2. Tag: Landeck - Tobadill - Ischgl - Bodenalpe
Strecke: 37,9 km, 1514 hm
Landeck - Perfuchs - Perfuchsberg - Tobadill - Vordergiggl - Giggler Tobel - Frodenegg - See - Sesselebene - Kappl - Ebene - Ischgl - Bodenalpe
- 32 %: Straße
- 55 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 9 %: Feldweg, Schotter
- 4 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 02-var-ALR-Tobadill-Ischgl.gpx
- im Falle schlechten Wetters kurze Strecke nach Ischgl
- am Giggler Tobel meist nasse Trailanteile, ggf. schieben
- ab See entlang der Paznaun-Talstraße bis Ischgl mit diversen Umfahrungen
Übersichtskarte
magenta: damals gefahrene Variante 6 Tage mit Hüttenübernachtung La Baita
schwarz: aktuelle Hauptroute
Aktuelles Höhenprofil
Der zweite Tag begann mit dichter Bewölkung, in der Nacht hatte es auch geregnet. Aufgrund der unsicheren Wettersituation entschloss sich Andreas, das Tagesprogramm umzustellen und die Etappe zu verkürzen. Statt über das Verwalltal und die Heilbronner Hütte sollte es nun über Tobadill nach Ischgl und dann hoch zur Bodenalpe gehen. Nach einem reichlichen Frühstück stiegen wir in unsere frisch getrockneten Funktionsklamotten und radelten, immer mit Blick auf die düsteren Regenwolken, Richtung Ischgl. Nach gerade mal 20 Minuten fing es das Tröpfeln an. Ein Bushäuschen diente uns als Unterstand, bis sich nach ca. ½ Stunde endlich der Regen verzog. Sanft stieg die Straße nach Tobadill an und endlich ließ sich die Sonne wieder blicken.
Panorama von Tobadill nach Grins mit Parseierspitze
In Tobadill war dann auch Schluss mit Teer, ein knackiger Anstieg auf einem Singletrail zwang fast alle vom Rad.
Anstieg nach Hintergiggl
Beim Almstüberl in Hintergiggl, das seit Jahren nicht mehr bewirtschaftet wird, machten wir Rast, um uns auf den folgenden Trail vorzubereiten und den herrlichen Ausblick zu genießen.
Trail vom ehemaligen Almstüberl zum Giggler Tobel
Es folgte ein ruppiger, schmieriger Downhill mit engen Serpentinen, der sich bei diesen widrigen Bedingungen als fast unfahrbar präsentierte.
Giggler Tobel
Am Schluss ging es dann doch noch ein Stück zu fahren, und wir rollten nach See im Paznauntal hinunter.
Trailabschnitt kurz nach dem Giggler Tobel
Wiesenpfad bei Frödenegg
In See stärkten wir uns an einem kleinen Supermarkt mit Cola und Bananen, und wir freuten uns über das Wetter, das immer besser wurde. Die sanft ansteigende Landstraße von See nach Ischgl wurde dann mit kräftigem Gegenwind zur Geduldsprobe. Immerhin schafften wir es, die Teamwertung gegen die in Tobadill zeitgleich mit uns gestartete Gruppe aus dem Allgäu zu gewinnen, da Andreas kurz vor dem Zwischenziel Ischgl zum Endspurt ansetzte. Den kurzen Regenguss am Ortsanfang warteten wir in einer Tankstelle ab, anschließend ging es ins Zentrum, um Ersatzteile zu kaufen und unseren Kohlenhydratspeicher aufzufüllen. Es gab, mal wieder Nudeln, Apfelschorle sowie Pfannkuchensuppe zu wahrhaft exklusiven Preisen.
Ischgl: dort, wo die Seilbahn ist, geht es steil hinauf ins Fimbertal
Ischgl bietet im Sommer einen merkwürdigen Eindruck, massenhaft Hotels und Restaurants, von denen die meisten geschlossen sind. Im Fahrradgeschäft konnte Stefan noch ein Schutzblech, Dirk und ich je einen Tachomagneten erstehen (ich hatte meinen beim Waschen am Vortag mit scharfem Wasserstrahl aus der Halterung gespült). Dann ging es los in Richtung Bodenalpe. Spätestens nach 200 m verfluchten wir den Architekten dieses unverschämt steilen Weges. Ich kam zeitweise bei 20% Steigung nur durch Serpentinenfahren vorwärts. Doch bald waren 300 Höhenmeter geschafft, auf nur ca. 3 km. Die restlichen 300 Höhenmeter gingen dann recht zügig. Das Wetter wurde langsam wieder besser.
Schlussanstieg zur Bodenalpe
Nach der Ankunft auf der Bodenalpe bei Sonnenschein gab es erst mal ein Hefeweizen, und danach ein reichhaltiges Abendessen mit Suppe, Braten, wieder Nudeln und Nachtisch.
Prost nach der Tour: das haben wir uns verdient!
Übernachtungstipp
Bodenalpe (angenehmes Berghotel) www.bodenalpe.com Tel.: 0043-5444-5285
Inzwischen ist die Albrecht-Route für die Bodenalpe ein fester Bestandteil des Sommergeschäfts geworden und mich verbindet eine herzliche Freundschaft mit der Familie Walser.