6. Abschnitt: Über den Passo Mortirolo/Foppa zum Passo Tonale
Strecke: 54,2 km, 2210 hm
Grosio - Passo Mortirolo/Foppa - Monno - Incudine - Vezza d'Oglio - Temu - Pontagna - Ponte di Legno - Passo Tonale
- 67 %: Straße
- 28 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 5 %: Feldweg, Schotter
- 0 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 06-ALR-Gravel-XL-Grosio-Mortirolo-Tonale.gpx
siehe auch Variante über Col Carette: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte
- GPS-Track: 06-var-Gravel-XL-Col-Carette.gpx
Hinweise zur Route
- Auffahrt erfolgt von Grosio auf einer schmalen Nebenstrecke mit meist sehr wenig Verkehr zum Passo Mortirolo/Foppa
- von Grosio bis zur Passhöhe rund 1200 hm
- nach der Passhöhe folgt nach kurzer Abfahrt der Abzweig zur Variante über Col Carette
- ansonsten Abfahrt auf Nebenstraße ins Valcamonica
- im Tal kurze Passage auf Staatsstraße Richtung Passo Tonale
- hinter Incudine Wechsel auf Radweg bis Ponte di Legno
- Strecke ab Ponte di Legno entspricht bei der Auffahrt zum Passo Tonale im wesentlichen der Nebenroute am 5. Tag der eMTB-Albrecht-Route
- diese verläuft kurz nach dem Hotel "La Roccia" bei der Linkskehre geradeaus auf einer Schotterpiste bergauf in Richtung Passo Tonale
- alternativ kann man auf der Straße bleiben
Übersichtskarte
- die unterschiedlichen Farben der Tracks stellen den jeweiligen Untergrund der Strecke dar analog der Legende in den Höhenprofilen
Originalton Achim:
... ich startete den Tag mit einem netten Frühstück in Grosio.
Nach gut 2 km musste ich wieder halten, denn die Wolken brachen auf und es schüttete wie aus Eimern. Ich machte es mir für eine halbe Stunde bei einer Unterführung gemütlich, bis es nur noch nieselte.
Dann begann ich den knapp 16 km langen und 1.200 m hohen Anstieg zum Passo Foppa (Mortirolo - 1852 m).
Fast oben angekommen erwartete mich eine kleine Berghütte (Rifugio Antonioli). Pasta als Belohnung, unendliche Glücksgefühle. Die waren auch notwendig! Denn als ich die Hütte verließ, um die letzten Meter zur Spitze und die darauf folgende Abfahrt anzutreten, schüttete es wieder ohne Ende.
Da muss man wohl durch, wenn noch knapp 70 km warten. Dachte wohl nur ich, die 3 Stuttgarter, die ich auf der Hütte kennengelernt habe, haben es ausgesessen.
Bei Grosio ist der Abzweig zum Passo Mortirolo oder Foppa.
Blick über Grosio in nördliche Richtung: der Abzweig zum Passo Mortirolo/Foppa befindet sich ungefähr in Höhe der oberen Rechtskurve der Staatsstraße
Wer die ganz harte Tour mag, fährt weiter auf dem gut ausgeschilderten Radweg Sentiero Valtellina vorbei an Grosio und Grosotto nach Mazzo di Valtellina. Dort beginnt die sacksteile Auffahrt zum Mortirolo, wie sie meist beim Giro d'Italia gefahren wird. Dazu braucht es keinen GPS-Track, weil die Strecke gut ausgeschildert ist
Wie auch immer. Bei guten Wetterbedingungen genießt man bei der Auffahrt ein schönes Panorama über das Valtellina.
Blick ins Valtellina: vor dem See links liegt Mazzo di Valtellina, weiter hinten Tirano
Die Auffahrt erfolgt auf einer schmalen Nebenstrecke mit meist sehr wenig Verkehr.
Foto: Achim
Achim hat kein Wetterglück. Er findet kurz vor der Passhöhe Unterschlupf im Rifugio Antonioli.
Weiter geht es die letzten Kehren hinauf zum Passo Mortirolo oder Foppa. Der unterschiedliche Sprachgebrauch ist verwirrend. De facto gibt es sowohl den einen als auch den anderen. Der "echte" Passo del Mortirolo liegt etwas abseits der Hauptstraße, wenn es nach dem Passo della Foppa hinunter nach Monno geht. Der eigentliche Straßenpass ist der Foppa.
Der Hotelchef Jim Pini vom legendären "Hotel Sassella" in Grosio hat mir die Zusammenhänge erklärt. Foppa ist wie gesagt die alte, richtige Bezeichnung für den Straßenpass. Als dann der Giro d'Italia einige Male über diesen Pass führte, benutzte ein Reporter aus Unkenntnis den Namen des Passes Mortirolo, der Luftlinie keinen Kilometer entfernt liegt, aber nur auf Schotter zu erreichen ist.
Passo del Mortirolo: Das Schild ist da! Nur zu Fuß zu erreichen oder mit dem Mountainbike auf dem Weg 435, ca. 500 m und 90 Höhenmeter oberhalb des Albergos Mortirolo.
Was der eine Reporter sagte, haben dann alle nachgeplappert und so bürgerte sich im Laufe der Zeit der "falsche" Name für den "richtigen" Pass ein. Durch die offenkundig hochwirksame normative Kraft des Faktischen ist inzwischen auch der Name "Foppa" von den Wegweisern vor Ort verschwunden. Allerdings gibt es auch eine Geschichte zum Namen des Passes von den Leuten aus dem Valcamonica, das von Grosio aus auf der anderen Seite liegt. Die sagten schon immer, dass sie zum Mortirolo gehen. Also akzeptieren wir das als guten Kompromiss.
Inzwischen hat der Passo Mortirolo aufgerüstet. Es gibt einen Container mit Möglichkeit zum Waschen, Umziehen und Aufwärmen, falls es denn notwendig sein sollte.
Unterschlupf am Mortirolo
Und ohne einen Selfie Point geht heutzutage gar nichts mehr.
Vor diesem - sollen wir sagen - Mahnmal? befindet sich noch ein stabiler Pflock, auf dem man ein Smartphone in der richtigen Höhe abstellen kann, damit das Selfie auch gelingt.
Achim hat weniger Glück mit dem Wetter.
Selfie von Achim Mortirolo - nur die Harten halten durch! Foto: Achim
Kurz nach der Passhöhe gibt es auch eine Rastmöglichkeit. Die Variante über den Col Carette zweigt gut 100 Meter vorher links ab.
Albergo Mortirolo
Die Abfahrt auf der Nebenstraße ins Valmonica ist einfach. Im Talgrund gibt es eine kurze Passage auf der Staatsstraße. Danach geht es weiter auf dem Radweg im Valmonica. In Vezza d'Oglio mündet die Variante vom Col Carette ein.
Vezza d'Oglio: rechts an der Waldkante verläuft der Radweg im Valcamonica, der Einschnitt im Hintergrund links ist der Passo Tonale
Auf dem Radweg kommt man nahezu geräuschlos bis kurz hinter Ponte di Legno, wo wieder auf die Staatsstraße gewechselt werden muss.
Ponte di Legno: hier beginnt die Straßenauffahrt zum Passo Tonale
Übernachtungstipp Ponte di Legno
- Ponte di Legno: Hotel Raggio di Luce, Chefin Carla spricht perfekt deutsch, sichere Bikegarage mit Waschmöglichkeit, Wäscheservice auf Anfrage
25050 Temu, Via Valeriana 46 - loc. Plazza (Vorort von Ponte di Legno)
Tel. +39 0364 900852 - mobil. +39 338 1140510
Auf Anfrage bereitet Carla gerne ein Abendessen zu mit Produkten aus der Region und aus ihrem Bio-Garten direkt am Haus (siehe auch folgendes Bild).
In der Linkskehre kurz nach dem Hotel "La Roccia" geht es wieder auf der Schotterpiste weiter. Alternativ bleibt man auf der Straße bis zum Passo Tonale.
Panorama über den Passo Tonale zur Adamello-Presanella-Gruppe
Übernachtungstipp Passo Tonale
Hotel delle Alpi - Via Circonvallazione, 20, 38029 Passo del Tonale, Telefon: +39 0364 903919
Weitere Bilder zur Strecke auch bei der Transalp: Albrecht-Route eMTB 4. Tag.
Hinweise zur Variante über Col Carette
Strecke: 53 km, 2411 hm
Grosio - Passo Mortirolo/Foppa - Col Carette - Cormignano - Grano - Vezza d'Oglio - Temu - Pontagna - Ponte di Legno - Passo Tonale
- 43 %: Straße
- 47 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 10 %: Feldweg, Schotter
- 0 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 06-var-Gravel-XL-Col-Carette.gpx
- kurz vor dem Albergo Mortirolo zweigt links eine Almstraße ab, rund 250 hm bis Col Carette, dem höchsten Punkt
- diese Strecke punktet mit Traumaussichten auf die Adamello-Presanella-Gruppe
- die Abfahrt verläuft auf einer teils sehr steilen Schotterpiste
- in Vezza d'Oglio Verbindung mit Hauptroute beim Radweg am Sportzentrum
Wenn man gut in der Zeit liegt, empfiehlt sich bei gutem Wetter auf der Variante am Col Carette ein kurzer Abstecher über einen alten Militärpfad zum Pianaccio.
Dort hat man eine fantastische Rundsicht:
- Passo Tonale (im Bild links)
- Adamello-Pressanella-Gruppe
- Valcamonica (im Bild rechts)
Bilder zu dieser Variante auch hier: Albrecht-Route eMTB 4. Tag