Auf Heckmairs Spuren über die Alpen
Klar und deutlich muss man anerkennen, dass Heckmair mit seiner Route den Transalp-Boom ins Rollen brachte. Wobei Rollen nicht immer das richtige Wort ist. Längere Schiebe- und Tragepassagen gehören zu seinem Programm. Die Strecke über den Passo di Campo ist eine Bergwanderung, für die er oft kritisiert wurde. Ob zu Recht oder zu Unrecht will und kann ich nicht beurteilen. Ich hatte jedenfalls aufgrund meiner alpinen Erfahrungen keinerlei Interesse an solch einer Schiebe- und Tragepassage, die sich über Stunden bergauf und bergab hinzieht. Aber das ist meine rein subjektive Meinung.
Ersetzt habe ich bei meiner Transalp diese Passage durch den Passo del Venerocolo und den Passo di Croce Domini, was ich insgesamt schlüssiger finde. Die von mir recherchierte Abschlussetappe vom Idrosee entlang des Monte Caplone zum Tremalzo setzt dieser Transalp das I-Tüpfelchen auf. Zusammen mit der wetterbedingten Umfahrungsvariante von Scalettapass und Pass Chaschauna ist eine anspruchsvolle und stimmige Transalp-Route entstanden. Diese verläuft eindeutig auf Heckmairs Spuren und ich zolle ihm damit meinen Respekt und meine Anerkennung.
Strecke
Oberstdorf – Schrofenpass – Dalaas – Schlappiner Joch – Davos – Scalettapass – S-chanf – Pass Chaschauna – Livigno – Passo di Alpisella – Arnoga – Passo di Verva – Grosio – Passo Foppa/Mortirolo – Aprica – Passo del Venerocolo – Passo del Gatto – Passo di Vivione – Passo di Campelli – Breno – Passo di Croce Domini – Passo di Maniva – Idrosee – Bondone – Bocca di Caplone – Bocca di Campei am Monte Caplone – Tremalzo – Gardasee
Länge: ca. 462 km
Höhenmeter: ca. 15.700 hm
Etappen: 7
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot: Varianten
magenta: Heckmair Route (wenn abweichend, ansonsten wie Hauptroute)
Höhenprofil
Wegeverteilung
Übersicht Etappen der Hauptroute mit Hinweisen auf Varianten
1. Tag: 55,8 km, 1695 hm
Oberstdorf – Schrofenpass – Warth – Lech – Zug – Freiburger Hütte – Dalaas
2. Tag: 42 km, 2190 hm
Dalaas – Kristbergsattel – Schruns – Galgenul – Gargellen – Schlappiner Joch – Schlappin
3. Tag: 53,2 km, 1807 hm
Schlappin – Klosters – Davos – Dürrboden – Scalettapass – S-chanf – Parkhütte Varusch
– Variante: Davos – Flüelapass – Livigno
4. Tag: 80,1 km, 2147 hm
Parkhütte Varusch – Pass Chaschauna – Livigno – Passo di Alpisella – Lago Cancano – Torri di Fraele – Decouville – Arnoga – Passo di Verva – Eita – Grosio
– Variante: Bormio – Sentiero Valtellina – Grosio
5. Tag: 74,6 km, 2775 hm
Grosio – Mazzo di Valtellina – Passo Mortirolo/Foppa – Alpe Möta – Trivigno – Aprica – Malga Magnolta – Passo del Venerocolo – Passo del Gatto – Passo del Vivione
– Variante: von Grosio aus weniger steile Auffahrt zu Passo Mortirolo/Foppa,
– Variante: mit Seilbahn von Aprica zur Malga Magnolta
6. Tag: 82,9 km, 2502 hm
Passo Vivione – Rif. Bagozza – Passo di Campelli – Breno – Passo di Croce Domini – Passo di Maniva – Passo Dosso Alto – Anfo – Idrosee
– Variante: Passo del Vivione – Cedegolo – Valcamonica – Breno
– Variante: Passo Maniva – Bagolino – Idrosee
7. Tag: 71,3 km, 2591 hm
Idrosee – Bondone – Bocca di Camplone – Malga Tombea – Bocca di Campei am Monte Caplone – Malga Lorina – Malga Ciapa – Tremalzo – Passo Nota – Baita Segala – Pregasina – Riva – Torbole
– Variante: Idrosee – Storo – Passo Ampola – Tremalzo
– Variante: Passo Ampola – Ledrosee – Ponale
Alle hier genannten Varianten sind mit GPS-Tracks hinterlegt, siehe die genauen Bezeichnungen in den Tagesberichten. Teilweise weise ich dort auf Alternativen hin, die auf Straßen und Radwegen verlaufen. Die sind nicht zu verfehlen. Dazu braucht es keine GPS-Tracks.
Nachfahren der Tour
Folgendes ist verfügbar im Webshop.
- GPS-Tracks
- Kartenscans
- Finisher Biketrikot
Prolog
Lebe so, als würdest du morgen sterben. Lerne so, als würdest du für immer leben.
Mahatma Ghandi (1869-1948)
Lange hatte ich überlegt, ob ich auf Heckmairs Spuren von Oberstdorf aus starten will. Einerseits gibt es logistische Probleme, wieder vom Gardasee dorthin zurück zu gelangen. Andererseits ließen die Berichte über die berühmte Klettereinlage am Schrofen-Pass bei mir keine große Begeisterung aufkommen. Während eines Ski-Urlaubs nutzte ich die Gelegenheit, ein paar Worte mit Andi Heckmair zu wechseln, der ja bekanntlich der „spiritus rector“ seiner klassischen Transalp-Route ist. Als alter Bergsteiger hat er natürlich bestimmte Visionen von Linienführungen über die Alpen und er sagte sinngemäß, Transalp habe etwas von Bergwandern, nur dass man das Mountainbike dabei hat. Er sollte Recht behalten. Dann zeigte sich bei der Urlaubsplanung, dass meine Familie wieder ein paar Tage in Südtirol verbringen will und hinterher an den Gardasee fährt. Damit waren die logistischen Probleme gelöst. Ich fahre mit dem Zug nach München. Dort stieg David in die Regionalbahn nach Oberstdorf zu. Am Lago wurden wir dann empfangen; wie schön!
Letztendlich ausschlaggebend für meine Entscheidung, diese Route zu probieren, war dann die Meinung von Christian Förster, der meine Bedenken wie folgt zerstreuen konnte:
Weiterlesen…
„Zum Thema Schrofenpass : Oberstdorf ist nur auf den ersten Blick ein unbrauchbarer Einstieg. Denn wenn man erst mal die Allgäuer Alpen hinter sich gelassen hat, erwartet einen hinterm Kristberg im Montafon (Schlappiner Joch) eine gigantische Kulisse. Dafür lohnt der Schrofenpass. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum ich den Schrofenpass auf mich genommen habe. Irgendwie ist er halt trotzdem einer DER Transalp-Pässe mit einer gehörigen Portion an abenteuerlichem Charme. Da sind an Wochenenden ziemlich viele andere Biker unterwegs (ich habe damals allein auf der Passhöhe 25 gezählt!!!), was ich aber nicht als Nachteil empfand: Es entsteht ein tolles Gemeinschaftsgefühl, während man sich der legendären Leiter nähert… Also: Mach den Schrofenpass, trotz Schieberei bergauf und bergab gehört er zu den Dingen, die man als Transalpler mal gemacht haben sollte!“
Da hat Christian Recht. Der Schrofen-Pass ist ein Erlebnis. Nach meiner Einschätzung bei weitem nicht so schwierig, wie ich gedacht hatte und insgesamt eine sehr kurze Schiebepassage.
Bei der weiteren Tourplanung habe ich mich von Berichten anderer Transalp-Seiten im Internet inspirieren lassen. Danach legte ich mit Hilfe von Kartenmaterial die genaue Route fest. Auf ein detailliertes Roadbook habe ich verzichtet. Statt dessen habe ich die entsprechenden Kartenausschnitte gescannt und ausgedruckt. Das hat sich bewährt. Ein Übersichtsblatt sollte auf jeden Fall dabei sein. Wir haben es gebraucht, als wir bei der Erstbefahrung aus Wettergründen von der geplante Strecke abweichen mussten. Unterkünfte haben wir uns auf der Strecke gesucht. Im Juli gab es dabei kaum Probleme. Der krönende Abschluss war die letzte Etappe entlang des Monte Caplone und über den Tremalzo. Die Ponale-Straße war damals gerade wieder geöffnet worden, nachdem sie nach einem Erdrutsch lange Jahre gesperrt war. Damit war die beeindruckendste Variante, den Gardasee nach einer Transalp zu erreichen, wieder möglich. David und ich gehörten damals sicher zu den ersten, die diese Chance wahrnehmen konnten.
1. Tag: Über den Schrofenpass von Deutschland nach Österreich
Strecke: 55,8 km, 1695 hm
Oberstdorf – Schrofenpass – Warth – Lech – Zug – Freiburger Hütte – Dalaas
- 32 %: Straße
- 45 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 11 %: Feldweg, Schotter
- 12 %: Trail, Pfad
- Schiebepassagen: am Schrofenpass ca. 30 min, ggf. ist das Tragen des Bikes an einigen Stellen sinnvoll
- GPS-Track: 01-Oberstdorf-Dalaas.gpx
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot: Varianten (wenn vorhanden)
magenta: Heckmair Route (wenn abweichend, ansonsten wie Hauptroute)
2. Tag: Über das Schlappiner Joch von Österreich in die Schweiz
Strecke: 42 km, 2190 hm
Dalaas – Kristbergsattel – Schruns – Galgenul – Gargellen – Schlappiner Joch – Schlappin
- 25 %: Straße
- 51 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 14 %: Feldweg, Schotter
- 9 %: Trail, Pfad
- Schieben/Tragen ca. 400 hm zum Schlappiner Joch (60 – 90 min), abwärts nach Schlappin je nach Fahrtechnik und wetterbedingtem Zustand des Trails ggf. um die 400 hm Schieben
- GPS-Track: 02-Dalaas-Schlappin.gpx
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot: Varianten (wenn vorhanden)
magenta: Heckmair Route (wenn abweichend, ansonsten wie Hauptroute)
3. Tag: Über den Scalettapass ins Engadin
Strecke: 53,2 km, 1807 hm
Schlappin – Klosters – Davos – Dürrboden – Scalettapass – Susauna – S-chanf – Parkhütte Varusch
- 10 %: Straße
- 38 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 35 %: Feldweg, Schotter
- 17 %: Trail, Pfad
- Schiebepassagen: je nach Fahrtechnik und Kondition auf ca.4 km Strecke und 600 hm zwischen Dürrboden und dem Scalettapass
- GPS-Track: 03-Schlappin-Varusch.gpx
Variante bei schlechtem Wetter: Flüelapass, Tunnel nach Livigno
Details dazu weiter unten.
- GPS-Track: 03-Var-Davos-Fluela-Zernez-Livigno.gpx
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot: Varianten (wenn vorhanden)
magenta: Heckmair Route (wenn abweichend, ansonsten wie Hauptroute)
4. Tag: Über den höchsten Pass der Transalp von der Schweiz nach Italien
Strecke: 80,1 km, 2147 hm
Varusch – Pass Chaschauna – Livigno – Passo di Alpisella – Lago Cancano – Torri di Fraele – Decouville – Arnoga – Passo di Verva – Eita – Fusino – Grosio
- 1 %: Straße
- 16 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 67 %: Feldweg, Schotter
- 16 %: Trail, Pfad
- Schiebepassagen: je nach Fahrtechnik und Kondition beim Anstieg zum Pass Chaschauna, Passo di Alpisella und Passo di Verva
- GPS-Track: 04-Varusch-Grosio.gpx
Varianten bei schlechtem Wetter
- Start in Livigno, falls zuvor die Variante über den Flüela-Pass gefahren wurde, verkürzt die Etappe entsprechend
- ab Torri di Fraele via Bormio auf dem Radweg Sentiero Valtellina bis Grosio wie 4. Tag Albrecht-Route
GPS-Track: 04-var-ALR-Torri-di-Fraele-Bormio.gpx - Details dazu weiter unten
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot: Varianten (wenn vorhanden)
magenta: Heckmair Route (wenn abweichend, ansonsten wie Hauptroute)
5. Tag: Über den Passo Mortirolo und den Passo del Venerocolo
Strecke: 74,6 km, 2775 hm
Grosio – Mazzo di Valtellina – Passo Mortirolo/Foppa – Alpe Möta – Trivigno – Aprica – Malga Magnolta – Passo del Venerocolo – Passo del Gatto – Passo del Vivione
- 3 %: Straße
- 54%: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 16 %: Feldweg, Schotter
- 27 %: Trail, Pfad
- Schiebepassagen: je nach Fahrtechnik und Kondition beim Anstieg zum Passo del Venerocolo und zwischen Passo del Venercolo, Passo del Gatto und Passo del Vivione
- GPS-Track: 05-Grosio-Vivione.gpx
Varianten
- weniger steile Auffahrt von Grosio zum Passo Mortirolo/Foppa
GPS-Track: 05-Var1-Grosio-Mortirolo.gpx - in Aprica mit Seilbahn Magnolta zur Malga Magnolta (erspart ca. 670 Höhenmeter Auffahrt)
GPS-Track: 05-Var2-Aprica-Seilbahn-Magnolta.gpx - Details dazu weiter unten
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot: Varianten (wenn vorhanden)
magenta: Heckmair Route (wenn abweichend, ansonsten wie Hauptroute)
6. Tag: Die lange Auffahrt zum Passo di Croce Domini
Strecke: 82,9 km, 2502 hm
Passo Vivione – Rifugio Bagozza – Passo dei Campelli – Breno – Passo di Croce Domini – Passo di Maniva – Passo Dosso Alto – Anfo – Idrosee
- 35 %: Straße
- 27 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 38 %: Feldweg, Schotter
- 0 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 06-Vivione-Idrosee.gpx
Variante bei schlechtem Wetter
- von Passo del Vivione auf Nebenstraße nach Cedegolo im Valcamonica und weiter nach Breno
GPS-Track: 06-Var1-Vivione-Valcamonica-Breno.gpx - am Passo di Maniva Abfahrt auf Nebenstraße via Bagolino zum Idrosee
GPS-Track: 06-Var2-PassoManiva-Idrosee.gpx - Details dazu weiter unten im Textbericht.
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot: Varianten (wenn vorhanden)
magenta: Heckmair Route (wenn abweichend, ansonsten wie Hauptroute)
7. Tag: Grande Finale über Monte Caplone und Tremalzo
Strecke: 71,3 km, 2591 hm
Anfo am Idrosee – Bondone – Bocca di Camplone – Malga Tombea bei Monte Caplone – Malga Lorina – Malga Ciapa – Tremalzo – Passo Nota – Passa Bestana – Baita Segala – Passo Rocchetta – Bocca Larici – Pregasina – Ponale – Riva – Torbole
- 15 %: Straße
- 27 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 50 %: Feldweg, Schotter
- 8 %: Trail, Pfad
- kurze Tragepassage über den nicht fertiggestellten Tunnel am Monte Caplone in der Nähe der Bocca di Campei, Schiebepassage über ca. 20 hm am Passo Rocchetta
- GPS-Track: 07-Idrosee-Gardasee.gpx
Varianten
- ab Idrosee über Storo und Passo Ampola zum Tremalzo
GPS-Track: 07-Var1-Idrosee-Ampola-Tremalzo.gpx - ab Passo Ampola über Lago di Ledro zur Ponale-Straße
GPS-Track: 07-Var2-Ampola-Ledrosee-Ponale.gpx - Details dazu weiter unten im Textbericht.
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot: Varianten (wenn vorhanden)
magenta: Heckmair Route (wenn abweichend, ansonsten wie Hauptroute)
Fazit
Panta rhei – alles fließt!
Nun sitze ich nach der Tour in Torbole im Strandcafe, lasse mich inspirieren und bringe die ersten Gedanken zu Papier. Was kann es Schöneres geben, als nach einer Woche Transalp hier zu verweilen.
Die Tage mit ihren anstrengenden und beeindruckenden Momenten ziehen an mir vorbei wie die Surfer, die die letzten Winde am späten Vormittag erhaschen wollen.
Die mediterrane Wärme umfängt mich. Nichts erinnert mehr an die langen Wochen mit Regen und Kälte in Deutschland, die ich hinter mir gelassen habe. Wenn ich das Panorama betrachte, habe ich immer das Gefühl, in einer zweiten Heimat angekommen zu sein.
Wenn man der Heckmair-Route folgen will, aber definitiv keine Lust auf die extreme Passage über den Passo di Campo hat, findet man in der hier beschriebenen Route eine gute Alternative.
- Hat man das Schlappiner Joch hinter sich gebracht, gibt es auf jeder Etappe Ausweichvarianten oder Alternativen, um im Falle schlechten Wetters weiter zu kommen.
- Die aus der Wetternot heraus genutzte Straßenvariante über den Flüelapass gibt einen die Sicherheit, bei dieser Transalp anzukommen.
- Durch den neuen Weg von Aprica über Magnolta verliert der Passo di Venerocolo einen Teil seines Schreckens.
- Die Fahrt über den Passo di Croce Domini und weiter abseits der Hauptrouten zum Idrosee setzt neue Akzente.
- Das I-Tüpfelchen zum Abschluss ist die Traverse abseits des Transalp- und Gardasee-Mainstreams entlang des Monte Caplone zum Tremalzo.
Schade, dass Heckmair nicht selber an seiner Route gearbeitet hat. Das ist keine Kritik: Ehre, wem Ehre gebührt.
Andererseits eröffnet mir das die Chance, diesen „Verbesserungsvorschlag“ zu unterbreiten. An der Strecke habe ich nach meiner ersten Explorertour weiter gearbeitet. Das war ein langer Weg, der nicht immer geradlinig verlief: andere Projekte hatten Vorrang, der unerwartete Erfolg meiner Albrecht-Routen setzte neue Prioritäten. Mir ist erst bei der Überarbeitung des Tourberichtes für die neue Website richtig klargeworden, welches Potenzial in dieser Route steckt. Das Ergebnis steckt in diesem Tourbericht. An dem habe ich nach meinem Lebensmotto gearbeitet: Halbe Sachen gibt es nicht, entweder eine Sache richtig machen oder gar nicht!
Den Tourbericht der ersten Erkundung dieser Route findet ihr bei Bedarf im Archiv.
Am Ende des Tages bleibt die Frage…
…wann geht es wieder los an den Gardasee?
Rückmeldungen
Datum: 24.08.2023
André Bodrogi (aka Dr. Fuentes)
Schweiz Route
Hallo Andreas,
danke für das Telefonat. Wie versprochen die Fotos von A. Heckmair und unser Zielsankunftsfoto am Lago. Die Passage Passo del Gatto bis P. Vivione ist übel 😉, ansonsten ist die Tour sehr eindrucksvoll und intensiv. Grosotto ist ein sehr toller Ort, wir hatten ein tolles Hotel mit einer sehr coolen Chefin. ( Hotel Garni le Corti) Parkhütte Varusch war so Mittelmäßig. Alles in allem der Hammer.
Grüße aus Dresden
André Bodrogi (aka Dr. Fuentes) 😉
Datum: 24.07.2017
Michael
Heckmair a la Albrecht
Letzte Woche bin ich die Tour mit drei Freunden gefahren. Wir hatten nur sechs Tage und haben deshalb den ersten Tag streichen müssen (schade, aber der Ankunft in Riva war uns wichtiger). Somit sind wir ab Bludenz – wo man gut mit dem Zug hinkommt – losgefahren und ab circa St. Gallenkirch auf deiner Route gewesen.
- Bludenz nach Schlappin
- Varusch
- Grosio
- Vivione
- Storo (am nördlichen Ende vom Idrosee)
- Riva bzw. Torbole
Am Tag zwei haben wir spontan eine kleine Alternative nach S’chanf gefunden – über einen Forstweg nachdem man fast ganz unten ist. Der Unterschied ist eher minimal, aber dennoch ganz nett. Insgesamt fand ich Scalettapass ziemlich Klasse, weil vieles fahrbar war (auch bergauf).
Am Tag drei sind wir die Trailalternative runter nach Grosio gefahren, die fand ich toll.
Tag vier war ganz schön spektakulär. Leider sind große Teile vom Passo del Gatto Downhill nicht fahrbar – weil zu verblockt, zu kaputt, zu ausgesetzt. Aber die Fahrt dahin hatte es wirklich in sich – sowohl landschafts- als auch fahr-technisch.
Am Tag fünf hatten wir eine Alternative Abfahrt zum Idrosee vorgeschlagen bekommen, u.a. weil einer meiner Freunde die normale Abfahrt mit dem Auto gefahren ist, und deshalb nicht der Meinung war, es würde sich mit dem Bike lohnen. Leider war das kein voller Erfolg: Oben unmittelbar unterhalb vom 1.Weltkriegsfestung sind wir über kleine Pfade mit dem Rad hoch- und runter-maschiert auf sehr schmale und teilweise ganz schön ausgesetzte Pfade. Erst ziemlich weit unten wurden sie tatsächlich fahrbar und dann auch ganz nett. Aber der Anteil, der geschoben und getragen werden muss, kompensiert das nicht wirklich ausreichend. Diese alternative Streckenführung war auch der Grund für die Übernachtung in Storo. Strecke ist angehängt.
Ich hatte mich sehr auf den alternativen Tremalzo-Aufstieg gefreut, aber die Gruppe hat sich für die kürzere Streckenführung über Landstrasse nach Tremalzo spontan entschieden, zum einen um zeitig am Gardasee anzukommen, zum anderen um überhaupt nach den Anstrengungen der letzten Tage anzukommen – und ich bin dann gefolgt. Schade, aber wohl in der Situation für uns eine gute Entscheidung. Ein anderes Mal mache ich dann die andere Tour nach Tremalzo.
Insgesamt eine sehr gelungene Tour bei tollstem Wetter (weder Regenschutz noch überhaupt Jacken in Verwendung gehabt).
Herzliche Grüße aus München
Michael