Spektakulär: auf der ersten Etappe durch vier Länder
Das ist wieder eine Transalp, die vom erfahrenen Transalpler Daniel Bolender geplant wurde. Sie verläuft in großen Teilen durch die Schweiz. Spektakulär ist die erste Etappe. Sie durchquert vier Länder (Deutschland, Österreich, Schweiz und Liechtenstein). Die Route entstand im Kern aus Passagen der Schweizer Transalpine No 1. Ergänzt wurde sie um den Start am Bodensee, inklusive Durchquerung von Liechtenstein und dem Ziel Lago Maggiore. Daniel wollte am Ende die öde Passage durch das verbaute Tal nach Bellinzona und weiter nach Locarno vermeiden. Deshalb hat er hinter Airolo bewusst den schweren Passo del Narèt eingebaut. Obwohl er sich nicht ganz sicher war, wie sinnvoll dieser Übergang sein würde. Von dort rollt man durch das weniger besiedelte Val Maggia bis zum Lago Maggiore.
Strecke
Lindau – Bregenz – Vaduz – Sücka – Pfälzer Hütte – Barthümeljoch – Bad Ragaz – Kunkelspass – Thusis – Glaspass – Safien Platz – Tomülpass – Vals – Uors – Lumbrein – Alp Nova – Trun – Passo Lukmanier – Lago Ritom – Airola – Passo del Narét – Lago del Sambucco – Broglio – Ponte Brolla – Lago Maggiore (Locarno)
Länge: ca. 387 km
Höhenmeter: ca. 11.060 hm
Etappen: 6, Hinweise zu Varianten bei den einzelnen Etappen
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute (siehe auch die Detailkarten bei den einzelnen Etappen)
rot: alternative Strecken
Höhenprofil
Wegeverteilung
Übersicht Etappen der Hauptroute
Varianten (falls vorhanden)
1. Tag: 74 km, 1124 hm
Lindau – Bregenz – St. Margarethen – Rheindamm – Schaan – Vaduz – Triesenberg – Berggasthaus Sücka
2. Tag: 37 km, 1573 hm
Sücka – Alp Valüna – Pfälzer Hütte – Barthümeljoch – Alp Ijes – Kamm – Jenins – Maienfeld – Bad Ragaz – Schloss Wartenstein
3. Tag: 55 km, 2156 hm
Schloss Wartenstein – Pfäfers – Vadura – Mapraggsee – Vättis – Kunkelspass – Tamins – Rhäzüns – Thusis – Masein – Tschappina – Glaspass
4. Tag: 51 km, 1892 hm
Glaspass – Safien Platz – Thalkirch – Turrahus – Tomülpass – Vals – Uors – Surcasti – Surin – Lumbrein
5. Tag: 69 km, 2503 hm
Lumbrein – Alp Nova – Alp Stavonas – St. Martin – Zignau – Trun – Surrein – St. Antonio – Fontanivas – Curaglia – Passo Lukmanier – Passo dell’Uomo – Capanna Cadagno
6. Tag: 102 km, 1812 hm
Capanna Cadagno – Lago Ritom – Airolo – Nante – Alpe Cristallina – Passo del Narèt – Lago del Sambucco – Fusio – Peccia – Maggiatal – Broglio – Ponte Brolla – Lago Maggiore – Locarno
Nachfahren der Tour
Folgendes ist im Webshop verfügbar:
- GPS-Tracks
- Kartenscans
- TOPO-Karte für Garmin GPS-Geräte
- Finisher-Bikeshirt
Prolog
Alles, was gut geht, wird im Nachhinein als Strategie erklärt.
Gerhard Schröder (*1944)
Dieser Sommer war in den Alpen ein ganz verrückter. Nach der extremen Hitzephase, die über Pfingsten bis ca. Mitte Juni andauerte, schlug das Wetter um. Südlich des Alpenhauptkamms setzte sich eine Stauwetterlage durch. Dieses berühmt-berüchtigte Genua-Tief sorgte für andauerndes trüb-regnerisches Wetter. Diese hielt bis Mitte September an, nur unterbrochen von einzelnen Tagen mit schönem Sommerwetter.
Wir hatten unsere Transalp für Anfang Juli geplant mit der Option, den Start ein paar Tage schieben zu können. Die Wettervorhersage war und blieb abscheulich. Schließlich ließ die Urlaubsplanung von Daniel und Felix keinen Spielraum mehr zu. Wir beschlossen am 11. Juli zu starten. Ich hatte mich mental auf eine Regentransalp eingestellt. An der Packliste änderte das nichts, weil man auf solche Verhältnisse immer vorbereitet sein muss. Doch es gibt einen Wettergott. Über uns war häufig ein Sonnenloch, so dass wir leichten Nieselregen sogar als willkommene Erfrischung empfunden haben. Der einzige längere Regen erwischte uns am Glaspass und beim Aufstieg zum Tomülpass.
Zum Ende hin wurde das Wetter immer besser. Am Lago Maggiore war es fast schon zu heiß.
1. Tag: Vier-Länder-Tour
Strecke: 74 km, 1124 hm
Lindau – Bregenz – St. Margarethen – Rheindamm – Schaan – Vaduz – Triesenberg – Berggasthaus Sücka
- 9 %: Straße
- 85 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 4 %: Feldweg, Schotter
- 2 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 01-BOLAMAG.gpx
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
2. Tag: Hochalpine Wanderung
Strecke: 37 km, 1573 hm
Sücka – Alp Valüna – Pfälzer Hütte – Barthümeljoch – Alp Ijes – Kamm – Jenins – Maienfeld – Bad Ragaz – Schloss Wartenstein
- 18 %: Straße
- 11 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 57 %: Feldweg, Schotter
- 14 %: Trail, Pfad
- Schiebe-, Tragepassagen
– zwischen Pfälzerhütte/Bettlerjoch und Barthümeljoch (auf. ca. 3km Strecke) - GPS-Track: 02-BOLAMAG.gpx
siehe auch Variante: eingezeichnet auf Übersichtskarte
- GPS-Track: 03-VAR VAETTIS.gpx
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot: alternative Strecken
3. Tag: Leichte Fahrt über Kunkelspass zum Glaspass
Strecke: 55 km, 2156 hm
Schloss Wartenstein – Pfäfers – Vadura – Mapraggsee – Vättis – Kunkelspass – Tamins – Rhäzüns – Thusis – Masein – Tschappina – Glaspass
- 38 %: Straße
- 35 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 17 %: Feldweg, Schotter
- 10%: Trail, Pfad
- GPS-Track: 03-BOLAMAG.gpx
siehe auch Varianten: Fahrt über die alternative Strecke ab Bad Ragaz, eingezeichnet auf Übersichtskarte
Wenn man die Variante gefahren ist, trifft man hinter dem Mapraggsee wieder auf die Nebenstraße nach Vättis.
- GPS-Track: 03-VAR VAETTIS.gpx
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot: alternative Strecken
4. Tag: Hochalpine Etappe über den Tomülpass
Strecke: 50,4 km, 1892 hm
Glaspass – Safien Platz – Thalkirch – Turrahus – Tomülpass – Vals – Uors – Surcasti – Surin – Lumbrein
- 24 %: Straße
- 39 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 10 %: Feldweg, Schotter
- 27 %: Trail, Pfad
- Schiebepassagen
– je nach Kondition auf dem Weg zum Tomülpass - GPS-Track: 04A-BOLAMAG.gpx
- GPS-Track: 04B-BOLAMAG.gpx
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
5. Tag: Die Härte kommt zum Schluss
Strecke: 69 km, 2503 hm
Lumbrein – Alp Nova – Alp Stavonas – St. Martin – Zignau – Trun – Surrein – St. Antonio – Fontanivas – Curaglia – Passo Lukmanier – Passo dell’Uomo – Capanna Cadagno
- 30 %: Straße
- 25 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 32 %: Feldweg, Schotter
- 13 %: Trail, Pfad
- Schiebe-, Tragepassagen
– je nach Kondition auf der Schotterpiste zum Passo dell’Uomo
– nach Passo dell’Uomo zwischen Segna auf dem Pfad zur Capanna Cadagno (alternative Variante) - GPS-Track: 05A-BOLAMAG.gpx
- GPS-Track: 05B-BOLAMAG.gpx
siehe Variante: ab Segna links zur Bikeroute 65
- GPS-Track: 05-VAR-Capanna-Cadagno.gpx
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
6. Tag: Grande finale mit heftiger Tragepassage
Strecke: 102 km, 1812 hm
Capanna Cadagno – Lago Ritom – Airolo – Nante – Alpe Cristallina – Passo del Narèt – Lago del Sambucco – Fusio – Peccia – Maggiatal – Broglio – Ponte Brolla – Lago Maggiore – Locarno
- 26 %: Straße
- 52 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 17 %: Feldweg, Schotter
- 5 %: Trail, Pfad
- Schiebe-, Tragepassagen
– aufwärts zwischen Alpe Cristallina und Passo del Narèt (ca. 600 hm)
– abwärts zwischen Passe del Narèt und Lago del Narèt (ca. 80 hm) - GPS-Track: 06A-BOLAMAG.gpx
- GPS-Track: 06B-BOLAMAG.gpx
- GPS-Track: 06C-BOLAMAG.gpx
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
Fazit
Transalp an den Lago Maggiore – mal etwas anderes!
Daniel Bolender hat diesen Alpencross sehr gut vorbereitet. Nur an wenigen Stellen sind wir unterwegs von der geplanten Route abgewichen. Die erste Etappe ist etwas ganz Besonderes. Wann kann man schon an einem Tag mit dem Mountainbike durch vier Länder fahren? Start in Deutschland, dann durch Österreich, die Schweiz und schließlich Bergankunft in Liechtenstein. Das hat was. Ebenso war der Liechtensteiner Höhenweg für mich ein Erlebnis, auch wenn wir viel geschoben haben. Die folgenden Übergänge über den Kunkelspass, Glaspass und Tomülpass zeigen einen guten Querschnitt dessen, was man bei einem Alpencross durch die Schweiz erleben kann.
Der Lukmanier ist ein bekannter Straßenpass. Darauf folgt direkt der schwere Passo dell’Uomo. Dieser gibt einen kleinen Vorgeschmack auf den Hammer des letzten Tages. Auf den Passo del Narét muss man sich mental vorbereiten. 600 Höhenmeter Schieben und Tragen wollen bewältigt sein. Aber was wäre die Alternative gewesen? Ab Airola könnte man dem Verlauf des Ticino folgen, der bei Bellizona in den Lago Maggiore fließt. Dabei würde man sich das lärmerfüllte Tal mit der Gotthard-Autobahn, der Bahnlinie und weiteren Straßen teilen müssen. Diese Variante bleibt als Alternative, wenn der hochalpine Passo del Narét nicht passierbar ist.
Über den Passo del Narét gelangt man über das Maggiatal direkt an den Lago Maggiore. Insgesamt eine schöne Strecke, die einem Alpencross mit dem Mountainbike würdig ist.
Wer noch weitere Informationen benötigt, wird bei Daniel Bolender fündig: www.alpen-biken.de
Rückreise
Entspannte Heimreise mit der Bahn
Für die An- und Rückreise hatte ich komplett auf die Nutzung meines Autos verzichtet. Mit der Bahn bin ich zu Daniel gefahren, wir zusammen mit seinem Auto zum Start in Lindau. Die Rückfahrt nach Hause konnte ich an einem Tag komplett mit der Bahn erledigen. Das war zwar mit einigem Umsteigen verbunden und einen Anschlusszug habe ich unterwegs verpasst – alles in allem für mich aber trotzdem sehr entspannend. Auf dem Weg zurück durch die Alpen konnte ich so die Reise rekapitulieren und dadurch richtig in mich aufnehmen.