6. Tag: Die lange Auffahrt zum Passo Croce di Domini
Strecke: 82,9 km, 2502 hm
Passo Vivione - Rifugio Bagozza - Passo di Campelli - Breno - Passo di Croce Domini - Passo di Maniva - Passo Dosso Alto - Anfo - Idrosee
- 35 %: Straße
- 27 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 38 %: Feldweg, Schotter
- 0 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 06-Vivione-Idrosee.gpx
Variante bei schlechtem Wetter:
- von Passo del Vivione auf Nebenstraße nach Cedegolo im Valcamonica und weiter nach Breno
GPS-Track: 06-Var1-Vivione-Valcamonica-Breno.gpx - am Passo di Maniva Abfahrt auf Nebenstraße via Bagolino zum Idrosee
GPS-Track: 06-Var2-PassoManiva-Idrosee.gpx
Details dazu weiter unten im Textbericht.
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot: Varianten (wenn vorhanden)
magenta: Heckmair Route (wenn abweichend, ansonsten wie Hauptroute)
Am Passo del Vivione beginnt die Etappe mit einer Streicheleinheit für den Hund am Rifugio Vivione und einer kurzen Bergabfahrt in Richtung Schilpario.
Am Rifugio Bagozza geht es nun links auf grober Schotterpiste, jedoch meist gut fahrbar zum Passo di Campelli.
Knapp 250 Höhenmeter sind es vom Rifugio Bagozza auf Schotterpiste zum Passo di Campelli
Passo di Campelli: der Übergang bietet herrliche Ausblicke zur Adamello-Gruppe.
Es folgt die lange Abfahrt ins Valle Camonica. Die Abfahrt erfolgt auf teils grober Piste direkt nach Breno.
Piste im oberen Teil der Abfahrt nach Breno
Interessante Abschnitte auf alten Karrenwegen kurz vor Breno
Durch die Fahrt über den Passo di Campelli umgeht man die ätzende Talfahrt auf der SS 42 zwischen Edolo und Cedegolo, wie sie in der Heckmair-Route gefahren wird. Wir kommen direkt in Breno heraus. Hier heißt es tief durchatmen, Wasser und Nahrungsvorräte checken und vor allem sich mental einzustimmen. Zum Passo Croce di Domini und weiter in Richtung Doss dei Galli liegen so ziemlich 1800 Höhenmeter am Stück vor uns. Ich verschwende keinen Gedanken an die Möglichkeit, über Bienno einen ausgewiesenen MTB-Weg nach oben zu fahren. In einigen Berichten hatte ich gelesen, dass das Sträßchen im unteren Teil zwar auf Grobasphalt verläuft, aber mit 20-30% Steigung mörderisch steil ist. Weiter oben soll sie flacher werden, der Belag aber in so etwas wie "Eisenbahnschotter" (Originalzitat) übergehen. "Ankommen" und nicht "Abkotzen" heißt für uns die Devise. Ich gehe die Auffahrt extrem verhalten an. Die Provinzstraße SP 345 ist heute kaum befahren und nicht übermäßig steil. Trotzdem ist es eine gewaltige Fleißaufgabe.
Blick zurück ins Valcamonica
Zum Glück bewölkt sich der Himmel leicht, so dass es nicht zu heiß wird. Ich bin als erster oben und warte ein paar Minuten auf David, der bei der Auffahrt Sitzprobleme bekommen hat.
Nach langer Fahrt endlich oben am Passo Croce di Domini. Das waren rund 1600 Höhenmter am Stück. Doch es geht noch weiter bergauf.
Auf der Terrasse des Gasthauses vertilgen wir unsere Vorräte. Drinnen gibt es heute nur Pasta. Wir haben aus den Erfahrungen der letzten Tage nur Appetit auf Suppe, leider gibt es die nicht. Zu unserem Tagesziel Idrosee führen von hier aus etliche Varianten. Wir folgen der SP 345, die als Schotterpiste in Richtung Doss dei Galli verläuft. Bei kleinen Anstiegen gibt sie uns heute den Rest.
Piste vom Passo Croce Domini zum Dosso dei Galli
Im Schneckentempo schleichen wir die Serpentinen hoch. Endlich ist das Ende in Sicht. Am Doss dei Galli ragen riesige futuristisch anmutende Sende- oder Empfangsanlagen in die Höhe. Eine Stichstraße führt hinauf, heute für uns keine Versuchung. Wir fahren weiter in Richtung Passo di Maniva.
Doss dei Galli
Wir sind froh, dass die Piste wieder in Asphalt übergeht, so dass der finale Anstieg einigermaßen erträglich ist. In Richtung Monte di Maniva haben wir den weiteren Verlauf der Strecke immer gut im Blick. In einer Spitzkehre sehen wir einen Schotterweg, der geradeaus weiterführt in Richtung Passo di Maniva. Den befahren wir und vermeiden so unnötigen Höhenverlust, wenn wir auf der Straße geblieben wären. Am Passo trinken wir den Nachmittags-Cappuccino und blicken von der Terrasse hinunter nach Bagolino. Direkt dorthin würde die Variante 2 direkt zum Nordende des Idrosees führen. Das haben wir bei unserer ersten Befahrung ausprobiert. Für uns diesmal keine Option, siehe auch die Bemerkungen dazu am Ende des Tagesberichtes.
Es gib etwas Besseres. An der Flanke des Dosso Alto schlängelt sich eine alte Militärstraße entlang.
Blick zurück zum Passo di Maniva
Ein Volltreffer, wie sich herausstellt. Durch einen Bergrutsch war damals die Piste für Autos und Motorräder unterbrochen. Das ist inzwischen Geschichte. Trotzdem bleibt es eine einsame Fahrt im touristischen Niemandsland. Wir haben die Strecke für uns allein.
Piste Richtung Idrosee
Von der landschaftlichen Charakteristik her ähnlich wie der Tremalzo ist sie jedoch viel einsamer. Die Strecke führt lange auf der Höhe bis zum Rifugio Rosa Baremone.
Das Rifugio liegt einladend in der Abendsonne
Leider nimmt das Rifugio keine Gäste mehr auf, so dass wir noch bis an den Idrosee rollen müssen. Da es nur noch bergab geht, ist das nicht so dramatisch.
Serpentinenstrecke a la Tremalzo
Innehalten
Unten im Tal liegt der Idrosee.
Idrosee bei Anfo in der Abendsonne
In Anfo angekommen, lacht uns ein Albergo am Seeufer förmlich an.
Albergo Al Lago in Anfo
Wir fahren hin, checken ein und genießen einen Abend auf der Seeterrasse.
Prost
Varianten
1. von Passo del Vivione auf Nebenstraße nach Cedegolo im Valcamonica und weiter nach Breno
- nur bei total schlechtem Wetter
- GPS-Track: 06-Var1-Vivione-Valcamonica-Breno.gpx
2. am Passo di Maniva Abfahrt auf Nebenstraße via Bagolino zum Idrosee
- ist eigentlich nur sinnvoll, wenn feststeht, dass man auf der letzten Etappe definitiv nicht über Monte Caplone und/oder Tremalzo fahren kann oder will
- GPS-Track: 06-Var2-PassoManiva-Idrosee.gpx
- und am Idrosee ggf. weiter bis Storo,
GPS-Track: 07-Var1-Idrosee-Ampola-Tremalzo.gpx
Übernachtungstipps:
Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen - siehe Kontakt
Valcamonica
- Hotel Giardino, Viale 28 Aprile, 7, 25043 Breno BS, Italien, Tel.: +39 0364 321184
Breno bis Passo di Croce Domini
- Albergo Belvedere Di Fanti Lara, Via Campolaro, 1, 25040 Prestine BS, Italien, Tel.: +39 0364 300649
- Rifugio Bazena, SP345, 1, 25043 Breno BS, Italien, Tel.: +39 0364 310777
- Rifugio Passo Crocedomini, 1000, Via Localita, Passo Crocedomini, 25043 Breno BS, Italien, Tel.: +39 0364 310425
Passo di Croce Domini bis Idrosee
- Albergo Dosso Alto Maniva, Via Maniva, 254, 25060 Passo Maniva, BS, Italien, Tel.: +39 0309 27642
- Rifugio Rosa di Baremone, Località Baremone, 11, 25070 Anfo BS, Italien, Tel.: +39 334 1051361
- Albergo Al Lago, Via Lago, 14, 25070 Anfo BS, Italien, Tel.: +39 340 2694903