Tourbericht
"Und am Ende sind es nicht die Jahre in deinem Leben, die zählen. Es ist das Leben in deinen Jahren."
Abraham Lincoln (1809-1865)
Vorbemerkung: Diesen Originalbericht habe ich kurz nach der "Erstbefahrung" der Albrecht-Route geschrieben. Ich habe ihn soweit als möglich unverändert gelassen. Das hat einerseits historische Gründe. Andererseits spiegelt er den Geist der Albrecht-Route nach meinem Empfinden gut wider.
Auch die Fotos stammen überwiegend von der ersten Befahrung. Ich habe sie nur sparsam ergänzt an den Stellen, wo ich kein oder deutlich besseres Bildmaterial zur Verfügung hatte.
Prolog
Meine erste Transalp fuhr ich im Jahre 1994. Danach kamen Jahre des Ausprobierens, des Suchens nach einer optimalen Route. Seit dem Jahr 2000 bin ich auf der richtigen Fährte, Jahr für Jahr, Tour für Tour. 4 Jahre später - im September 2004 - bin ich endlich zufrieden. Alles passt zusammen. Die Strecke, die Truppe und auch das Wetter; es spielt mit. 7 Tage Sonnenschein, stahlblauer Himmel und nicht zu heiß; besser kann es gar nicht sein. Ich hatte mich im Vorfeld mit einem Augenzwinkern sogar an den Mondphasen orientiert, um den richtigen Zeitpunkt für die Transalp festzulegen. Wir sind am Ende einer Vollmondphase losgefahren, da ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass es eine Schönwetterphase wird. In die Route habe ich schließlich alle Highlights einbauen können, die ich in den letzten Jahren erfahren habe. Viele Mountainbiker haben inzwischen Anregungen aus meinen Tourberichten aufgegriffen und sind verschiedene Varianten meiner Transalps ab Garmisch nachgefahren. Rückmeldungen aus dem Internet und aus den Hotels an den Etappenorten bestätigen mir das immer wieder. Zuerst war ich schon erstaunt über solch eine Resonanz, dann natürlich erfreut, dass so viele "meine" Touren nachfahren. Sie sind entstanden aus meiner Einstellung zum Mountainbiken in den Alpen. Ich will möglichst viel fahren können, auch und gerade im hochalpinen Bereich. Die Schiebepassagen sollen sich in Grenzen halten und Bikegeschleppe, besonders bergab, finde ich nervig. Das geht anscheinend vielen so. Von Anfang an habe ich darauf geachtet, für den Fall schlechten Wetters eine alternative Route zu haben, auf der die Transalp weitergehen kann. Zum Glück habe ich diese selten gebraucht. Bei dieser Tour hätte ich diesmal gut 2 kg Gepäck im Rucksack sparen können. Regensachen, Winterklamotten - alles nicht notwendig. Aber wer weiß das schon vorher.