozza. Hier geht es auf grober Schotterpiste meist gut fahrbar zum Passo di Campelli.
Knapp 250 Höhenmeter sind es vom Rifugio Bagozza auf Schotterpiste zum Passo di Campelli
Passo di Campelli: der Übergang bietet herrliche Ausblicke zur Adamello-Gruppe.
Es folgt die lange Abfahrt ins Valle Camonica. Die Abfahrt erfolgt auf teils grober Piste direkt nach Breno.
Piste im oberen Teil der Abfahrt nach Breno
Interessante Abschnitte auf alten Karrenwegen kurz vor Breno
Wir kommen direkt in Breno heraus. Hier heißt es tief durchatmen, Wasser und Nahrungsvorräte checken und vor allem sich mental einzustimmen. Zum Passo di Croce Domini und weiter in Richtung Doss dei Galli liegen so ziemlich 1800 Höhenmeter am Stück vor uns. Ich verschwende keinen Gedanken an die Möglichkeit, über Bienno einen ausgewiesenen MTB-Weg nach oben zu fahren. In einigen Berichten hatte ich gelesen, dass das Sträßchen im unteren Teil zwar auf Grobasphalt verläuft, aber mit 20-30% Steigung mörderisch steil ist. Weiter oben soll sie flacher werden, der Belag aber in so etwas wie "Eisenbahnschotter" (Originalzitat) übergehen. "Ankommen" und nicht "Abkotzen" heißt für uns die Devise. Das ist nichts für uns.
Ich gehe die Auffahrt extrem verhalten an. Die Provinzstraße SP 345 ist heute kaum befahren und nicht übermäßig steil. Trotzdem ist es eine gewaltige Fleißaufgabe.
Blick zurück ins Valcamonica
Zum Glück bewölkt sich der Himmel leicht, so dass es nicht zu heiß wird. Ich bin als erster oben und warte ein paar Minuten auf David, der bei der Auffahrt Sitzprobleme bekommen hat.
Nach langer Fahrt endlich oben am Passo di Croce Domini. Das sind rund 1600 Höhenmeter am Stück. Doch es geht noch weiter bergauf.
Auf der Terrasse des Gasthauses vertilgen wir unsere Vorräte. Drinnen gibt es heute nur Pasta. Wir haben aus den Erfahrungen der letzten Tage nur Appetit auf Suppe, leider gibt es die nicht. Zu unserem Tagesziel Idrosee führen von hier aus etliche Varianten. Wir folgen der SP 345, die als Schotterpiste in Richtung Doss dei Galli verläuft. Bei kleinen Anstiegen gibt sie uns heute den Rest.
Piste vom Passo di Croce Domini zum Dosso dei Galli
Im Schneckentempo schleichen wir die Serpentinen hoch. Endlich ist das Ende in Sicht. Am Doss dei Galli ragen riesige futuristisch anmutende Sende- oder Empfangsanlagen in die Höhe. Eine Stichstraße führt hinauf, heute für uns keine Versuchung. Wir fahren weiter in Richtung Passo di Maniva.
Doss dei Galli
Wir sind froh, dass die Piste wieder in Asphalt übergeht, so dass der finale Anstieg einigermaßen erträglich ist. In Richtung Monte di Maniva haben wir den weiteren Verlauf der Strecke immer gut im Blick. In einer Spitzkehre sehen wir einen Schotterweg, der geradeaus weiterführt in Richtung Passo di Maniva. Den befahren wir und vermeiden so unnötigen Höhenverlust, als wenn wir auf der Straße geblieben wären. Am Passo trinken wir den Nachmittags-Cappuccino und blicken von der Terrasse hinunter nach Bagolino. Direkt dorthin würde die Variante 2 direkt zum Nordende des Idrosees führen.
Variante
am Passo di Maniva Abfahrt auf Nebenstraße via Bagolino zum Idrosee
- ist eigentlich nur sinnvoll,wenn man in Zeitnot ist und so schnell wie möglich am Gardasee ankommen will oder muss
GPS-Track: 7-Var2-PassoManiva-Idrosee.gpx - ggf. fährt man dann noch weiter bis Storo oder zum Passo Ampola auf der Strecke des 8. Tages
GPS-Track: 8-Idrosee-Gardasee.gpx
Diese Variante haben wir bei unserer ersten Befahrung ausprobiert. Für uns diesmal keine Option. Es gib etwas Besseres. An der Flanke des Dosso Alto schlängelt sich eine alte Militärstraße entlang.
Blick zurück zum Passo di Maniva
Ein Volltreffer, wie sich herausstellt. Durch einen Bergrutsch ist die Piste für Autos und Motorräder unterbrochen. Mit dem Mountainbike kann man die Stelle jedoch problemlos überwinden.
Der Abgang einer Mure beschert uns eine einsame Fahrt.
Wir haben die Strecke für uns allein.
Piste Richtung Idrosee
Von der landschaftlichen Charakteristik her ähnlich wie der Tremalzo ist sie jedoch viel einsamer. Die Strecke führt lange auf der Höhe bis zum Rifugio Rosa Baremone.
Das Rifugio liegt einladend in der Abendsonne
Leider nimmt das Rifugio keine Gäste mehr auf, so dass wir noch bis an den Idrosee rollen müssen. Da es nur noch bergab geht, ist das nicht so dramatisch.
Serpentinenstrecke a la Tremalzo
Innehalten
Unten im Tal liegt der Idrosee.
Anfo am Idrosee in der Abendsonne
In Anfo angekommen, lacht uns ein Albergo am Seeufer förmlich an.
Albergo Al Lago in Anfo
Wir fahren hin, checken ein und genießen einen Abend auf der Seeterrasse.
Prost
Übernachtungstipp:
- Anfo: Albergo Al Lago, Via Lago, 14, 25070 Anfo BS, Telefon: +39 340 2694903