Mit dem eMountainbike über die Alpen
Hier beschreibe ich eine Transalp-Route für elektrische Mountainbikes (eMTB), die auf der Basis meiner klassischen Albrecht-Route für MTB entwickelt wurde. Die Strecke ist nahezu komplett fahrbar und vermeidet lange Schiebe- oder Tragepassagen. Die Route ist in sechs Etappen unterteilt, die jeweils eine Hauptroute und eine leichtere Nebenroute mit Varianten enthalten. Mittlerweile hat sich diese eMTB Transalp auf der Albrecht-Route etabliert und wurde schon mehrere tausend Male nachgefahren.
Strecke
Garmisch- Fernpass – Inntal – Rifenal – Martina – Pass da Costainas – Münstertal – Val Mora – Passo Verva – Grosio – Passo Foppa/Mortirolo – Ponte di Legno – Alta Via Camuna – Passo Tonale – Val di Sole – Madonna di Campiglio – Gardasee
Länge: ca. 431 km (Nebenroute ca. 419 km)
Höhenmeter: ca. 11.000 hm (Nebenroute ca. 8.000 hm)
Etappen: 6, jeweils Hauptroute und Nebenroute mit leichteren Varianten
Zwischen der Hauptroute und den Varianten der Nebenroute kann gewechselt werden. Hinweise dazu werden in den Tagesberichten angegeben.
Übersichtskarte
- schwarz: Hauptroute eMTB
- rot: leichtere Nebenrouten eMTB
- grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend
Höhenprofil Hauptroute
Wegeverteilung Hauptroute
Übersicht Etappen der Hauptroute
- Hinweise auf Varianten und alternative Strecken (falls vorhanden) in den Tagesberichten
1. Tag: 79,1 km, 1803 hm
Garmisch – Eibsee – Hochthörle Hütte – Ehrwald – Biberwier – Fernpass – Fernstein – Nassereith – Strad – Imst – Ried – Kronburg – Rifenal
– Variante von Garmisch entlang der Loisach nach Ehrwald, Etappenende in Landeck
2. Tag: 95,9 km, 2274 hm
Rifenal – Trams – Fließer Platte – Fließ – Prutz – Pfunds – Kajetansbrücke – Martina – Sur En – S-charl – Pass da Costainas – Lü – Tschierv (Münstertal)
– Variante: von Landeck auf dem Innradweg bis Pontlatz
3. Tag: 77,2 km, 1394 hm
Tschierv – Val Vau – Döss Radond- Val Mora – Lago Cancano – Torri di Fraele – Arnoga – Passo di Verva – Eita – Fusino – Grosio
– Variante: von den Torri di Fraele nach Bormio und im Tal der Adda auf dem Radweg Sentiero Valtellina nach Grosio
4. Tag: 46,4 km, 2130 hm
Grosio – Passo Foppa/Mortirolo – Col Carette – Vezza d’Oglio – Ponte di Legno – Pezzo
– Variante: vom Passo Foppa/Mortirolo über Monno nach Incudine im Valcamonica, weiter auf dem Radweg nach Vezza d’Oglio, Etappenende in Ponte di Legno
5. Tag: 64,3 km, 2201 hm
Pezzo – Case di Viso – Alta Via Camuna – Passo Tonale – Vermiglio – Fucine – Mezzana – Dimaro – Madonna di Campiglio
– Variante: von Ponte di Legno direkt zum Passo Tonale und über Baita Velon nach Fucine
6. Tag: 68,9 km, 1303 hm
Madonna di Campiglio – Val d’Agola – Passo Bregn de l’Ors – Val d’Algone – Stenico – Ponte Arche – Passo Ballino – Tennosee – Riva – Torbole
– Variante: von Madonna di Campiglio nach Pinzolo und weiter auf dem Radweg im Val Rendena zum Val d’Algone
Nebenroute mit leichteren Varianten
Länge: ca. 419 km
Höhenmeter: ca. 8.000 hm
Höhenprofil der leichteren Variante
Wegeverteilung Nebenroute
Nachfahren der Tour
Folgendes ist verfügbar im Webshop.
- GPS-Tracks
- Kartenscans
- TOPO-Karte für Garmin GPS-Geräte
- Finisher Bikeshirt
Prolog
Motto
- Von Steckdose zu Steckdose!
oder auch - Macht doch, Watt ihr Volt!
Die Albrecht-Route für eMTB setzt sich aus den schönsten Abschnitten der klassischen Route zusammen, nebst ausgewählten v2-Varianten. Ich habe besonders auf weitgehende Fahrbarkeit der Strecken geachtet. Die Trailabschnitte bewegen sich im S0 bis S1-Niveau nach Single Trail Skala. S2-Passagen gibt es kaum und das ist so gewollt. Das heißt nicht, dass die Strecke vollkommen anspruchslos ist. Grobe und steile Passagen gibt es im hochalpinen Bereich immer. Deshalb habe ich den Passo di Verva (siehe 3. Tag) ausprobiert und war erstaunt, wie leicht ich die Rampen mit dem eMTB fahren konnte.
Natürlich habe ich mir bei der Tourplanung vorher Gedanken gemacht, was geht und was nicht. Erste Erkenntnisse lieferte eine Komplettbefahrung im September 2014. Dabei war ich mit einem Haibike unterwegs. Das war damals der erste Hersteller, der praktikable Mountainbikes mit Motorunterstützung auf den Markt brachte.
Diese Tour war für mich sehr aufschlussreich. Seit ca. 2010 hatte ich verschiedene eBike-Modelle ausprobiert. Das Haibike war das erste eMTB, mit dem ich mich mit gutem Gewissen auf Transalpstrecken begeben konnte. Ausgenommen sind im Prinzip nur die Abschnitte der klassischen Albrecht-Route, die mit langen bzw. häufigen Schiebe- und Tragepassagen verbunden sind. Dabei setzt das höhere Gewicht der eMTB einfach Grenzen. Ansonsten lassen sich Trails durchaus mit einem modernen eMTB befahren. Die Freude daran hängt von der eigenen Fahrtechnik ab. Das testete ich systematisch: am Gardasee im Norden und im Südosten, auf Elba und in Finale Ligure.
Dann habe ich ausprobiert, was im hochalpinen Bereich mit einem eMTB so geht. Zu diesem Zweck ging es am Gaviapass in große Höhen mit einem Ausflug auf den Belvedere in 3014 m Höhe.
Im Valposchiavo nutzte ich eine der legendären Touren am Col d’Anzana um herauszufinden, wie es mit ruppigen Trails im hochalpinen Bereich funktioniert.
Damit waren für mich die wesentlichen Fragen geklärt und ich konnte mich der Feinplanung für meine eMTB-Transalp widmen.
Von der klassischen Albrecht-Route für MTB scheidet im Prinzip nur der Fimberpass wegen seiner Tragepassagen aus. Dieser Streckenabschnitt lässt sich via Inntal (siehe 2. Tag) leicht umfahren. Da dieser Übergang gleichzeitig der mit dem höchsten Schneerisiko ist, ergibt sich auch eine gute Alternative für die MTB Albrecht-Route.
Den Übergang über die Montozzo-Scharte bin ich zu Testzwecken mit einem eMTB gefahren, ebenso den S2-Trail hinab zum Lago Pian Palu. Die ca. 140 Höhenmeter von der Bozzi-Hütte hinauf zur Montozzo-Scharte sind schon sehr heftig. Der Trail zum See ist im unteren Trail technisch anspruchsvoll, weil sehr verblockt.
Deshalb habe ich mich dagegen entschieden, vor allem weil es die sehr schöne Alta Via Camuna gibt (siehe folgendes Bild). Mehr dazu im Bericht des 5. Tages.
Damit ist eine nahezu komplett fahrbare Transalp mit sehr wenigen Schiebepassagen entstanden: max. ca. 1 km auf einer Gesamtdistanz von ca. 430 km der Hauptroute. Hinweise dazu gibt es jeweils in den Tagesberichten. Das setzt Maßstäbe und soll so sein. Ich habe Schiebeorgien bei diversen Tourrecherchen mit MTB und eMTB erlebt mir und muss das nicht mehr haben.
1. Tag: Von Garmisch über Eibsee und den alten Fernpass ins Inntal
Strecke Hauptroute: 79,1 km, 1803 hm
Garmisch – Eibsee – Hochthörle Hütte – Ehrwald – Biberwier – Fernpass – Fernstein – Nassereith – Strad – Imst – Ried – Kronburg – Rifenal
- 9 %: Straße
- 34 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 53 %: Feldweg, Schotter
- 4 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 01-EAR-Garmisch-Rifenal.gpx
- GPS-Track: 01-var-Rifenal-Landeck.gpx
siehe auch Variante entlang der Loisach nach Ehrwald
- GPS-Track: 01-EAR-Var-Garmisch-Landeck.gpx
Übersichtskarte
- schwarz: Hauptroute eMTB
- rot: leichtere Nebenrouten eMTB
- grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend
Höhenprofil
2. Tag: Königsetappe über den Alpenhauptkamm
Strecke: 95,9 km, 2274 hm
Rifenal – Trams – Fließer Platte – Fließ – Prutz – Pfunds – Kajetansbrücke – Martina – Sur En – S-charl – Pass da Costainas – Lü – Tschierv (Münstertal)
- 7 %: Straße
- 40 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 44 %: Feldweg, Schotter
- 9 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 02-EAR-Rifenal-Tschierv.gpx
- GPS-Track: 02-var-Strada.gpx
siehe auch Variante von Landeck auf dem Innradweg bis Pontlatz
- GPS-Track: 02-EAR-Var-Landeck-Tschierv.gpx
Übersichtskarte
- schwarz: Hauptroute eMTB
- rot: leichtere Nebenrouten eMTB
- grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend
Höhenprofil
3. Tag: Traumhafte Fahrt durchs Val Mora und über den Passo di Verva
Strecke Hauptroute: 77,2 km, 1394 hm
Tschierv – Val Vau – Döss Radond – Val Mora – Lago di Cancano – Rifugio Mt. Scale – Torri di Fraele – Arnoga – Passo di Verva – Eita – Fusino – Grosio
- 8 %: Straße
- 11 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 70 %: Feldweg, Schotter
- 11 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 03-EAR-Tschierv-Verva-Grosio.gpx
siehe auch Variante von Torri di Fraele über Bormio nach Grosio
- GPS-Track: 03-EAR-Var-Tschierv-Bormio-Grosio.gpx
Übersichtskarte
- schwarz: Hauptroute eMTB
- rot: leichtere Nebenrouten eMTB
- grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend
Höhenprofil
4. Tag: Fast schon ein Ruhetag über den Passo Foppa/Mortirolo
Strecke: 46,4 km, 2130 hm
Grosio – Passo Foppa/Mortirolo – Col Carette – Vezza d’Oglio – Ponte di Legno – Pezzo
- 35 %: Straße
- 58 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 7 %: Feldweg, Schotter
- 0 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 04-EAR-Grosio-Carette-Pezzo.gpx
Achtung! Beim Anstieg von Grosio zum Passo Foppa müssen rund 1200 Höhenmeter ohne sichere Nachlademöglichkeit bewältigt werden. Darauf muss man sich einstellen. Wer Bedenken hat, kann sich einen Shuttle organisieren:
- Giordano Osmetti: sehr zuverlässig, spricht gut englisch: Phone +39 347 2590873
- https://www.facebook.com/tiranotaxi/
Die Hotels in Grosio und Grosotto (siehe 3. Tag) sind gerne bei der Organisation behilflich.
siehe auch Variante vom Passo Foppa/Mortirolo über Monno nach Vezza d’Oglio
Übersichtskarte
- schwarz: Hauptroute eMTB
- rot: leichtere Nebenrouten eMTB
- grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend
Höhenprofil
5. Tag: Königsetappe auf der Alta Via Camuna mit Gletscherblick
Strecke: 64,3 km, 2201 hm
Pezzo – Case di Viso – Alta Via Camuna – Passo Tonale – Vermiglio – Fucine – Mezzana – Dimaro – Madonna di Campiglio
- 8 %: Straße
- 28 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 47 %: Feldweg, Schotter
- 17 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 05-EAR-Pezzo-AVCamuna-Madonna.gpx
- GPS-Track: 05-EAR-var-Tonale-direkt.gpx
- GPS-Track: 05-EAR-var-EinfahrtStrasse-Madonna.gpx
siehe auch Variante zum und am Passo Tonale
- GPS-Track: 05-EAR-Var-PdLegno-Tonale-Madonna.gpx
- GPS-Track: 05-EAR-var-Pezzo-Tonalina.gpx
Übersichtskarte
- schwarz: Hauptroute eMTB
- rot: leichtere Nebenrouten eMTB
- grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend
Höhenprofil
6. Tag: Tolles Finale zum Gardasee
Strecke: 68,9 km, 1303 hm
Madonna di Campiglio – Val d’Agola – Passo Bregn de l’Ors – Val d’Algone – Stenico – Ponte Arche – Passo Ballino – Tennosee – Riva – Torbole
- 20 %: Straße
- 37 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 39 %: Feldweg, Schotter
- 4 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 06-EAR-Madonna-LagoAgola-Gardasee.gpx
- GPS-Track: 06-EAR-Var-Notausgang-ValAgola.gpx
siehe auch Variante über Pinzolo und Val Rendena
- GPS-Track: 06-EAR-Var-Madonna-Pinzolo-Gardasee.gpx
Übersichtskarte
- schwarz: Hauptroute eMTB
- rot: leichtere Nebenrouten eMTB
- grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend