Durchs Karwendel und die Sieben Gemeinden zum Gardasee
Anschauliches Beispiel für eine ursprüngliche Rucksacktour, bei der mir „nur“ die grobe Route vorschwebte. Alles weitere sollte sich von Tag zu Tag ergeben. Fixpunkte waren das Geiseljoch, der Monte Maggio und danach eine Übernachtung in der legendären Trattoria All’Alpino in Posina. Am folgenden und letzten Tag stand eigentlich der Pasubio auf dem Plan. Der musste ausfallen, da wir uns in Posina schlichtweg überfressen hatten.
Strecke
Karwendel – Achensee – Zillertal – Pfitscher Joch – Eisacktal – Obereggen – Nigerpass – Reiterjoch – Cavalese – Manghenpass – Sette Comuni – Monte Maggio – Gardasee
Länge: 547 km
Höhenmeter: ca. 13.500 hm
Etappen: 7, Hinweise zu Varianten siehe bei den einzelnen Etappen
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute (siehe auch die Detailkarten bei den einzelnen Etappen)
rot: Nebenrouten
Höhenprofil
Übersicht Etappen der Hauptroute
- Hinweise auf Varianten und alternative Strecken (falls vorhanden) in den Tagesberichten
1. Tag: 81 km, 2355 hm
Mittenwald – Karwendel – Lamsenjoch – Schwaz – Pill – Weerberg
– Variante: ab Rißtal über Plumsjoch und Achensee ins Inntal
2. Tag: 54 km, 2073 hm
Weerberg – Weidener Hütte – Geiseljoch – Vorderlanersbach – Zillertal – Gasthaus Breitlahner
– Variante: im Pfitschtal ab Fußendrass über Pfunderer Joch
3. Tag: 117 km, 1573 hm
Schlegeisspeicher – Pfitscherjoch – Sterzing – Brixen – Klausen – Blumau – Steinegg
4. Tag: 65 km, 1734 hm
Steinegg – Nigerpass – Karerpass – Obereggen – Reiterjoch – Cavalese – Molina di Fiemme
5. Tag: 67 km, 2403 hm
Molina di Fiemme- Manghenpass – Val Sugana – Selva – Altopiano dei Sette Comuni – Rif. Marcesina
6. Tag: 97 km, 2410 hm
Rif. Marcesina – Bivio Italia – Portule – Larici – Busa Verle – Passo Vezzana – Luserna – Monteroverere – Passo Sommo – Passo Coe – Monte Maggio – Passo Borcola – Posina
– Variante: vom Passo Vezzena wie bei Via Crux Albi zum Monte Maggio
7. Tag: 66 km, 1137 hm
Posina – Colle Xomo – Ponte Verde – Passo Pian delle Fugazze – Camposilvano – Foxi – Rovereto – Mori – Torbole
– Variante: über den Pasubio wie bei Via Crux Albi
8. Tag: Rückreise per MTB und Zug – 73 km, ca. 290 hm
Torbole – Mori – Rovereto (Bhf.): 19 km
Brenner – Matrei – Innsbruck (Hbf.): 39 km
Seefeld – Scharnitz – Mittenwald: 16 km
Nachfahren der Tour
Folgendes ist im Webshop verfügbar:
- GPS-Tracks (diese habe ich aus meinen Aufzeichnungen nachvollzogen bzw. wurden bei späteren Befahrungen aufgezeichnet)
- Finisher Bikeshirt
Prolog
Suche nicht den Weg. Der Weg findet dich.
ich selber
So, jetzt weiß ich, was 2 Tage Dauerregen hintereinander bedeuten. In den vielen Jahren Alpentouren zuvor hatte ich bis jetzt maximal einzelne Güsse erlebt, Glück gehabt. Nun hat es mich auch erwischt. Das war die wesentliche neue Erfahrung bei dieser Transalp. Ansonsten hatte ich bei der Vorbereitung wenig Aufwand betrieben. Die grobe Route stand fest. Ein paar Übersichtskarten gescannt, 4 KOMPASS-Karten eingepackt und los ging’s. Regionen und Pässe, die ich noch nicht befahren hatte, sollten es sein. Wir wollten uns von Ort zu Ort, von Tag zu Tag treiben lassen. Zu zweit und mit der nötigen Erfahrung im Hinterkopf war das kein Problem.
David und ich waren schon oft zusammen unterwegs. Wir wussten, dass wir uns aufeinander verlassen können.
Außerdem habe ich noch an der Ausrüstung gefeilt; ein paar Gramm hier, ein nicht dringend notwendiges Ausrüstungsteil dort.
1. Tag: Durchs Karwendel
Strecke: 81 km, 2355 hm
Mittenwald – Karwendel – Lamsenjoch – Schwaz – Pill – Weerberg
- GPS-Track: 01-Mittenwald-Weerberg.gpx
siehe auch Varianten: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte
- GPS-Track: 01-Variante-Plumsjoch.gpx
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot: Nebenrouten
Hinweis: damals habe ich noch keine detaillierten Aufzeichnungen über den Untergrund der Strecken gemacht.
2. Tag: Im Regen übers Geiseljoch
Strecke: 54 km, 2073 hm
Weerberg – Weidener Hütte – Geiseljoch – Vorderlanersbach – Zillertal – Gasthaus Breitlahner
- GPS-Track: 02-Weerberg-Breitlahner.gpx
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
Hinweis: damals habe ich noch keine detaillierten Aufzeichnungen über den Untergrund der Strecken gemacht.
3. Tag: Pfitscher Joch
Strecke: 117 km, 1573 hm
Schlegeisspeicher – Pfitscherjoch – Fußendrass – Sterzing – Brixen – Klausen – Blumau – Steinegg
- GPS-Track: 03-Breitlahner-Steinegg.gpx
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot: Nebenrouten
Hinweis: damals habe ich noch keine detaillierten Aufzeichnungen über den Untergrund der Strecken gemacht.
4. Tag: Dolomiten – Val di Fiemme
Strecke: 65 km, 1734 hm
Steinegg – Nigerpass – Karerpass – Obereggen – Reiterjoch – Cavalese – Molina di Fiemme
- GPS-Track: 04-Steinegg-Molina.gpx
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot: Nebenrouten
Hinweis: damals habe ich noch keine detaillierten Aufzeichnungen über den Untergrund der Strecken gemacht.
5. Tag: Manghenpass, Sette Comuni
Strecke: 67 km, 2403 hm
Molina di Fiemme- Manghenpass – Val Sugana – Selva – Altopiano dei Sette Comuni – Rif. Marcesina
- GPS-Track: 05-Molina-Marcesina.gpx
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot: Nebenrouten
Hinweis: damals habe ich noch keine detaillierten Aufzeichnungen über den Untergrund der Strecken gemacht.
6. Tag: Auf alten Kriegspfaden zum Monte Maggio
Strecke: 97 km, 2410 hm
Rif. Marcesina – Bivio Italia – Portule – Larici – Busa Verle – Passo Vezzana – Luserna – Monteroverere – Passo Sommo – Passo Coe – Monte Maggio – Passo Borcola – Posina
- GPS-Track: 06-Marcesina-Posina.gpx
siehe auch Varianten: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte
- GPS-Track: 06Var-Luserna-Maggio.gpx
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot: Nebenrouten
Hinweis: damals habe ich noch keine detaillierten Aufzeichnungen über den Untergrund der Strecken gemacht.
7. Tag: Finale zum Gardasee
Strecke: 66 km, 1137 hm
Posina – Colle Xomo – Ponte Verde – Passo Pian delle Fugazze – Camposilvano – Foxi – Rovereto – Mori – Torbole
- GPS-Track: 07-Posina-Rovereto.gpx
siehe auch Varianten: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte
- GPS-Track: 07Var-ColleXomo-Pasubio-Fugazze.gpx
- GPS-Track: 07VarPasubio-Rovereto.gpx
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot: Nebenrouten
Hinweis: damals habe ich noch keine detaillierten Aufzeichnungen über den Untergrund der Strecken gemacht.
8. Tag: Rückreise per Rad und Zug
Angenehm und entspannend ist die Rückreise mit Zug und Fahrrad nach Mittenwald, preiswert noch dazu. Deshalb empfinde ich das bei dieser Transalp als Bestandteil der Tour. Schneller geht es auf diese Art kaum. Hier die Daten:
- 07:00 – Start in Torbole mit MTB
GPS-Track: Radweg-Torbole-Rovereto.gpx
Download: hier klicken - 08:11 – Ankunft in Rovereto am Bahnhof
- 08:38 – Regionalzug bis Brenner, Ankunft 10:50
- 10:53 – Abfahrt mit dem Rad ab Brenner nach Innsbruck
mit 40 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit
GPS-Track: Brenner-Innsbruck.gpx
Download: hier klicken - 11:54 – Ankunft Innsbruck Bahnhof
- 12:06 – Abfahrt mit Regionalzug von Innsbruck bis Seefeld
- 12:48 – ab Seefeld per Rad bis Mittenwald
- 13:21 – Ankunft Mittenwald Parkplatz
Fazit
Eine sehr lange anspruchsvolle Strecke, die eigentlich mehr als sieben Tourtage braucht. Geisel- und Pfitscher Joch möchte ich gerne noch einmal bei schönem Wetter erleben. Dieser Wunsch sollte sich bei folgenden Transalps erfüllen ( Karwendel-Brenner-Route und München – Venedig).
Die lange Fahrt im Zillertal nach Mayrhofen zieht sich sehr hin. Das Joch vom Pfitschtal aus zu fahren wäre auch eine Möglichkeit. Das Pfitscher Joch würde im Rahmen eines Transalps, der von Süd nach Nord geht, auf jeden Fall ein ganz heißer Favorit in der Tourplanung sein.
Nach dem Geiseljoch würde ich als Anschluss das Tuxerjoch favorisieren (so gemacht bei der Karwendel-Brenner-Route am 2. Tag). Das hässliche Wetter zu Beginn hat gezeigt, wie wichtig es ist, flexibel zu reagieren.
Eine Transalproute, die von Nord nach Süden in der Nähe der Alpentäler verläuft, bietet große Vorteile. Man kann im Fall schlechten Wetters im sicheren Tal nach Süden vordringen, um dann wieder in die Berge einzusteigen.
Die Fahrt über den Monte Maggio gehört sicher zu den spektakulärsten Trails in den Alpen. Den Pasubio werde ich sicher noch einmal als Tourabschluss wählen. Da muss die Motivation und das Wetter stimmen. Von Posina aus ist das problemlos in einem Tag zum Lago zu schaffen. Das habe ich bei der Via Crux Albi später auch so gemacht.
Rückmeldungen
Datum: 31.01.2017
R.K.
Transalp Karwendel – Sette Comuni – Gardasee
Hallo Andreas,
ich bin die Tour Mitte/Ende September gefahren und fand sie wirklich interessant. Eine schöne Zusammenstellung. In den Vorjahren bin ich schon die Albrecht-Route und die Dolomiten-Route von dir nachgefahren. Wollte aber nicht schon wieder von Brenner aus starten und auch wieder etwas Neues kennenlernen. Sonst wäre ja noch die Via Crux Albi in Frage gekommen. Auf deiner Web-Seite bin ich auf diese Tour gestoßen. Die schien mir besser geeignet zu sein.
Habe halt das Ziel über 500 km Strecke zu kommen und auch die Höhenmeter weiter zu steigern. Lieber mehr als weniger, was hiermit ja auch gelungen ist. Wenn ihr diese Tour damals nur mit einer groben Planung gefahren seit und die Übernachtungen vor Ort erst gesucht habt und zwischendurch locker mal Pause. Hut ab. Das hätte ich nicht sooo gut geschafft.
Der Straßenanteil ist etwas höher als bei den vorherigen Touren, so zumindest meine Einschätzung aus dem Bauch heraus. Allerdings sind auch relativ lange Strecken zu bewältigen. Da läßt sich auf Asphalt dann doch ganz gut Strecke machen. Der Anteil mit viel Verkehr hält sich aber in Grenzen. Dort wo mehr Autoverkehr ist, muss man als Radfahrer halt etwas mitdenken. Das ist aber auf der ganzen Welt so. Nichts besonders.
Um Missverständnissen vorzubeugen, es bleiben noch genügend Abschnitte im alpinen Gelände, So wie es bei einer Transalp üblich ist. Incl. Borcola-Trail. Legendär, aber Geschmackssache. Ein Erlebnis allemal. Besonders wenn es mit dem Wetter passt.
Was die Übernachtungen angeht, habe ich mich an deine Vorschläge aus dem Roadbook gehalten. Die haben alle noch gelebt (Lach).
Der Steinegger Hof war schon recht eindrucksvoll, Mit ca. 100 EUR mit Übernachtung und Menü nicht der günstigste (ok. ok. Einzelperson im Doppelzimmer). Aber Essen, Übernachtung und Freundlichkeit waren top. Darf auch mal sein.
Eine nette, urige Chefin und gutes Essen gabs auch im Berggasthaus Breitlahner. Das man auch mal sagen.
Ja, auch die anderen Übernachtungen waren nicht schlecht.
Mit der Trattoria AlAlpino (Vorschlag vom 6. Tag) kam ich mit der telefonischen Reservierung gar nicht zurecht. Vielleicht hat ein anderer mehr Glück.
Habe deshalb im Albergo al Garibaldino übernachtet. Ich war zu der Zeit der einzige Gast dort. So war das Frühstück (verständlicherweise) ohne großes Buffet, aber ausreichend. Etwas Brot, Tee, Wurst, Marmelade. Der Wirt war sympathisch. Nachordern war kein Problem. Preis war ok. ca. 40 EUR, soweit ich mich erinnern kann.
Kleine Anekdote über die ich schmunzeln musste. Der 4. Tag führte mich wieder ins Hotel Ancora. Dort habe ich ein Jahr vorher schon während der Dolomiti1-Tour übernachtet. Die Chefin hatte mich tatsächlich wieder erkannt, obwohl ich nur 1 mal übernachtet hatte. Hatte zufälligerweise auch das gleiche Zimmer bekommen. Sachen gibt’s…..
Insgesamt war es eine sehr schöne Tour, die mir viel Spaß gemacht hat. Eine gute Ergänzung zu meine vorherigen Touren. Die Naturerlebnisse kommen auf der Tour nicht zu kurz. Aber das muss jeder selbst erleben. Das lässt sich nicht beschreiben. Muss mal schauen wie die nächste Tour aussehen wird.
Danke für die schöne Tour.