Mit dem eMountainbike über die Alpen
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Hier beschreibe ich eine Transalp-Route für elektrische Mountainbikes (eMTB), die auf der Basis meiner klassischen Albrecht-Route für MTB entwickelt wurde. Die Strecke ist nahezu komplett fahrbar und vermeidet lange Schiebe- oder Tragepassagen. Die Route ist in sechs Etappen unterteilt, die jeweils eine Hauptroute und eine leichtere Nebenroute mit Varianten enthalten. Mittlerweile hat sich diese eMTB Transalp auf der Albrecht-Route etabliert und wurde schon mehrere tausend Male nachgefahren.
Strecke
Garmisch- Fernpass – Inntal – Rifenal – Martina – Pass da Costainas – Münstertal – Val Mora – Passo Verva – Grosio – Passo Foppa/Mortirolo – Ponte di Legno – Alta Via Camuna – Passo Tonale – Val di Sole – Madonna di Campiglio – Gardasee
Länge: ca. 431 km (Nebenroute ca. 419 km)
Höhenmeter: ca. 11.000 hm (Nebenroute ca. 8.000 hm)
Etappen: 6, jeweils Hauptroute und Nebenroute mit leichteren Varianten
Zwischen der Hauptroute und den Varianten der Nebenroute kann gewechselt werden. Hinweise dazu werden in den Tagesberichten angegeben.
Die beste Zeit ist von Mitte/Ende Juni bis Mitte/Ende September, wenn der Schnee von den hohen Pässen verschwunden ist und es im Herbst noch nicht wieder geschneit hat. Es ist immer wichtig, sich vor und während der Reise rechtzeitig zu informieren und die aktuelle Wetterlage im Auge zu behalten.
Überprüfungen der Albrecht-Routen habe ich seit der erstmaligen Veröffentlichung regelmäßig durchgeführt. An der Etappeneinteilung der eMTB-Route hat sich grundsätzlich nichts geändert. Einige kurze Abschnitte habe ich den aktuellen Bedingungen angepasst. Hier präsentiere ich den aktuellen Stand.
Interessant wurde es im Verwalltal. Der Weg von St. Anton zur Heilbronner Hütte wurde hergerichtet. Die vorherige Tragepassage ist nun Geschichte. Somit wurde eine Erweiterung der Transalproute möglich. Das ist in die Albrecht-Route eMTB XL eingeflossen.
Übersichtskarte
- schwarz: Hauptroute eMTB
- rot: leichtere Nebenrouten eMTB
- grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend
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Höhenprofil Hauptroute
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Wegeverteilung Hauptroute
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Übersicht Etappen der Hauptroute
- Hinweise auf Varianten und alternative Strecken (falls vorhanden) in den Tagesberichten
1. Tag: 79,1 km, 1803 hm
Garmisch – Eibsee – Hochthörle Hütte – Ehrwald – Biberwier – Fernpass – Fernstein – Nassereith – Strad – Imst – Ried – Kronburg – Rifenal
– Variante von Garmisch entlang der Loisach nach Ehrwald, Etappenende in Landeck
2. Tag: 95,9 km, 2274 hm
Rifenal – Trams – Fließer Platte – Fließ – Prutz – Pfunds – Kajetansbrücke – Martina – Sur En – S-charl – Pass da Costainas – Lü – Tschierv (Münstertal)
– Variante: von Landeck auf dem Innradweg bis Pontlatz
3. Tag: 77,2 km, 1394 hm
Tschierv – Val Vau – Döss Radond- Val Mora – Lago Cancano – Torri di Fraele – Arnoga – Passo di Verva – Eita – Fusino – Grosio
– Variante: von den Torri di Fraele nach Bormio und im Tal der Adda auf dem Radweg Sentiero Valtellina nach Grosio
4. Tag: 46,4 km, 2130 hm
Grosio – Passo Foppa/Mortirolo – Col Carette – Vezza d’Oglio – Ponte di Legno – Pezzo
– Variante: vom Passo Foppa/Mortirolo über Monno nach Incudine im Valcamonica, weiter auf dem Radweg nach Vezza d’Oglio, Etappenende in Ponte di Legno
5. Tag: 64,3 km, 2201 hm
Pezzo – Case di Viso – Alta Via Camuna – Passo Tonale – Vermiglio – Fucine – Mezzana – Dimaro – Madonna di Campiglio
– Variante: von Ponte di Legno direkt zum Passo Tonale und über Baita Velon nach Fucine
6. Tag: 68,9 km, 1303 hm
Madonna di Campiglio – Val d’Agola – Passo Bregn de l’Ors – Val d’Algone – Stenico – Ponte Arche – Passo Ballino – Tennosee – Riva – Torbole
– Variante: von Madonna di Campiglio nach Pinzolo und weiter auf dem Radweg im Val Rendena zum Val d’Algone
Nebenroute mit leichteren Varianten
Länge: ca. 419 km
Höhenmeter: ca. 8.000 hm
Höhenprofil der leichteren Variante
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Wegeverteilung Nebenroute
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Nachfahren der Tour
Folgendes ist verfügbar im Webshop.
- GPS-Tracks
- Kartenscans
- TOPO-Karte für Garmin GPS-Geräte
- Finisher Bikeshirt
In den Detailinformationen zu den einzelnen Etappen sind Einkehrtipps mit sicherer Nachlademöglichkeit enthalten. Für die Aktualität und Richtigkeit der Informationen kann ich nicht garantieren. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt.
Es war Zufall, dass wir die Albrecht-Route für eMTB mit Bikes gefahren sind, die mit einem Bosch-Motor ausgestattet sind. Das sagt nichts über die Qualität dieses oder anderer Systeme aus. Die damals üblichen Akkus mit einer Kapazität von 500 Wh ließen unter idealen Bedingungen Fahrleistungen von deutlich über 1200 Höhenmetern im Anstieg zu. Der längste Anstieg ohne sichere Nachlademöglichkeit ist die Strecke von Grosio zum Passo Foppa/Mortirolo (siehe 4. Tag). Das sind gut 1200 Höhenmeter. Die muss man schaffen, wenn man neben dem normalen Inhalt des Rucksacks nur noch zusätzlich ein Ladegerät mit sich führen will. Das Standard-Ladegerät wiegt bei BOSCH ca. 740 Gramm und hat einen EURO-Stecker. Der funktioniert in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien ohne zusätzlichen Adapter. Mittlerweile gibt es ein kompakteres Ladegerät, das nur ca. 550 Gramm wiegt (das Laden dauert aber viel länger).
Inzwischen gibt es Akkus mit deutlich mehr Kapazität und Dual-Akku-Systeme, so dass sich die Situation noch entspannter darstellt. Wie das mit anderen Motoren funktioniert, muss man ausprobieren. Es ist eine enorme Vielfalt der Entwicklungen auf dem zu Markt beobachten. Ich bin auf der Basis meiner langjährigen Erfahrungen gerne bereit, das professionell auszuprobieren und unter realen Bedingungen zu testen. Das ist authentischer als Testberichte in Hochglanz-Magazinen. Diese liefern meist nur einen Kurzeindruck und resultieren nicht aus dem Dauereinsatz. Hersteller von eMTB können sich bewerben, um ihr eMTB auf dieser Route zu präsentieren. Kontaktaufnahme über die Angaben im Impressum.
Eine ausreichende Vorbereitung ist genauso wichtig wie bei einer Transalp mit einem normalen MTB. Man muss mit dem spezifischen Handling eines eMTB vertraut sein. Ausgedehnte Tagestouren mit Gepäck abseits befestigter Straßen sind eine gute Vorbereitung. Ein spezielles Fahrtechniktraining kann nicht schaden.
Ich kann dazu in der Mitte Deutschlands empfehlen:
Thüringer Bikeabenteuer
Aktuelle Termin: hier
Tourenvorschläge
Die sorgfältig recherchierten und sauber dokumentierten Tourenvorschläge spiegeln den Zeitpunkt der Erstellung wider. Für die Aktualität und Richtigkeit der Informationen kann ich aus verständlichen Gründen nicht garantieren. Ich freue mich über jeden Hinweis zu aktuellen Veränderungen.
Das Nachfahren der Routenvorschläge geschieht auf eigene Gefahr. Jegliche Haftung aus der Benutzung der Informationen aus den Tourberichten, den Detail und sonstigen Informationen ist ausgeschlossen. Das gilt vor allem für Unfälle, angerichtete Flurschäden oder begangene Ordnungswidrigkeiten. Einzelne Streckenabschnitte können zwischenzeitlich einem Fahrverbot unterliegen oder nur für Fußgänger erlaubt sein. An diesen Strecken muss das Fahrrad geschoben werden. Schieben kann man sein Fahrrad immer, dann ist man nämlich Fußgänger.
Tipps für Unterkünfte und Raststationen
Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt.
gefahren von: Andreas Albrecht, Philipp Petermann, Kurt Müller-Wissmath, Simone Albrecht (Teilstrecken)
Die dokumentierten Strecken stammen aus Komplettbefahrungen und einzelnen Recherchetouren, um die Strecke zu optimieren. Jeder einzelne Meter wurde von mir persönlich mit einem modernen eMTB gefahren, auch wenn ich Teilstücke schon von einer Transalp kennen sollte. Ich verlasse mich nicht auf Hörensagen oder Berichte anderer, sondern probiere es selbst aus und treffe nach meiner Sachkenntnis die notwendigen Entscheidungen bei der Wahl der Strecke.
Die Bilder stammen von der Original-Befahrung und Erkundungen einzelner Streckenabschnitte. Wenn nicht anders angegeben, unterliegen sie meinem Copyright. Ansonsten ist der Bildautor genannt. Die Bildrechte liegen in diesen Fällen beim Autor, der mir das Recht zur Veröffentlichung erteilt hat.
Prolog
Motto
- Von Steckdose zu Steckdose!
oder auch - Macht doch, Watt ihr Volt!
Die Albrecht-Route für eMTB setzt sich aus den schönsten Abschnitten der klassischen Route zusammen, nebst ausgewählten v2-Varianten. Ich habe besonders auf weitgehende Fahrbarkeit der Strecken geachtet. Die Trailabschnitte bewegen sich im S0 bis S1-Niveau nach Single Trail Skala. S2-Passagen gibt es kaum und das ist so gewollt. Das heißt nicht, dass die Strecke vollkommen anspruchslos ist. Grobe und steile Passagen gibt es im hochalpinen Bereich immer. Deshalb habe ich den Passo di Verva (siehe 3. Tag) ausprobiert und war erstaunt, wie leicht ich die Rampen mit dem eMTB fahren konnte.
Natürlich habe ich mir bei der Tourplanung vorher Gedanken gemacht, was geht und was nicht. Erste Erkenntnisse lieferte eine Komplettbefahrung im September 2014. Dabei war ich mit einem Haibike unterwegs. Das war damals der erste Hersteller, der praktikable Mountainbikes mit Motorunterstützung auf den Markt brachte.
Diese Tour war für mich sehr aufschlussreich. Seit ca. 2010 hatte ich verschiedene eBike-Modelle ausprobiert. Das Haibike war das erste eMTB, mit dem ich mich mit gutem Gewissen auf Transalpstrecken begeben konnte. Ausgenommen sind im Prinzip nur die Abschnitte der klassischen Albrecht-Route, die mit langen bzw. häufigen Schiebe- und Tragepassagen verbunden sind. Dabei setzt das höhere Gewicht der eMTB einfach Grenzen. Ansonsten lassen sich Trails durchaus mit einem modernen eMTB befahren. Die Freude daran hängt von der eigenen Fahrtechnik ab. Das testete ich systematisch: am Gardasee im Norden und im Südosten, auf Elba und in Finale Ligure.
Dann habe ich ausprobiert, was im hochalpinen Bereich mit einem eMTB so geht. Zu diesem Zweck ging es am Gaviapass in große Höhen mit einem Ausflug auf den Belvedere in 3014 m Höhe.
Im Valposchiavo nutzte ich eine der legendären Touren am Col d’Anzana um herauszufinden, wie es mit ruppigen Trails im hochalpinen Bereich funktioniert.
Damit waren für mich die wesentlichen Fragen geklärt und ich konnte mich der Feinplanung für meine eMTB-Transalp widmen.
Von der klassischen Albrecht-Route für MTB scheidet im Prinzip nur der Fimberpass wegen seiner Tragepassagen aus. Dieser Streckenabschnitt lässt sich via Inntal (siehe 2. Tag) leicht umfahren. Da dieser Übergang gleichzeitig der mit dem höchsten Schneerisiko ist, ergibt sich auch eine gute Alternative für die MTB Albrecht-Route.
Den Übergang über die Montozzo-Scharte bin ich zu Testzwecken mit einem eMTB gefahren, ebenso den S2-Trail hinab zum Lago Pian Palu. Die ca. 140 Höhenmeter von der Bozzi-Hütte hinauf zur Montozzo-Scharte sind schon sehr heftig. Der Trail zum See ist im unteren Trail technisch anspruchsvoll, weil sehr verblockt.
Deshalb habe ich mich dagegen entschieden, vor allem weil es die sehr schöne Alta Via Camuna gibt (siehe folgendes Bild). Mehr dazu im Bericht des 5. Tages.
Damit ist eine nahezu komplett fahrbare Transalp mit sehr wenigen Schiebepassagen entstanden: max. ca. 1 km auf einer Gesamtdistanz von ca. 430 km der Hauptroute. Hinweise dazu gibt es jeweils in den Tagesberichten. Das setzt Maßstäbe und soll so sein. Ich habe Schiebeorgien bei diversen Tourrecherchen mit MTB und eMTB erlebt mir und muss das nicht mehr haben.
1. Tag: Von Garmisch über Eibsee und den alten Fernpass ins Inntal
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Strecke Hauptroute: 79,1 km, 1803 hm
Garmisch – Eibsee – Hochthörle Hütte – Ehrwald – Biberwier – Fernpass – Fernstein – Nassereith – Strad – Imst – Ried – Kronburg – Rifenal
- 9 %: Straße
- 34 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 53 %: Feldweg, Schotter
- 4 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 01-EAR-Garmisch-Rifenal.gpx
- GPS-Track: 01-var-Rifenal-Landeck.gpx
siehe auch Variante entlang der Loisach nach Ehrwald
- GPS-Track: 01-EAR-Var-Garmisch-Landeck.gpx
Übersichtskarte
- schwarz: Hauptroute eMTB
- rot: leichtere Nebenrouten eMTB
- grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend
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Höhenprofil
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- Abfahrt von der Hochthörle Hütte weicht von v2-Variante der Albrecht-Route ab (keine Trailabschnitte, dafür schöne Panoramafahrt unter der Zugspitze)
- die Route bleibt in Ehrwald im Tal und geht direkt nach Biberwier
- weiter lieblich an der Loisach entlang zur Marienberger Almbahn
- ab Ried aufwärts in Richtung Rifenal
- Verbindung mit Übernachtung in Landeck möglich (ca. 5 km, nur bergab)
GPS-Track: 01-var-Rifenal-Landeck.gpx
Wir sind nach einer langen Anreise beim Start in Garmisch etwas spät dran. Das Wetter weiß noch nicht so recht, wie es sich entwickeln soll.
Ich bin wieder mit Philipp unterwegs. Schon bei der Olperer-Umrundung waren wir ein gutes Team. Wenn man eine Woche auf Transalp vor sich hat, ist es wichtig, dass man sich gut versteht. Das ist bei uns der Fall, auch wenn einige Jahre Altersunterschied zwischen uns liegen. Im Kopf merkt man das nicht. Nur wenn ich früh in den Spiegel schaue, fällt mir auf: bei mir ist der Lack ab. Philipp hingegen befindet sich in der Blüte seiner jungen Jahre und gibt ein erstklassiges sportives Fotomodell ab. Zum Glück konnte ich aus dem Erfahrungsschatz der Jugend lernen – Philipp brachte mir das Selfie-Grinsen bei. Damit waren wir nun bestens gerüstet, um auf der Albrecht-Route unterwegs zu sein. Dort ist man oft in Gesellschaft unterwegs und es ergeben sich nette Begegnungen. Ein Selfie muss dann immer sein – na also, geht doch!
Wir fahren zunächst analog MTB Albrecht-Route entlang der Loisach bis Ehrwald und dann über den alten Fernpass hinab ins Gurgltal. Ein paar Tage später verifiziere ich diesen Streckenabschnitt noch einmal im Urlaub mit meiner Frau. Wir fahren diesmal über den Eibsee zur Hochthörle Hütte.
Dabei erwischen wir einen Traumtag und es steht fest. Das muss die Hauptroute sein.
Hier beginnt die Schotterauffahrt zur Hochthörle Hütte.
Bei gutem Wetter ist die Hütte ein gern besuchter Ort und eine gute Möglichkeit zum Rasten und Nachladen.
Das gewaltige Massiv der Zuspitze begleitet uns auf dem ersten Teil des Wegs eine ganze Weile.
Die Strecke verläuft zu weiten Teilen auf der Via Claudia.
Auf dem Weg zum Weißensee wartet eine Miniherausforderung an das Balancevermögen.
Hier ist ein Stopp angesagt, um die magische Atmosphäre des klaren, kalten Bergsees in uns aufzunehmen.
Der Anstieg zum Alten Fernpass ist schnell erledigt. Dort sammeln sich Radfahrer jeder Art. Die Via Claudia ist ein Reiseweg, der jedes Jahr tausendfach befahren wird.
Weiter geht’s rasant abwärts, gefolgt von einem kurzen Gegenanstieg zum Neuen Fernpass.
Die oft stark befahrene Fernpass-Straße können wir durch einen Tunnel unterqueren.
Nun folgt der interessante Teil der Abfahrt auf der historischen Römerroute.
Der alte Trail wurde in den letzten Jahren zum großen Teil glattgebügelt. Ich schätze ihn als S0-Trail mit einem Hauch von S1 ein. Spektakulär bleibt die Passage allemal.

Wir passieren Nassereith und erreichen nach der leichten Abfahrt durch das Gurgltal den Innradweg. Der Weg durchs Gurgltal bis Imst ist nahezu identisch mit der originalen MTB Albrecht-Route.
Im Inntal beginnt eine Hitzeschlacht.
Zwischen Mils und Schönwies wechseln wir wieder auf die v2-Variante der Albrecht-Route in Richtung Kronburg. Dabei überqueren wir den Kronburger Bach.
Ende der Etappe ist im idyllischen gelegenen Rifenal (WALLY Berg-Apartments).
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Entlang der Loisach nach Ehrwald, Etappenende in Landeck
- ist nahezu identisch mit der originalen Albrecht-Route
- endet in Landeck am Hotel Mozart
- am 2. Tag ist Wechsel zur Hauptroute möglich – siehe Hinweise dort
Strecke : 76,2 km, 896 hm aufwärts
Garmisch – Grainau – Griesen – Ehrwald – Biberwier – Fernpass – Fernstein – Nassereith – Strad – Imst – Schönwies – Zams – Landeck
- 7 %: Straße
- 49 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 40 %: Feldweg, Schotter
- 4 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 01-EAR-Var-Garmisch-Landeck.gpx
Höhenprofil
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
Einkehrtipps mit sicherer Nachlademöglichkeit
- Hochthörle Hütte
- Zugspitz Resort Ehrwald: Obermoos 1, 6632 Ehrwald, Österreich, Telefon: +43 5673 2309 www.zugspitz-resort.at/resort
liegt nicht direkt an der Hauptroute, lässt sich aber einfach erreichen, wenn man bei der Abfahrt von der Hochthörle Hütte auf der kleinen Teerstraße bleibt
Besonderheit: spezielle Ladestation für eBikes (Ladekabel über Rezeption erhältlich) - an der Talstation der Marienbergbahn Biberwier: Otto‘ Pistentreff – Marienbergweg 29, 6633 Biberwier, Telefon: +43 677 63938065

- Strad: Gasthof Seewald, Strad 12, Tel: 0043-5412-66024, direkt am Weg, Gasthof Seewald
- Gurgltal – Tarrenz: Happi’s Hütte, direkt an der Strecke bei der Knappenwelt, Zugang im Rahmen der Öffnungszeiten zu 6 Steckdosen und Ladekabeln mit Schnelladefunktion, Telefonnummer: +43 650 2341973
- Kronburg: Gasthof Klösterle, 6511 Zams/Tirol, Kronburg 103-107 – Tel.: +43 5442 63345 www.klostergut-kronburg.at
- Landeck: in der Einkaufsstraße „Malser Straße“ im Stadtzentrum jede Menge Steckdosen an Radständern vor Geschäften und Restaurants
- Ehrwald: 2 Rad Zirknitzer: Zugspitzstraße 16, 6632 Ehrwald, Österreich, Telefon: +43 5673 3219 www.2rad-zirknitzer.at
- Tipp: mobiler eBike-Service im Umkreis von ca. 80 km um Flirsch durch Mario Bicocchi: +436643484584 www.marios-ebikegarage.at
- Zams-Landeck: Peto Bike, Buntweg 1, 6511 Zams, Österreich, Telefon: +43 5442 63550 www.petobike.com
- Rifenal: WALLY Berg-Apartments A-6511 Zams, Rifenal 15 , Tel.: +43-5442-61240
Selbstgebrannten Schnaps liefert die Nachbarin direkt: Elvira Praxmarer, Rifenal 14, 6511 Zams, Österreich, Tel.: +43-5442-62758 - Landeck: Hotel Mozart, Nähe Bahnhof, Superkomfort, Schwimmbad, super Essen, Tel.: 0043/5442/64 222, abschließbare Radgarage, Reinigungsgerät, Werkstatt und Trockenraum …….. sicher, sauber
- Trams (liegt ca. 3,5 km nach Rifenal direkt an der Hauptroute des 2. Tages)
Hotel Tramser Hof, Tramserweg 51, 6500 Landeck, Österreich, Telefon: +43 5442 62246 Tramser Hof
Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt
2. Tag: Königsetappe über den Alpenhauptkamm
Strecke: 95,9 km, 2274 hm
Rifenal – Trams – Fließer Platte – Fließ – Prutz – Pfunds – Kajetansbrücke – Martina – Sur En – S-charl – Pass da Costainas – Lü – Tschierv (Münstertal)
- 7 %: Straße
- 40 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 44 %: Feldweg, Schotter
- 9 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 02-EAR-Rifenal-Tschierv.gpx
- GPS-Track: 02-var-Strada.gpx
siehe auch Variante von Landeck auf dem Innradweg bis Pontlatz
- GPS-Track: 02-EAR-Var-Landeck-Tschierv.gpx
Übersichtskarte
- schwarz: Hauptroute eMTB
- rot: leichtere Nebenrouten eMTB
- grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend
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Höhenprofil
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Der erste Tag von Garmisch bis ins Inntal bei Landeck war eher eine gemütliche Einrolltour. Auf der zweiten Etappe heißt es ordentlich Strecke machen. Der Alpenhauptkamm soll via Pass da Costainas (2251 m) bezwungen werden. Nach der ruhigen Nacht in Rifenal geht es zunächst auf der Via Claudia in Richtung Fließ.
Dabei wandeln wir auf der historischen Römerstraße über die berühmte Fließer Platte.
Dabei kommt es zu einer kurzen Schiebestrecke über insgesamt ca. 150 Meter und rund 30 Höhenmetern. Inzwischen gibt es vor Ort eine Umfahrung. Bei der gibt es ebenfalls Schiebepassagen. Insofern empfehle ich, auf der historischen Römerroute zu bleiben.
Großartiges Panorama bei bestem Wetter.

Etwas knifflig ist nur der Abschnitt zwischen Fließ und Pontlatz, wo die Via Claudia auf die meist stark befahrene Reschenpassstraße trifft. Wir müssen eine Weile warten, bis wir eine Lücke in der Autokolonne finden, um die Straße zu überqueren. Der Innradweg ist über einen kurzen, steil abfallenden Weg mit Stufen zu erreichen.
In Prutz verlassen wir kurz den offiziellen Radweg und fahren auf einer interessanteren Strecke direkt am Innufer entlang.
Auf ruhigen Nebenstrecken durchquert man kleine Dörfer, wie hier Tösens. Dabei besteht immer wieder die Möglichkeit zur Einkehr.
Auf dem Inn ist immer etwas los.
Pfunds passiert man am Rande. Der Radweg führt danach am Campingplatz vorbei. Dort kann man rasten und die Akkus aufladen (siehe Infos bei den Nachlademöglichkeiten).
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Kurz danach passiert man die Kajetansbrücke.
Nach der Kajetansbrücke gibt es einen schönen Weg abseits der Straße in Richtung Schweiz, den Innradweg nach Altfinstermünz. Dort kann man die alte Holzbrücke über den Inn bewundern, die jahrhundertelang den alten Weg zum Reschenpass kontrollierte.
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Von Vinadi nach Martina fließt der Inn durch eine enge Schlucht. Vor den Galerien gibt es nun einen Radweg abseits der Straße.
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Später ist auf der Straße ein Radweg bis zur Grenzstation Martina markiert. Die Zöllner interessieren sich nicht für uns und wir passieren das verschlafene, sonnenbeschienene Martina.
Der Innradweg ist zunächst geteert. Vor Strada nehmen wir wieder einen Trail am Innufer entlang.
- bei hohem Wasserstand des Inns bleibt man auf dem offiziellen Radweg über Strada
GPS-Track: 02-var-Strada.gpx
Ab San Nicla verläuft der offizielle Radweg mit einigem Auf und Ab als Forstweg bis Sur En.
Am gemütlichen Campingplatz Sur En ist Rasten angesagt. Er ist 365 Tage im Jahr geöffnet und somit eine sehr sichere Nachlademöglichkeit, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Es ist nur fair, wenn man im Gegenzug dort etwas verzehrt, ungeachtet des für deutsche Verhältnisse hohen Preisniveaus.
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Danach passieren wir das Val d’Uina. Ich überlege, ob das in dieser Richtung mit dem eMTB gehen könnte. Wer weiß? Aber nicht heute.
Zügig und entspannt geht die Fahrt nach S-charl.
Riesige Schutthalden entlang des Weges machen teilweise den Eindruck einer Mondlandschaft.
Nach starken Regenfällen kann die Naturstraße durch Murenabgänge verschüttet sein. Die werden immer so schnell wie möglich beseitigt. Es kann jedoch kurzzeitige Sperrungen geben. Also auf der Tour immer die Augen und Ohren offenhalten.
Im idyllischen S-charl ist erster und allgemeiner Treffpunkt zunächst der Dorfbrunnen.
Wir füllen Wasser nach und checken den Ladezustand. Falls notwendig macht zum beim Nachladen Pause im „Crusch Alba“.
Frisch gestärkt machen sich Akku und Fahrer auf die Reise. Der Weg führt durch malerische Bergwiesen mit einem munter plätschernden Bach.
Bis zum Pass da Costainas sind es von hier noch 400 Höhenmeter. Mit eMTB ist der Trail bei trockenen Bedingungen von der Alp Astras bis zum Pass komplett fahrbar.
Ich mache Philipp alle Weidegatter rechtzeitig auf und schließe sie hinter ihm zu. Er muss nur zum Fotoshooting die Fahrt unterbrechen. Flugs sind wir auf der Passhöhe und damit auf dem Alpenhauptkamm.
Am Pass trudeln nach und nach einige Gruppen ein, die wir unterwegs immer wieder überholt hatten. Bei unseren Fotostopps waren sie danach immer rasch an uns vorbei gezogen. Es stellt sich heraus, dass sie auf der Albrecht-Route unterwegs sind und ich derjenige bin, auf dessen Spuren sie wandeln. Das Hallo ist nun groß. Für den Moment genieße ich meine Popularität ein wenig und lasse mich bereitwillig in verschiedenen Konstellationen fotografieren.

Zuhause kann ich zum Glück durch die Straßen wandeln, ohne dass mich jemand erkennt.
Der Pass da Costainas ist nicht nur bei Radfahrern beliebt!
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Die Weidewirtschaft trägt sicher dazu bei, dass man hier oben fahrbare Wege vorfindet.
Wir machen noch einen letzten Fotostopp, bevor die Abfahrt nach Lü beginnt.

Ein kurzes „Hallo“ bei Mama Lü im Gasthof Hirschen muss sein.

Flugs sind wir danach in Windeseile unten in Tschierv angelangt. Dort ist heute Albrecht-Routen-Day.
Der Chef vom Hotel Al Rom spritzt mit Hingabe die Bikes der eintreffenden Transalpler ab, bevor er sie sicher in der Bikegarage verwahrt. Ich begrüße ihn herzlich und freue mich, an diesem Ort zu sein. Es ist einer der vielen in den Alpen, wo im Laufe der Jahre Freundschaften entstanden sind. Rolf erzählt mir, dass ihn neben dem nicht zu unterschätzenden wirtschaftlichen Aspekt am meisten fasziniert, dass oft so etwas wie eine kleine Gemeinschaft der Transalpler entsteht. Abends lesen sie in meinem Büchlein nach, was sie am nächsten Tag erwartet und freuen sich darauf. Dabei ergeben sich Gespräche, die über den Tellerrand hinaus gehen. Das mache die Sache für ihn immer wieder interessant.
- von Landeck bis zum Stausee bei Pontlatz auf dem normalen Innradweg
- Wechsel von Landeck zur Hauptroute möglich (ca. 50 Höhenmeter bis zur Hauptroute, dafür ca. 1 km kürzer)
GPS-Track: 02-var-Verbindung-Landeck-Hauptroute.gpx
Strecke: 93,9 km, 2102 hm
Landeck – Urgen- Prutz – Pfunds – Kajetansbrücke – Martina – Sur En – S-charl – Pass da Costainas – Lü – Tschierv (Münstertal)
- 9 %: Straße
- 46 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 39 %: Feldweg, Schotter
- 6 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 02-EAR-Var-Landeck-Tschierv.gpx
Höhenprofil

Von Landeck aus gelangt man rasch auf den Innradweg, der mäßig ansteigend bis Pfunds führt.
Autobus zwischen Landeck und Nauders
Busse nehmen in Österreich auf der Linie Landeck – Pfunds – Nauders/Martina eBikes im Rahmen der Platzkapazität mit.
Ansonsten gibt es Radtransport bei Bikeshuttle.at. Mario Schmid und sein Team führen auch individuelle Bikeshuttles durch, zum Beispiel Rückholservice vom Gardasee.
Postbus zwischen Scuol und S-charl
Bustransfer von Scuol nach S-charl im Rahmen der Platzkapazität möglich, Info unter www.postauto.ch
Einkehrtipps mit sicherer Nachlademöglichkeit
- Landeck: in der Einkaufsstraße „Malser Straße“ im Stadtzentrum jede Menge Steckdosen an Radständern vor Geschäften und Restaurants
- Pfunds: Campingplatz an der Kajetansbrücke (Achtung: hat Schließzeiten) – Info www.camping-pfunds.at
Tel.: +43 664 40 127 40 oder +43 5474 43098
– Zugang zur Steckdose sollte immer gegeben sein lt. Auskunft der Betreiber
– ggf. M-Preis in Pfunds nutzen (liegt nicht direkt an der Strecke, sondern in Pfunds am Ortsausgang an der Bundesstraße in Richtung Reschenpass)
- Sur En: Campingplatz (ganzjährig geöffnet), Telefon: +41 81 866 35 44 www.suren.ch
- S-charl: „Crusch Alba“ www.cruschalba.ch Tel: 0041-818641405, Übernachtungsmöglichkeit, wenn man die Etappeneinteilung anders plant, mit Frühstück oder HP, Waschservice
- Lü: Pension Hirschen – Telefon: +41 81 858 51 81 hirschen-lue.ch
- Zams-Landeck: Peto Bike, Buntweg 1, 6511 Zams, Österreich, Telefon: +43 5442 63550 www.petobike.com/
Bei anderer Etappeneinteilung, zum Beispiel längere 1. Etappe bis Pfunds:
- Pfunds: Pension St. Lukas, direkt an der Radwegführung durch den Ort gelegen: Stuben 47, 6542 Pfunds – Tel.: +43 (0)5474 523130
Münstertal
Lü
Pension Restaurant Hirschen Lü
- Pension Hirschen – Telefon: +41 81 858 51 81 hirschen-lue.ch
- langjährige Übernachtungsmöglichkeit für Transalpler auf der Albrecht-Route (Mama Lü ist eine Legende!)
- Zimmer sind einfach und mit viel Holz in einem alten Bündner Haus eingerichtet
- 4 Zimmer mit neuer Etagendusche/WC, 1 Doppelzimmer mit Dusche/WC, 1 Zimmer im EG: insgesamt Platz für 18 Personen
- für Mountain-Biker wird die Feinwäsche über Nacht gratis gewaschen und getrocknet
- W-LAN im ganzen Haus
- ordentlicheds BIkerfrühstück
- Abendessen: hausgemachte regionale Spezialitäten (z.B. Gerstensuppe, Capuns, Plain in Pigna oder eine Platte mit Bio-Produkten, Fleisch und Käse aus dem Val Müstair)
- ich bin selber dort seit Jahren immer wieder gerne

B&B Sasaalba
- B&B Sassalba: am Ortsanfang von Lü direkt an der Albrecht-Route gelegen.
Rechtzeitig vor dem drohenden Regen finden wir auf unserer Verifizierungstour freundlichen Unterschlupf bei Anna Maria Bott in Lü. Dort betreibt sie liebevoll das B&B Chasa Sassalba. Wir sind ganz angetan und bleiben gleich über Nacht.
Via Maistra 22, 7534 Lü
Telefon: +41 79 667 32 02




Tschierv
Hotel Al Rom
- Hotel Al Rom: direkt an der Ofenpass-Straße gelegen. Bei Ankunft kann das Fahrrad gereinigt und über Nacht in der abschließbaren Bikegarage abgestellt werden. Wäscheservice möglich gegen einen kleinen Obolus.
Sta. Maria im Münstertal
Chasa Jaro
Janine Hofer bietet fünf Doppelbettzimmer in einem sehr alten Haus an (ca. 800 Jahre), welches liebevoll restauriert ist. Alle Zimmer sind alte Holzstuben. Man teilt sich das moderne Badezimmer und das Gäste-WC mit anderen Bewohnern. Da es nur wenige Zimmer gibt, ist die Anzahl der Gäste überschaubar. (Tipp von Karsten Voß)
- Via Veglia 95 (bzw. Döss da Punt 95)
- CH-7536 Sta. Maria Val Müstair GR
- Telefon Janine Hofer: +41 76 570 14 93
- www.chasa-jaro.ch
Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen: Kontakt
3. Tag: Traumhafte Fahrt durchs Val Mora und über den Passo di Verva
Strecke Hauptroute: 77,2 km, 1394 hm
Tschierv – Val Vau – Döss Radond – Val Mora – Lago di Cancano – Rifugio Mt. Scale – Torri di Fraele – Arnoga – Passo di Verva – Eita – Fusino – Grosio
- 8 %: Straße
- 11 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 70 %: Feldweg, Schotter
- 11 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 03-EAR-Tschierv-Verva-Grosio.gpx
siehe auch Variante von Torri di Fraele über Bormio nach Grosio
- GPS-Track: 03-EAR-Var-Tschierv-Bormio-Grosio.gpx
Übersichtskarte
- schwarz: Hauptroute eMTB
- rot: leichtere Nebenrouten eMTB
- grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend

Höhenprofil

Was habe ich mich früher beim Aufstieg zur Döss Radond gequält. Das ist das Tor zum Val Mora, einem der schönsten Hochtäler, die ich in den Alpen kenne. Heute genießen wir beide die entspannte Fahrt. An der Weggabel bei den Almwiesen Pra de Vau treffen wir auf andere Transalp-Gruppen. Eine hatten wir schon mehrfach unterwegs gesehen. Als hätte es noch einer letzten Bestätigung bedurft, fährt einer von ihnen tatsächlich mit einem eMTB.
Christian ist ein junger Mann von 25 Jahren und ich frage ihn nach seinen Beweggründen. Er erzählt mir, dass er das eMTB für seinen Arbeitsweg gekauft hat. Als seine Freunde eine Transalp machen wollten, meinte er, dass er dafür kein anderes MTB kaufen wolle. Gezielt habe er im Internet nach Informationen gesucht, aber damals nicht viel Verwertbares gefunden (siehe seine Rückmeldung im Gästebuch vom 12.08.2016). Er ist im Internet über meine Albrecht-Route gestolpert und hat aus einigen Andeutungen geschlossen, dass Teile davon eMTB-tauglich sein könnten.
Das ist in der Tat so, und es macht einen Riesenspaß mit!
Nach der Gesprächsrunde geht es weiter hinauf zum Döss Radond.
Das Val Mora ist eines der schönsten autofreien Hochtäler in den Alpen. Wir legen immer wieder Fotostopps ein. Ich war schon oft hier. Mich fasziniert diese Landschaft immer wieder. Auf der einen Seite sanft und auf der anderen hingegensehr kraftvoll.
Bei einer Reportage im Münstertal zwei Jahre später konnten wir uns davon überzeugen, dass die Albrecht-Route eMTB sehr gut angenommen wird.
Weiter geht die Fahrt bis zum nächsten Stopp.
Dann treffen wir auf eine tolle Idee, wie man Weidezäune passieren kann, ohne ständig anhalten zu müssen.
Das ist das Teil. Wer hat’s erfunden? Die Schweizer!
- Tschenett Metallbau SA, Via Palü 111, CH-7537 Müstair Tel.: +41 (0)81 858 59 63 www.thebikepatcher.com
Jetzt wird es spannend.
Der Trail ist einer der schönsten in den Alpen, aber bei Regen erosionsgefährdet.
Der Pfad durch die Schutthalden wird nach jedem Winter von den Schweizern hergerichtet und ist dann in einem exzellentem Zustand.
Wer nach einem schneereichen Winter zu früh im Jahr oder nach einem Starkregen unterwegs ist, kann allerdings Pech haben (ggf. gibt es eine Ausweichroute über Ofenpass und Passo Gallo).
In der Regel kann man ab Mitte Juni den Trail passieren. Info zum aktuellen Zustand erhält man bei der Touristinfo im Val Müstair.
Der Passo Val Mora ist als Pass kaum zu erkennen. Er bildet die grüne Grenze zwischen der Schweiz und Italien.
Am Lago Fraele bleiben wir abweichend von der normalen Albrecht-Route auf der linken Seite und fahren über die mittlere Staumauer zum Rifugio Monte Scale.
Am Rifugio Monte Scale machen wir Rast mit Blick auf die Gletscher des Sommer-Skigebietes am Stilfser Joch und den Wahnsinnstrail in der Felswand gegenüber.
Der Zickzackweg durch die Felswand führt zur Bocchetta di Forcola und weiter zum Pass Umbrail. In der Gegenrichtung ist die Strecke Bestandteil der Albrecht-Route Top of the Rocks, bei der ich diese Passage damals mit einem eMTB gefahren bin.
Während der Rast lassen wir es gemütlich angehen. Wir vertilgen eine große Portion Pizzoccheri und nehmen uns ausreichend Zeit zum Nachladen. Nach dem Essen folgt der obligatorische Espresso. Weiter geht’s in Richtung Torri di Fraele.
- Wechsel zur Variante über Bormio ist hier möglich

Die Strada Decauville ist eine ca. 18 km lange flache Passage über Arnoga bis ins Val Viola. Gebaut wurde die Strecke für eine Kleinbahn beim Bau der Stauseen Lago di San Giacomo e Fraele und Lago di Cancano. Unterwegs hat man tolle Blicke auf die Gletscherwelt der umgebenden Alpen.
Wie der Zufall so spielt, treffe ich bei einer Tour zur Verifizierung der Strecke meinen italienischen Freund Danilo Martinelli aus Bormio. Er ist ein engagierter Mountainbiker im Valtellina und kennt die Gegend natürlich wie seine Westentasche. Wir kennen uns von meinen Recherchen zum Alta Rezia Projekt. Er begleitet mich ein Stück auf dem Weg in Richtung Arnoga.
Schließlich kommt Arnoga in Sichtweite.
Das Hotel „Li Arnoga“ an der Passstraße ist leider seit einiger Zeit geschlossen und es ist ungewiss, ob es wieder öffnen wird. Also geht es ohne Pause weiter. Der Weg bleibt nahezu höhengleich.
Der Anstieg zum Passo di Verva war einer meiner Hass-Auffahrten aus den Zeiten, als ich mit einem normalen MTB unterwegs war. Jetzt genieße ich die steilen Rampen dank einer hohen Unterstützungsstufe.
An der Alpe di Verva besteht eine Möglichkeit zum Verschnaufen.
Schließlich nähern wir uns der Passhöhe.
Nun ist es geschafft.
Die Wetterlage ist indifferent. Deshalb machen wir uns ohne viel Federlesen auf der alten Militärpiste an die Abfahrt ins Valtellina. Diese verläuft ohne nennenswerte Gegenanstiege.
Die Abfahrt vom Passo di Verva erfolgt auf einer grobschotterigen Piste.
Ein Fotostopp gehört am Felsen in der Nähe des Rifugio Falcks zum Pflichtprogramm. Unwirklich glänzend liegt er da. Philipp muss da rauf – mit seinem eMTB. Das gehört nicht unbedingt zum Pflichtprogramm.
Schließlich kommt das Bergdorf Eita in Sicht.
Eita liegt auf einem kleinem Plateau im Valle Grosina auf gut 1700 m Höhe.

In Eita wenden wir uns am Brunnen nach links. Wir fahren die v2-Variante der Albrecht-Route bis Fusino und ebenso wieder ab Ravoledo. Falls das Wetter schlecht ist, bleibt man ab Eita auf der Teerstraße bis Grosio wie bei Albrecht-Route MTB. Die verläuft im folgenden Bild auf der rechten Seite. Ein separater GPS-Track ist nicht notwendig (man sich kann nicht verfahren).
Bei einer späteren Befahrung gibt es Sonnenschein.
Zwischen Fusino und Ravoledo rollt man ein Stück auf der Teerstraße bergab. Aber keine Sorge, es folgt noch ein interessanter Abschnitt. Von Ravoledo geht es auf dem alten Karrenweg hinab ins Tal – das rumpelt ordentlich.
Außerdem ist die Fahrt entlang des Castello Visconti Venosta einfach zu schön, um ab Ravoledo alle Höhenmeter auf der Straße zu vernichten.
Nun ist es nicht mehr weit bis zum Etappenende.
Wir übernachten natürlich im Hotel Sassella – für mich ein bisschen wie ein zweites Zuhause.
Da es erst früher Nachmittag ist, checke ich den morgigen Anfahrtsweg zum Passo Foppa/Mortirolo. Er soll durch das alte Grosio mit seinen Gassen führen. Ich will nicht einfach meine eigene Route abkupfern. Ein bisschen was Neues soll schon dabei sein.
Von den Torri di Fraele nach Bormio und auf dem Radweg Sentiero Valtellina nach Grosio
- bleibt in der 3. Kehre unterhalb der Torri di Fraele auf der Teerstraße in Richtung Bormio
- Leckerbissen bei dieser Variante ist ein super Flowtrail nach Premadio
- der Abzweig befindet sich ca. 5 km nach den Torri di Fraele nach dem Ende der Serpentinenstrecke auf einer Höhe von ca. 1610 Metern
- der Trail kann auf Straße umfahren werden
- ab Premadio bis Tola schöner Radweg entlang der Adda
- zwischen Aquilone und Sondalo Fahrt auf ruhiger Nebenstraße und Radwegen
- dabei passiert man im Valdisotto bei Aquilone die Stelle des katastrophalen Val Pola-Bergsturzes vom 28. Juli 1987
- ab Sondalo Radweg bis Grosio
Strecke: 73,9 km, 868 hm
Tschierv – Val Vau – Döss Radond – Val Mora – Lago Cancano – Torri di Fraele – Bormio – Le Prese – Sondalo – Grosio
- 2 %: Straße
- 50 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 37 %: Feldweg, Schotter
- 11 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 03-EAR-Var-Tschierv-Bormio-Grosio.gpx
Höhenprofil

Von Premadio über Bormio nach Grosio verläuft die Route fast durchgehend auf schönen Radwegen entlang der Adda bis nach Grosio.

Zwischen Aquilone und Le Prese kann man im Tal der Adda die Spuren des gewaltigen Bergrutsches von 1987 sehen. Das Naturereignis führte damals dazu, dass der Gaviapass asphaltiert wurde, da die Straße nach Bormio verschüttet wurde.

Detaillierte Informationen zum Bergsturzes vom 28. Juli 1987: hier.
Wenn das Val Mora nicht passierbar sein sollte (siehe Hinweise im Tourbericht), kann man ggf. über den Pass Umbrail nach Bormio fahren. Das ist eine reine Straßenpassage. Die Unterkünfte im Münstertal sollten in der Lage sein, Informationen zur aktuellen Situation und Shuttlemöglichkeiten (falls notwendig) zu geben.
Einkehrtipps mit sicherer Nachlademöglichkeit
- Rifugio Monte Scale (am Stausee Lago di Cancano): Tel. 0039-0342-904660 www.cancano.com
- Le Prese bei Sondalo (liegt an Strecke der Variante über Bormio): Bar Ai Cacciatori – Via Rasica 2, Tel.: +39 0342 820079 – direkt am Beginn des Anstiegs ins Valle di Rezzalo
- an der Variante in Bormio: Bormio Ski & Bike, via Stelvio, 19 und via Funivie, 27, Tel.: 0039-0342-911142 www.bormioskibike.com
- Tovo di Sant’Agata, Via Roma 66 – ca. 8 km von Grosio entfernt in Richtung Tirano, Telefon: +39 0342 770066 www.valtellinabike.com
Valtellina
- Grosio: Hotel Sassella, I-23033 Grosio, Via Roma 2 +39-0342-847272, super Küche, Wellness, sichere Bikegarage; www.hotelsassella.it
- Grosotto: Hotel Le Corti, I-23034 Grosotto, Via Patrioti 73, Tel.: +39-0342-848624 www.garnilecorti.it
- Sondalo-Bolladore: HOTEL DELLE ALPI 23035 Sondalo (SO), Via Bolladore, 19, Tel.: +39-0342-801412 (liegt an der Variante )
Bormio (an der Variante ab Torri di Fraele)
- Hotel Giardino, Via Per Piatta, 11, 23032 Bormio SO, Italien, Tel.: +39 0342 903132
- HOTEL Funivia, Via Funivia, 34, 23032 Bormio SO, Italien, Tel.: +39 0342 903242
- Ostello Alpino, Via Milano, 88, 23032 Bormio SO, Italien, Tel.: +39 0342 902712
Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen: Kontakt
4. Tag: Fast schon ein Ruhetag über den Passo Foppa/Mortirolo
Strecke: 46,4 km, 2130 hm
Grosio – Passo Foppa/Mortirolo – Col Carette – Vezza d’Oglio – Ponte di Legno – Pezzo
- 35 %: Straße
- 58 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 7 %: Feldweg, Schotter
- 0 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 04-EAR-Grosio-Carette-Pezzo.gpx
Achtung! Beim Anstieg von Grosio zum Passo Foppa müssen rund 1200 Höhenmeter ohne sichere Nachlademöglichkeit bewältigt werden. Darauf muss man sich einstellen. Wer Bedenken hat, kann sich einen Shuttle organisieren:
- Giordano Osmetti: sehr zuverlässig, spricht gut englisch: Phone +39 347 2590873
- https://www.facebook.com/tiranotaxi/
Die Hotels in Grosio und Grosotto (siehe 3. Tag) sind gerne bei der Organisation behilflich.
siehe auch Variante vom Passo Foppa/Mortirolo über Monno nach Vezza d’Oglio
Übersichtskarte
- schwarz: Hauptroute eMTB
- rot: leichtere Nebenrouten eMTB
- grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend

Höhenprofil

- Etappe endet in Pezzo, dort ist die Unterkunftskapazität begrenzt, ggf. in Ponte di Legno übernachten
- das ist sinnvoll, wenn man am nächsten Tag nicht der Hauptroute über die Alta Via Camuna folgen will oder kann (z.B. wegen schlechten Wetters)
Der Streckencheck am gestrigen Tag war erfolgreich. Wir nehmen einen schönen Weg durchs alte Grosio. Dieser führt uns unter Umgehung der Hauptstraße zum Passo Foppa/Mortirolo.
Die schmale Teerstraße verläuft im Wald und ist zwar steil, aber das juckt uns nicht. Der Akku wird bis zur Passhöhe reichen. Damals hieß er noch Passo della Foppa, darunter in Klammern Mortirolo (siehe Bild am Beginn des Tagesberichtes).
Der unterschiedliche Sprachgebrauch Mortirolo/Foppa ist verwirrend. De facto gibt es beide. Die Geschichte ist schnell erzählt.
Der Passo del Mortirolo liegt abseits der Straße, wenn man nach dem Passo della Foppa hinunter nach Monno fährt (siehe Variante an diesem Tag). Der eigentliche Straßenpass ist der Passo della Foppa. Der Hotelchef Jim Pini vom legendären „Hotel Sassella“ in Grosio hat mir die Zusammenhänge erklärt. Foppa ist, wie gesagt, der alte, richtige Name des Passes. Als der Giro d’Italia einige Male über diesen Pass führte, benutzte ein Reporter aus Unkenntnis den Namen des Passes Mortirolo, der Luftlinie keinen Kilometer entfernt liegt. Er ist nur auf einem Wanderweg zu erreichen. Ich habe es überprüft.

Das Schild ist da! Nur zu Fuß oder mit dem Mountainbike zu erreichen (Weg 435, ca. 500 m und 90 Höhenmeter oberhalb des Albergos Mortirolo).
Was der eine Reporter sagte, wurde von allen nachgeplappert. So bürgerte sich mit der Zeit der „falsche“ Name für den „richtigen“ Pass ein. Durch die offensichtlich starke normative Kraft des Faktischen ist der Name „Foppa“ inzwischen von den Schildern vor Ort verschwunden.
Allerdings gibt es auch eine Geschichte zum Namen des Passes von den Leuten aus dem Valcamonica. Das liegt von Grosio aus auf der anderen Seite. Sie sagten schon immer, dass sie zum Mortirolo gehen. Wir akzeptieren das als guten Kompromiss und verwenden je nach Lust und Laune beide Bezeichnungen.
Auf dem Weg zur Passhöhe begegnet uns kaum ein Fahrzeug.
Inzwischen hat der Passo del Mortirolo aufgerüstet. Es gibt einen Container mit Möglichkeit zum Waschen, Umziehen und Aufwärmen.

Ohne eine Selfie Point geht heutzutage gar nichts mehr.

Davor befindet sich ein stabiler Pflock, auf dem man ein Smartphone in der richtigen Höhe abstellen kann, damit das Selfie gelingt. Eine Rastmöglichkeit gibt es im Albergo Mortirolo, das etwas unterhalb der Passhöhe liegt.

Bei unserer ersten Befahrung gab es die Ladestation noch nicht. Verlassen sollte man sich nicht darauf, dass sie funktioniert. Wir haben damals zum Nachladen eine Rast im Albergo Mortirolo genutzt.

Zur Hauptroute über den Col Carette nach Vezza d’Oglio muss man ein paar dutzend Meter zurück zum Abzweig der Almstraße fahren.
Die Strecke ist einfach und landschaftlich sehr reizvoll.
Bei gutem Wetter empfiehlt sich am Col Carette ein kurzer Abstecher über einen alten Militärweg zum Pianaccio.
Dort hat man eine fantastische Rundsicht zum Passo Tonale, der Adamello-Presanella-Gruppe und hinunter ins Valcamonica.
Die Abfahrt vom Col Carette erfolgt zunächst auf einer geteerten Almstraße.
Später folgen Abschnitte auf Schotter und Waschbeton, die einige steile Bergabpassagen enthalten.
Den Talgrund erreicht man in Vezza d’Oglio.

Der Radweg im Valcamonica schlängelt sich rechts an der Waldkante entlang. Der Einschnitt im Hintergrund links ist der Passo Tonale. In Vezza d’Oglio besteht die Möglichkeit für eine Rast.
Mit Pause oder ohne – wir wechseln nun auf den Radweg, der nach Ponte di Legno führt. Wir machen einen kleinen Abstecher zum Hotel Raggio di Luce. Das dient als Ziel für die Fahrer der Variante über Monno, insbesondere für diejenigen, die am nächsten Tag direkt zum Passo Tonale fahren.

Carla, die Hotelchefin, spricht so rasend schnell Deutsch wie ihre Muttersprache Italienisch. Ich bin jedes Mal aufs Neue fasziniert. Das blitzsaubere Hotel liegt in ruhiger Lage etwas oberhalb von Ponte di Legno. Wer hier Station macht, hat bei dieser kurzen Etappe ausreichend Zeit für einen Stadtbummel.
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Wir fahren heute weiter bis Pezzo ins „Da Giusy“.
Das verträumte Dorf ist der perfekte Ort, um am nächsten Tag ein weiteres Highlight dieser eMTB-Transalp in Angriff zu nehmen – die Alta Via Camuna.
Passo Foppa/Mortirolo über Monno ins Valcamonica, Etappenende in Ponte di Legno
- eigentlich gibt es keinen Grund außer Wettersturz und/oder Dauerregen, ab Albergo Mortirolo auf die Variante auszuweichen
- die Strecke verläuft bergab auf der Straße über Monno ins Valcamonica
- nach einem kurzen Stück auf der Staatsstraße SS 42 (ca. 1 km) geht es ab Incudine auf dem Radweg weiter in Richtung Ponte di Legno
- in Vezza d’Oglio trifft man wieder auf die Hauptroute
- Route endet am Hotel Raggio di Luce oberhalb von Ponte di Legno (siehe Übernachtungstipps)
- Verlängerung nach Pezzo ist möglich und ggf. sinnvoll, wenn man am 5. Tag die Hauptroute über die Alta Via Camuna fahren möchte (zusätzlich 6 km und 360 Höhenmeter)
GPS-Track: 04-EAR-var-Raggio-di-Luce-Pezzo.gpx
Strecke: 41,4 km, 1588 hm
Grosio – Passo Foppa/Mortirolo – Monno – Incudine – Vezza d’Oglio – Ponte di Legno
- 64 %: Straße
- 34 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 0%: Feldweg, Schotter
- 0 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 04-EAR-Var-Grosio-Monno-PdLegno.gpx
Höhenprofil
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Zur Sicherheit nochmals der Hinweis:
Beim Anstieg von Grosio zum Passo Foppa müssen rund 1200 Höhenmeter ohne sichere Nachlademöglichkeit bewältigt werden. Darauf muss man sich einstellen. Wer Bedenken hat, kann sich einen Shuttle organisieren:
- Giordano Osmetti: sehr zuverlässig, spricht gut englisch: Phone +39 347 2590873
- https://www.facebook.com/pages/TAXI-Driver-NCC-BIKE-Shuttle/1434159493507151
Die Hotels in Grosio und Grosotto (siehe 3. Tag) sind gerne bei der Organisation behilflich.
Einkehrtipps mit sicherer Nachlademöglichkeit
- Albergo Mortirolo (ca. 1 km nach Passhöhe, bis dorthin nur abwärts), Telefon: +39 0364 71163 www.passomortirolo.com
- Vezza d’Oglio: Bar direkt im Ortszentrum Nähe der Kirche
- Coatti Moto @ Bike: 25050 Temu, Via Val d’Avio, Tel.:+39 0364 94364 www.coattimotoebike.it
- Pezzo: „Da Giusy“ mit 3 Zimmern, in denen bis zu 14 Biker übernachten können. Im „Da Giusy“ kann man am Abend essen. Sehr gute Küche.
Loc. Pezzo di Pontedilegno, Via Ercavallo 39 – Tel: +39 0364 92153 - Ponte di Legno: Hotel Raggio di Luce, Chefin Carla spricht perfekt deutsch, sichere Bikegarage mit Waschmöglichkeit, Wäscheservice auf Anfrage
25050 Temu, Via Valeriana 46 – loc. Plazza (Vorort von Ponte di Legno)
Tel. +39 0364 900852 – mobil. +39 338 1140510
Auf Anfrage bereitet Carla gerne ein Abendessen mit Produkten aus der Region und aus ihrem Bio-Garten direkt am Haus zu (siehe folgende Bilder).
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
Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen: Kontakt
5. Tag: Königsetappe auf der Alta Via Camuna mit Gletscherblick
Strecke: 64,3 km, 2201 hm
Pezzo – Case di Viso – Alta Via Camuna – Passo Tonale – Vermiglio – Fucine – Mezzana – Dimaro – Madonna di Campiglio
- 8 %: Straße
- 28 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 47 %: Feldweg, Schotter
- 17 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 05-EAR-Pezzo-AVCamuna-Madonna.gpx
- GPS-Track: 05-EAR-var-Tonale-direkt.gpx
- GPS-Track: 05-EAR-var-EinfahrtStrasse-Madonna.gpx
siehe auch Variante zum und am Passo Tonale
- GPS-Track: 05-EAR-Var-PdLegno-Tonale-Madonna.gpx
- GPS-Track: 05-EAR-var-Pezzo-Tonalina.gpx
Übersichtskarte
- schwarz: Hauptroute eMTB
- rot: leichtere Nebenrouten eMTB
- grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend

Höhenprofil

- falls man die Alta Via Camuna auslassen muss:
– es gibt eine direkte Querverbindung von Pezzo zur Variante
– über die Tonalina zur Straße zum Passo Tonale
GPS-Track: 05-EAR-var-Pezzo-Tonalina.gpx - falls man von der Alta Via Camuna nicht zum Passo Tonale abfahren möchte:
– es gibt eine direkte Querverbindung
siehe GPS-Track: 05-EAR-var-Tonale-direkt.gpx - meine Empfehlung ist auf jeden Fall eine Rast mit Möglichkeit zum Nachladen am Passo Tonale
- am Pass direkter Wechsel auf die Variante möglich, erreicht Hauptroute wieder in Fucine (Radweg im Val di Sole)
- das letzte Teilstück von der Groste-Seilbahn nach Madonna di Campiglio verläuft im Wald auf der Winterskipiste, wobei Querrinnen zu überqueren sind, die mit Wasser gefüllt sein können
- Abfahrt nach Madonna ist ab Groste-Seilbahn auch auf Straße möglich:
– die Einfahrt ins Ortszentrum ist am zweiten Kreisverkehr etwas verwirrend, hilfreich ist der
GPS-Track: 05-EAR-var-EinfahrtStrasse-Madonna.gpx
Welch eine grandiose Etappe heute auf uns wartet, wusste ich schon seit meiner ersten Befahrung der Alta Via Camuna. Den Tipp hatte ich von meinem Freund Tomek (www.transalp.pl). Er hatte mir von der fantastischen Sicht auf die vergletscherte Adamello-Presanella-Alpen vorgeschwärmt. Er hat so was von Recht.
Schon die Auffahrt auf der sonst sehr zähen Militärpiste in Richtung der Montozzo-Scharte ist mit dem eMTB ein Vergnügen. Ich habe mir das verdient, so oft wie ich da mit schweren Rucksack auf dem Kreuz hinauf geschlichen bin. Mental geht das gar nicht so schnell aus meinem Kopf heraus. Es war eine meiner Hass-Auffahrten. Philipp hat dieses „Problem“ nicht.
Los geht es mit der Fahrt nach Case di Viso. Man sieht schon die vielen Serpentinen, die sich den Berg hinaufziehen.
Schnell gewinnen wir an Höhe.
Wir genießen die Fahrt bis knapp unter die Bozzi-Hütte, die noch knapp 100 Höhenmeter weiter oben liegt.
Den Abstecher zu Bozzi-Hütte schenken wir uns. Der Traumtrail auf der Alta Via Camuna beginnt. Gleichzeitig haben wir damit den höchsten Punkt der Tour bei knapp unter 2400 Metern erreicht.
Zunächst geht es rasant abwärts. Die ehemalige Militärpiste ist im ersten Teil noch etwas ruppig, wird dann aber zu einem natürlichen Flowtrail vom Feinsten, der sich am Berghang entlang schlängelt. Immer wieder gewürzt mit tollen Ausblicken ins Tal und auf die gegenüberliegenden Gletschergipfel. Einfach traumhaft.
Nach einem Gegenanstieg, der bis auf ein kurzes Stück von vielleicht 5 Höhenmetern komplett fahrbar ist, kommt langsam die Adamello-Pressanella-Gruppe ins Blickfeld.
Damals verlief die Frontlinie zwischen Italien und Österreich-Ungarn am Passo Tonale.
Nun gilt es, eine steile Bergabpassage zu bewältigen (ca. 100 Tiefenmeter).
Der Pfad neigt an dieser Stelle zum Auswaschen und kann gelegentlich eine tiefe Rinne sein. Also Augen auf und Vorsicht walten lassen. Danach geht es entspannter weiter. Eindrucksvoll bleibt die Strecke allemal.
Später warten auf der herrlichen Panoramastrecke noch zwei steile Rampen mit jeweils ca. 10-15 Höhenmetern darauf, dem eMTB und dem Fahrer seine Grenzen aufzuzeigen. Kurzes Schieben ist hier kein Problem: Gegebenenfalls sollte man sich vor einer solchen Alpentour mit der Bedienung einer Schiebehilfe vertraut gemacht haben.
Schließlich fahren wir zum Passo Tonale ab.
Am Passo Tonale mündet die Variante von Ponte di Legno ein. Die gibt es nicht ohne Grund, denn Schnee im Hochgebirge ist im Sommer immer möglich, wie das folgende Bild zeigt. Nun ist es an der Zeit für eine ausgiebige Pause, um die Eindrücke zu verarbeiten und die Batterien – auch die mentalen im Kopf – wieder aufzuladen.
Die Hauptroute bleibt ein Highlight und führt nach kurzem Gegenanstieg als tolle Panoramastrecke ins Val di Sole.
In Fucine mündet die Variante ein, die der normalen Albrecht-Route entspricht. Den Radweg im Val di Sole rollen wir durch bis nach Dimaro. Das ist eine Strecke zum Erholen.
In Dimaro beginnt der finale Anstieg entlang der Brenta nach Madonna di Campiglio. Ausdrücklicher Tipp: Rast in Dimaro am B&B Jolly (liegt direkt am Weg) mit Möglichkeit zum Nachladen der Batterie. Dabei kann man eine Kleinigkeit essen.
Die restlichen 900 Höhenmeter nach Madonna fliegt man danach hoch.
Die Strecke verläuft über einige hundert Höhenmeter im Wald entlang der Brenta. Dann öffnet sich das Gelände.
Am Waldrand verläuft die Schotterpiste der Auffahrt. Am Golfplatz ist es geschafft. Es geht nur noch abwärts!
Wir schlagen im Hotel Arnica auf – mitten im Zentrum von Madonna di Campiglio. Den Hotelchef Matteo kenne ich schon lange. Inzwischen verbindet uns eine herzliche Freundschaft. Er ist meine Route seinerzeit nachgefahren. Als er auf der Suche nach Transalp-Infos auf englisch war, ist er über meine Website gestolpert. So klein ist die Welt.
Meine Albrecht-Route ist inzwischen in Madonna di Campiglio im Sommergeschäft ein schöner Nebenerwerb.
Zum Abendessen gehen wir nur einmal quer über die Piazza ins Hotel Ariston, das von Matteos Schwester geführt wird. Sie ist ganz begeistert davon, als sie hört, dass wir diese Transalp mit einem eMTB fahren. Sie hat sich mal eins ausgeliehen und kann nachvollziehen, welchen Spaß so eine Tour macht.
- in Pezzo ist ein Wechsel von der Hauptroute zur Variante möglich
GPS-Track: 05-EAR-var-Pezzo-Tonalina.gpx - ansonsten startet die Variante in Ponte di Legno am Hotel Raggio di Luce und verläuft dann auf dem Radweg Val Sozzine
- dabei passiert man direkt die Seilbahn zum Passo Tonale (geöffnet Anfang Juni bis Anfang September, nimmt Fahrräder mit)
- am Val Sozzine muss man auf die Staatsstraße SS 42 wechseln (während der Hauptferienzeit im August u.U. starker Verkehr – ggf. Seilbahn nutzen)
- ca. 200 m nach dem Hotel La Roccia verlässt man die Staatsstraße, die hier in einer Linkskurve weiter verläuft
- hier befindet man sich in der Nähe der Mittelstation der Seilbahn von Ponte di Legno zum Passo Tonale (Einstieg in die Seilbahn möglich)
- Variante verläuft nun geradeaus und bergauf auf einem geteerten Radweg bis zum Hotel Bezzi an der Staatsstraße zum Passo Tonale
- hier überquert man die SS 42 und weiter geht es auf dem Radweg bis zum Liftparkplatz schon auf dem Tonale-Plateau
- am Passo Tonale kann man auf die Hauptroute wechseln – das ist meine Empfehlung bei gutem Wetter
- ansonsten verläuft die Variante wie klassische Albrecht-Route bis Fucine
Strecke: 59,1 km, 1861 hm
Ponte di Legno – Passo Tonale – Baita Velon – Fucine – Mezzana – Dimaro – Madonna di Campiglio
- 16 %: Straße
- 42 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 40 %: Feldweg, Schotter
- 2 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 05-EAR-Var-PdLegno-Tonale-Madonna.gpx
Höhenprofil
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Am Ortsausgang von Ponte di Legno beginnt bei der Variante die Auffahrt zum Passo Tonale, zunächst ein Stück auf der Straße.

Passo Tonale: bei Wettersturz/Dauerregen kann man leicht die Staatsstraße hinab rollen bis Fucine. Verfahren ist nicht möglich, ggf. viel Autoverkehr.
Einkehrtipps mit sicherer Nachlademöglichkeit
- Case di Viso: Bar Ercavallo
- Passo Tonale: eine Vielzahl von Bars direkt an der Passstraße, zum Beispiel: Bar Ristorante Rododendro, Via Case Sparse 71, Tel: +39 0364 900259 – freies WLAN
- Dimaro: Hotel „Serena „, Tel.: 0039-0463-974974 – I-38025 Dimaro, Via Gole 90, sehr gute Zimmer, hervorragendes Essen: www.serena-hotel.com
- B&B Jolly: 0039-0463-974206, Via Gole 154, www.jollydimaro.it
- zwischen Ponte di Legno und Madonna di Campiglio sind keine zuverlässigen Standorte bekannt
- ggf. am Bikeverleih an der Seilbahn in Daolasa (kurz vor Dimaro)
Übernachtungstipp am Passo Tonale
- Hotel delle Alpi: Via Circonvallazione, 20, 38029 Passo del Tonale, Telefon: +39 0364 903919
Übernachtungstipps in Madonna di Campiglio
- Hotel Arnica 38086 Madonna di Campiglio, Via Cima Tosa 32 – Tel.: 0039-0465-442227 – mitten im Zentrum, Abendessen und Unterkunft auch im Hotel Ariston gleich gegenüber
- Hotel Vidi Madonna di Campiglio, Via Cima Tosa, 50, – Tel: 0039-0465-443344 – Bed & Breakfast, mit Sauna und Restaurant, zentral gelegen, Supermarkt in der Nähe. Sonderpreis für Biker, Garage, Möglichkeit für Reparaturen und Bikewäsche, Wäscheservice für Bikeklamotten
- Garni dello Sportivo Madonna di Campiglio, Via Pradalago, 29 – Tel.: 0039-0465-441101
Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen: Kontakt
6. Tag: Tolles Finale zum Gardasee
Strecke: 68,9 km, 1303 hm
Madonna di Campiglio – Val d’Agola – Passo Bregn de l’Ors – Val d’Algone – Stenico – Ponte Arche – Passo Ballino – Tennosee – Riva – Torbole
- 20 %: Straße
- 37 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 39 %: Feldweg, Schotter
- 4 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 06-EAR-Madonna-LagoAgola-Gardasee.gpx
- GPS-Track: 06-EAR-Var-Notausgang-ValAgola.gpx
siehe auch Variante über Pinzolo und Val Rendena
- GPS-Track: 06-EAR-Var-Madonna-Pinzolo-Gardasee.gpx
Übersichtskarte
- schwarz: Hauptroute eMTB
- rot: leichtere Nebenrouten eMTB
- grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend

Höhenprofil

- wenn sich bei nassen Wetterbedingungen erst am Schlussanstieg herausstellen sollte, dass der Bärenpass nicht bezwungen werden kann, ist das kein Beinbruch
- einfach umdrehen, das Tal hinaus rollen und auf einem kurzen Verbindungsweg (ca. 1,5 km) erreicht man bei San Antonio di Mavignola die Variante nach Pinzolo
GPS-Track: 06-EAR-Var-Notausgang-ValAgola.gpx - Einmündung der Variante am Talausgang des Val Algone
- ggf. kann man sich am Tennosee überlegen, noch die Variante über Campi, Pinza und Bastione dranzuhängen – siehe Albrecht-Route v2 – 7. Tag
Zuerst dachte ich, dass der Weg der klassischen Albrecht-Route über den Lago d’Agola und den Bärenpass nicht für ein eMTB geeignet sei. Einige stark verblockte Trailabschnitte und eine straffe Schiebepassage über eine Wiese am Fuße des Passes waren oft genug Scharfrichter bei meinen zurückliegenden Transalps. Doch dann hörte ich zuverlässige Berichte, dass es möglich sein soll. Es darf nur nicht zu nass sein und eine Schiebehilfe am eMTB vorhanden sein. Also habe ich das vor meiner gemeinsamen Befahrung mit Philipp zunächst alleine ausprobiert. In der Tat: bei trockenen Bedingungen ist es relativ einfach. Die Wiese konnte ich bis zum Trailbeginn komplett fahren. Im Trail musste ich nur ein paar Male das eMTB über kleine Stufen bzw. Wurzeln heben. Dazwischen waren wieder Trailabschnitte fahrbar, die man mit einem normalen MTB beim besten Willen nicht fahren kann. Ein wenig unflüssig ist die Passage schon, aber bei weitem nicht so schwierig wie gedacht. Also war dieser Abschnitt nun fester Bestandteil der Hauptroute, zumindest in meinem Kopf. Ich war auf Philipps Meinung gespannt.
Nach dem schönen Auftakt mit der Strecke über den Wasserfall Cascata di Mezzo erreichen wir zügig das Val d’Agola.
Bei der Auffahrt zum Lago d’Agola überholen wir eine Unmenge von Transalplern. Ein Nadelöhr ist es nicht, aber es führen schon einige Routen hier zusammen, die den Gardasee als Ziel haben.
Weiter geht es am Seeufer entlang bis zur charakteristischen Baumwurzel – ein beliebtes Fotomotov.
Am Ende des Sees beginnt eigentlich ein verblockter Trail. Philipp war vor ein paar Wochen zum Wandern hier und meint, dass man den leicht vermeiden kann. Man fährt noch ein Stück auf dem Seerundweg weiter und erreicht einen Wiesentrail. Der erreicht oberhalb der verblockten Passage den alten Weg. Gesagt, getan – Volltreffer! Wieder ein Stück optimiert.
Philipp tut sich an den wenigen Schiebepassagen etwas schwerer als ich.
Die letzten Meter zum Pass lassen sich auf dem Wiesenpfad mit dem eMTB auf jeden Fall fahren.
Am Pass angelangt, sind wir beide der Meinung, dieser Übergang muss Teil der Hauptroute sein, obwohl es der schwerste Abschnitt ist. Aber am letzten Tag geht das schon.
Das Traumziel Gardasee rückt schnell näher.


Nach der Senke zum Passo del Gotro erreichen wir schnell die Malga Movlina und sind in Windeseile beim Albergo Brenta.
Das Tal hinunter gerollt und zügig geht es nach Stenico. Diesmal stört der obligatorische Gegenwind gar nicht. Geschwind erreichen wir Ponte Arche. Auch die Fahrt auf schönen Nebenwegen zum Passo Ballino dauert nicht lange.
Am Passo del Ballino liegen wir gut in der Zeit. Deshalb entschließen wir uns, noch die v2-Variante der Albrecht-Route zum Tennosee mitzunehmen. Der Gegenanstieg schreckt uns nicht, nur den mittleren verblockten Trailabschnitt lassen wir weg. Schließlich liegt uns der Tennosee türkisblau schimmernd zu Füßen.
Das Panorama ist überwältigend.
Noch ein kleines Stück weiter und wir erhaschen den ersten Blick zum Gardasee.
Es ist immer wieder ein wunderbares Gefühl für mich und zum ersten Mal auch für Philipp. Wir passieren kurz darauf den Ort, der dem Tennosee seinen Namen gab.
Ich überlege mir den schönsten Mix aus all den Abfahrtsvarianten. Schließlich sind wir in Riva.
Wir werden uns die Triumphfahrt entlang des Ufers hinüber nach Torbole nicht entgehen lassen. Auch wenn es im Hochsommer aufgrund der vielen Menschenmassen etwas länger dauern kann, lassen wir uns nicht hetzen.
Der Radweg von Riva nach Torbole verläuft direkt am Ufer des Gardasees – nicht immer ist es so ruhig wie hier.
Es ist nicht mehr weit.
Weiter geht es am Seeufer entlang. Schließlich erreichen wir „meinen“ obligatorischen Endpunkt aller Transalps am Gardasee – die Strandbar in Torbole. Jetzt ist ein Standbild erlaubt.
Wir sind beide glücklich und schwer beeindruckt. Irgendwie ist uns beiden nach einer Wiederholung. Es wäre noch beeindruckender für uns, da wir beide wissen, das es geht und wie es geht.
Durch das Val Rendana

- sollte eigentlich nur gefahren werden, wenn das Wetter grottenschlecht ist oder man Probleme hat
- trifft auf die Hauptroute am Talausgang des Val Algone
- verlässt Hauptroute wieder in Ballino: Abfahrt auf Straße zum Tenno-See
- trifft in Ville del Monte wieder mit Hauptroute zusammen
- alternativ kann man ab dem Hotel am Tennosee auf der Nebenstrecke über Pranzo leicht abrollen (dazu braucht es keinen GPS-Track)
– kurz nach Pranzo stößt man auf die Hauptroute - ab Stenico lässt sich die entsprechende Variante der klassischen Albrecht-Route entlang der Sarca einbauen
– über Villa Banale, Sarche, Dro, Arco: siehe Variante Albrecht-Route am 7. Tag
Strecke: 76 km, 725 hm
Madonna di Campiglio – Pinzolo – Tione di Trento – Stenico – Ponte Arche – Passo Ballino – Tennosee – Riva – Torbole
- 27 %: Straße
- 59 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 13 %: Feldweg, Schotter
- 1 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 06-EAR-Var-Madonna-Pinzolo-Gardasee.gpx
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Einkehrtipps mit sicherer Nachlademöglichkeit
- Albergo Brenta, Tel: 0039-0465-322350 www.albergobrenta.it
- Stenico: diverse Bars
- Ponte Arche: diverse Bars
- Torbole: Carpentari Bike Shop: 38069 Torbole sul Garda, Via Matteotti, 95 – Tel.: +39 0464 505500 www.carpentari.com
- Hotel Villa Stella, Via Strada Granda, 104, 38069 Torbole TN, Italien, Tel.: + 39 0464 505354
- Aktivhotel Santalucia Via Santa Lucia 6, (Gps Via Pontalti), I-38069 TORBOLE SUL GARDA (TN), Tel.: 0039-0464-505140, www.aktivhotel.it
- Tonelli-Hotels in Riva und Nago: www.tonellihotels.com
Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen: Kontakt

Die Albrecht-Route für normale Mountainbikes ist bereits ein Klassiker. Auch diese Transalp für eMTB ist inzwischen einer geworden. Nach meinem heutigen Empfinden ist der Erlebniswert deutlich höher, weil man nicht so sehr an die Grenzen der körperlichen Leistung geführt wird. Es bleibt mehr Raum für den Blick in die Berge und das, was sich am Wegesrand abspielt. Unterschätzen darf man die Anforderungen trotz Motorunterstützung allerdings nicht. Eine ausreichende Vorbereitung ist genauso wichtig wie bei einer Transalp mit einem normalen MTB. Man muss mit dem spezifischen Handling eines eMTB vertraut sein. Ausgedehnte Tagestouren abseits befestigter Straßen sind eine gute Vorbereitung. Ein spezielles Fahrtechniktraining kann nicht schaden.
Ich kann es nicht oft genug sagen: hat jemand schon keinen Spaß daran, auf Schotterpisten oder leichten Trails mit einem normalen Mountainbike zu fahren, dann wird es mit einem eMTB nichts bei dieser Transalp.
Ganz klare Aussage: diese Transalp wurde für Mountainbikes entwickelt, was eMTB einschließt. Es ist keine Tour für Trekking- oder Citybikes, insbesondere nicht für solche mit schmalen Reifen. Während meiner Recherchen habe ich oft beobachtet, was passiert, wenn Menschen jeden Alters und ohne Erfahrung im Mountainbiken plötzlich denken, dass sie mit einem E-Bike in die Berge fahren können.
Das mag auf leichten Schotterpisten bergauf noch funktionieren. Bergab gehen die Probleme richtig los. Oft genug wird mangels fehlender Fahrtechnik und Fähigkeiten zum dosierten Bremsen stundenlang bergab geschoben. Dabei kommt keine Freude auf.
- Ja, es ist eine Transalp für Mountainbikes.
- Ja, sie ist für eMTB geeignet.
- Ja, es ist eine tolle, landschaftlich überragende Transalp, die in hochalpine Regionen führt.
Gleichzeitig ist es eine nahezu komplett fahrbare Transalp auch für normale Mountainbikes. Die Route ist eine ideale Ergänzung zur Albrecht-Route mit leichten Varianten (z.B. als Ausweichmöglichkeit bei Schneefall auf dem Fimberpass).
Und noch einmal:
- Nein, sie ist auf keinen Fall geeignet für eBikes, die keine Mountainbikes sind.
- Nein, sie ist auf keinen Fall geeignet für Radfahrer, die keinerlei Erfahrung mit dem Fahren im Gelände haben.
- Nein, sie ist auf keinen Fall geeignet für Radfahrer, die keine Schotterpisten, geschweige denn Trails bergab fahren können und/oder wollen.
Es war Zufall, dass wir die Albrecht-Route für eMTB mit Bikes gefahren sind, die mit einem Bosch-Motor ausgestattet sind. Das sagt nichts über die Qualität dieses oder anderer Systeme aus. Die damals üblichen Akkus mit einer Kapazität von 500 Wh ließen unter idealen Bedingungen Fahrleistungen von deutlich über 1200 Höhenmetern im Anstieg zu. Der längste Anstieg ohne sichere Nachlademöglichkeit ist die Strecke von Grosio zum Passo Foppa/Mortirolo (siehe 4. Tag). Das sind gut 1200 Höhenmeter. Die muss man schaffen, wenn man neben dem normalen Inhalt des Rucksacks nur noch zusätzlich ein Ladegerät mit sich führen will. Das Standard-Ladegerät wiegt bei BOSCH ca. 740 Gramm und hat einen EURO-Stecker. Der funktioniert in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien ohne zusätzlichen Adapter. Mittlerweile gibt es ein kompakteres Ladegerät, das nur ca. 550 Gramm wiegt (das Laden dauert aber viel länger).
Inzwischen gibt es Akkus mit deutlich mehr Kapazität und Dual-Akku-Systeme, so dass sich die Situation noch entspannter darstellt. Wie das mit anderen Motoren funktioniert, muss man ausprobieren. Es ist eine enorme Vielfalt der Entwicklungen auf dem zu Markt beobachten. Ich bin auf der Basis meiner langjährigen Erfahrungen gerne bereit, das professionell auszuprobieren und unter realen Bedingungen zu testen. Das ist authentischer als Testberichte in Hochglanz-Magazinen. Diese liefern meist nur einen Kurzeindruck und resultieren nicht aus dem Dauereinsatz. Hersteller von eMTB können sich bewerben, um ihr eMTB auf dieser Route zu präsentieren. Kontaktaufnahme über die Angaben im Impressum.
Gemeinsam mit Kurt Müller-Wissmath habe ich die erste Erkundungstour zu einer eMTB-Transalp auf der Albrecht-Route bereits im Jahr 2014 unternommen (siehe das Bild bei unserer Ankunft in Riva am Gardasee). Die Erfahrungen aus dieser Tour waren sehr hilfreich, um die einzelnen Etappen zu planen und zu verifizieren. Danke für deine kritischen, aber stets hilfreichen Ratschläge, die immer mit einer Prise Humor gewürzt waren. Danke, dass ich von deiner Erfahrung und deiner Lebensweisheit lernen konnte!
Danke an Philipp Petermann für die verlässliche, harmonische Begleitung auf dieser und anderen Touren und deinen fotografischen Input als Modell und Fotograf.
Ich danke meiner Frau Simi, die mich immer wieder ziehen lässt. Mit ihrem neuen eMTB kann sie nun endlich auch mit mir unterwegs sein.
Danke an meine vielen Freunde, die ich in den Alpen gefunden habe. Stellvertretend sei hier Alessandro Baretto genannt, den ich während einer Transalp am schicksalsschweren 11. September 2001 kennenlernte.
Danke an alle jene, die mit Begeisterung die Albrecht-Route fahren und gefahren sind. Sie tragen dazu bei, dass ich das seltene Glück habe, meine Träume und Ideen leben zu können! Diese Chance hat man wohl nur einmal im Leben! Egal, was noch kommt, das ist es wert!
Danke für exzellenten Service, Wartung und Betreuung an:
Hier stelle ich aktuelle Videos vor, die geeeignet sind, sich einen Eindruck von der Strecke zu verschaffen. Wer sein Video hier veröffentlichen möchte, kann sich gerne bei mir melden – siehe Kontakt.
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Einen sehr guten Überblick über die Strecke gewinnt ihr hier:
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Rückreise, Shuttle, Gepäcktransport
Wenn man die Alpen mit dem Fahrrad überquert hat, kann man auch die Rückfahrt per Rad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln organisieren. Das klappt mit Regionalzügen ohne Voranmeldung. Man muss nur etwas Geduld und Zeit mitbringen. Aber warum nicht, wenn man die Rückreise als Teil des Urlaubs auffasst? Entschleunigung ist das Motto – das passt doch perfekt auf diese Form des Reisens.
Konkret sieht die Rückfahrt so aus:
Strecke mit dem Fahrrad in zwei Abschnitten:
- ca. 60 km, ca. 300 hm
Mit dem Rad von Torbole nach Rovereto
- Torbole – Nago – Mori – Rovereto Bhf
- ca. 20 km, ca. 300 hm
- Radweg ist sehr gut ausgeschildert und nicht zu verfehlen
- GPS-Track: Radweg-Torbole-Rovereto.gpx
- Download: hier klicken
Übersichtskarte Radweg Torbole – Rovereto
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Mit dem Zug von Rovereto zum Brenner
- mit Regionalzug bis Brenner (keine Reservierung notwendig)
- rechtzeitiges Erscheinen am Bahnhof sinnvoll
- ggf. Umsteigen in Bozen
Mit Rad vom Brenner nach Innsbruck
- Brenner – Gries am Brenner – Steinach a. B. – Matrei – Innsbruck
- ca. 39 km, ca. 10 hm
- GPS-Track: Brenner-Innsbruck.gpx
- Download: hier klicken
- bei schlechtem Wetter mit Regionalzug bis Innsbruck
Übersichtskarte Brenner – Innsbruck
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Von Innsbruck nach Hause
- per Regionalzug z.B. Innsbruck – Garmisch – München oder Innsbruck – Kufstein – München
- per Regionalexpress oder ICE weiter nach Hause
Mit dem Zug zurück macht diese Reise rund. Es muss ja nicht gleich der Orient-Express sein.
Einfach ist es nicht!
In Regionalzügen braucht man in Italien, Österreich und Deutschland keine Reservierungen. Man ist dadurch flexibel, muss aber immer einen Plan B einkalkulieren, wenn es mal nicht wie gewünscht klappt. Eine kurzfristige Reservierung für Schnellzüge nach Innsbruck oder München zu ergattern, ist in der Sommersaion praktisch aussichtslos, weil es viel zu wenige Kapazitäten gibt. Soviel zum Thema nachhaltige Verkehrswende.
In der Schweiz ist man sehr viel weiter, wie man am Beispiel eines Großraumwaggons nur für Fahrradtransport sieht: hier in der Rhätischen Bahn.

Shuttle, Gepäck
Folgende deutschsprachige Anbieter organisieren einen Rücktransport vom Gardasee und auf Anfrage ggf. einen individuellen Gepäcktransport entlang der Strecke der Albrecht-Route:
- www.bikeshuttle.it: mit Sitz in Südtirol – Tel: 0039-320-3114552
- www.bikeshuttle.at: mit Sitz in Nauders am Reschenpass, TRANSALP-HOTLINE: 0043-664-1217050
Ein besonders toller Service wird hier angeboten.
PKW-Überführung vom Start- zum Zielort: www.transalp-shuttle.com Tel: 0043-676-6877008
Das klappt bestens, wie ich selber mehrfach erleben durfte. Rechtzeitige Anmeldung ist sinnvoll, in der Sommersaison sind sie schnell ausgebucht.
Außerdem gibt es direkt vor Ort in Torbole folgenden Anbieter:
- Shuttle Express Andre Conti (spricht sehr gut deutsch) – Kleinbus für 8 Personen mit Klimaanlage, auch Transalpshuttle.
Sitz: Torbole sul Garda – Tel.: +39 329 1635392
Vorsicht bei preisgünstigen Shuttleanbietern!
Man sollte sich im Vorfeld über die Modalitäten, Fahrzeuge und Ziele erkundigen.
Rückmeldungen zur Albrecht-Route eMTB sind auf dieser separaten Seite.
Weiter, höher, intensiver…
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Die Albrecht-Route hat sich zum Dauerbrenner in der Transalpszene entwickelt. Aus vielen Rückmeldungen weiß ich, dass manche die Route mit ihren verschiedenen Varianten oft mehrfach befahren. Diese „Wiederholungstäter“ erfreuen sich daran, dass die Albrecht-Route erprobt und ausgereift ist. Was liegt also näher, als zusätzliche Möglichkeiten zur Erweiterung der Route vorzustellen? Dazu habe ich intensiv recherchiert und stelle eine XXL-Route vor.
Erweiterungen XXL

Detailliert wird die XXL-Route hier präsentiert. Lasst euch inspirieren!

- Posso usare la presa per la batteria? – Darf ich bitte die Steckdose für die Batterie benutzen?
- Grazie mille, molto gentile! – Vielen Dank, sehr freundlich!