1. Tag: Fern-Pass
Strecke: 76,5 km, 904 hm
Garmisch-Partenkirchen - Ehrwald - alter Fernpass - Schloss Fernstein - Nassereith - Strad - Imst - Schönwies - Zams - Landeck
- 4 %: Straße
- 49 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 42 %: Feldweg, Schotter
- 5 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 01-ALR-Garmisch-Landeck.gpx
siehe auch Variante Biberwier: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, kein separates Höhenprofil notwendig
- GPS-Track: 01-var-ALR-Biberwier.gpx
Gesicherte Trailpassage zwischen Fernpass und Schloss Fernstein
Übersichtskarte
schwarz: aktuelle Hauptroute
rot: aktuelle Varianten der Hauptroute
magenta: Ur-Route 2004
Aktuelles Höhenprofil
Garmisch-Partenkirchen: Panorama mit Zugspitze - so richtig zur Einstimmung auf die Transalp geeignet
Inzwischen könnte ich meine Route aus dem Gedächtnis fahren, so hat sie sich bei mir eingebrannt. Aber sicher ist sicher; ich schleppe also die drei A4-Seiten des Roadbooks und die 18 Blätter gescannter Kartenausschnitte mit. Draufschauen muss ich nur selten, eigentlich nur, um zu sehen, wie wir in der Zeit liegen. Wir sind eine prima Truppe. Schon zu Ostern haben wir uns am Gardasee getroffen und sind gemeinsam Touren gefahren, menschlich passen wir gut zusammen. Das ist mir ganz wichtig, nach den überwiegend positiven Erfahrungen der letzten Jahre. Wieder geht es in Garmisch los. Wir treffen uns an einem sonnigen Spätsommermorgen im September am Parkplatz hinter dem Hauptbahnhof. Es ist ein Sonntag. Das hat den Vorteil, dass wir in der Regel allein auf der Strecke sein werden. Viele starten ja am Samstag. Nur eine Gruppe fährt parallel zu uns. Und wie sich am Abend in Landeck herausstellt, nach meinen Roadbooks. Gemächlich setzen wir uns in Richtung Zugspitze in Bewegung.
Start unter der Zugspitze
Diese erste Etappe ist so richtig schön zum Einrollen geeignet. Jeder kann seinen Rhythmus finden. Von allen Streckenvarianten ist etwas dabei: grober Schotter, Trail-Passagen, einfache Strecken zum Rollen, bergauf, bergab. Aber nicht zu viel auf einmal; und natürlich der Blick auf die Wälder, die Seen und die Berge der Alpen.
Auf dem Weg nach Ehrwald: Häselgehr Wasserfall
Bei dem herrlichen Altweibersommer ein Genuss für die Sinne und ein wohliges Gefühl auf der Haut, die von der Sonne gebräunt wird.
Ehrwald mit Zugspitze
Das Panorama ist überwältigend.
Ehrwald: Panorama mit Zugspitze aus einer anderen Perspektive, aber immer gewaltig
Bei diesem warmen Spätsommerwetter kommt ein Stopp am Weißensee wie gerufen.
Weißensee
Danach folgt die einzige größere Herausforderung auf der ersten Etappe. Der Anstieg zum alten Fernpass.
Auf dem Weg zum alten Fernpass
Alter Fernpass
Am alten Fernpass sehen wir auf die Autoschlange hinunter, die sich in Richtung Imst quält. Wir sind frei und ungebunden und rauschen die Schotterpiste hinab. Beim Überqueren der Straße müssen wir erst eine Lücke in der unablässig vorüberziehenden Autokarawane abpassen. Die beeindruckendste Passage auf der ersten Etappe ist ohne Zweifel der ausgesetzte Wegabschnitt der uralten "Via Claudia". Inzwischen ist er als S0-Trail mit einem Hauch von S1 einzustufen. In der Tiefe schimmert der Fernsteinsee zwischen den Bäumen hindurch.
Fernsteinsee
Tief haben sich die eisenbeschlagenen Wagenräder der alten Römerkarren im Laufe der Jahrhunderte ins Gestein gegraben.
Uralte Wagenspuren auf dem alten Römerweg
Seit ein paar Jahren ist der Weg aus seinem Dornröschen-Schlaf erwacht. Einige Mountainbiker kommen uns an dieser Stelle entgegen. Sie kämpfen sich den Pfad hoch. Für uns geht es heute fast nur noch abwärts.
Schloss Fernstein
Zunächst fahren wir durch Nassereith und dann durch das Gurgltal abwärts in Richtung Inntal. Dabei fühlen wir uns ein wenig an Wege in unseren heimischen Mittelgebirgen erinnert.
Gurgltal: immer schön leicht bergab
Imst passieren wir an der neuen Kirche und erreichen am Ufer des Inn den bestens ausgebauten Radweg Richtung Landeck.
Am Inn
Wir halten uns nach der Stippvisite am Inn nicht groß mit Pausen auf, sondern radeln in flotter Formation los. Olaf gibt einen guten Windschatten. Er fährt, wie ich früher, viel Rennrad und wir erreichen ein flottes Tempo. Wer abreißen lässt, hätte verloren, aber es kommt keinem darauf an, als erster anzukommen.
Easy going auf dem Innradweg in Richtung Landeck
An einer Wasserstelle kurz vor dem Tagesziel finden wir schnell wieder zusammen.
Wasserstellen gibt es jede Menge auf der Strecke der gesamten Transalp
Eine Nonne auf einem Fahrrad, die von unsere Spitzengruppe zügig passiert wurde, radelt nach kurzer Zeit entspannt vorbei. So schnell waren wir also doch nicht. Weiter geht's, in wenigen Minuten sind wir im Hotel "Mozart" in Landeck. Das hauseigene Schwimmbad und ein Sonnenbad im Garten warten schon auf uns.
Wir sind guter Dinge, die Wetteraussichten hervorragend. Wir freuen uns auf das leckere Abendessen. Seitdem ich hier übernachte, habe ich meine Abendgarderobe ein wenig angepasst. Eine leichte Mikrofaserhose für den Abend ist nun immer dabei und ein T-Shirt, dass nicht zu radmäßig aussieht. Ich mache ein Schwätzchen mit dem Hotel-Chef Thomas Radlbeck, den ich vor ein paar Jahren auf einer Messe in Erfurt kennengelernt hatte. Ich freue mich immer über das Wiedersehen. Thomas ist so, wie ich viele Österreicher schätzen gelernt habe: verlässlich, professionell und immer herzlich. Er erzählt mir, dass immer mehr Radfahrer sein Hotel frequentieren. Manche seien für eine Story gut. Einer sei einmal mangels trockener Wechselkleidung barfuß und in Unterwäsche zum Abendessen erschienen, was die anderen Anwesenden und vor allem seine Mutter, die Seniorchefin des Hauses, nicht gerade zu Begeisterungsstürmen hinriss. Mit einem Augenzwinkern also hier der Hinweis: Im Hotel "Mozart" herrscht Ordnung, Krawattenzwang besteht allerdings nicht.
Hinweise zur Variante zwischen Biberwier und Weißensee
- leichtere Strecke ab Biberwier über Radweg Via Claudia
- verläuft parallel zur Fernpassstraße
- separates Höhenprofil nicht notwendig
- GPS-Track: 01-var-ALR-Biberwier.gpx
Übernachtungstipp: Landeck
Hotel Mozart: Nähe Bahnhof, Superkomfort, Schwimmbad, super Essen, Telefon: 0043/5442/64 222, abschließbare Radgarage, Reinigungsgerät, Werkstatt und Trockenraum ........ sicher, sauber
Auch ein toller Ausgangspunkt für einen Radurlaub über mehrere Tage. Dazu kann man verschiedene Bus- und Bahntransfers nutzen. Ab einer Nächtigung im Hotel Mozart erhält man die Tirol West Card mit zum Beispiel freien Bustransfers.
Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung von
- Wochenticket Verkehrsverbund Tirol
- Regio-Biking-Wochenkarte Tirol
Damit könnte man zum Beispiel entspannt und stressfrei die 1. Etappe der Albrecht-Route mal ohne schweren Rucksack fahren.
Geht ganz einfach:
- mit Zug von Landeck bis Innsbruck
- mit Zug von Innsbruck über Seefeld nach Garmisch-Partenkirchen
- ggf. sogar mit Zug von Garmisch nach Ehrwald
Habe ich schon zur Verifizierung meiner Strecken genauso gemacht.
Ur-Route
1. Tag: 79 km, 849 hm
Garmisch-Partenkirchen - Ehrwald - Fern-Pass - Schloss Fernstein - Strad - Imst - Landeck